E-Learnings können Sie auf vielfältige Weise selbst erstellen. Wir zeigen Ihnen, worauf es dabei genau ankommt.
E-Learning gewinnt vermehrt an Beliebtheit und wird bereits in vielen Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Zuletzt gab der mmb Branchenmonitor bekannt: E-Learning ist auf dem Vormarsch.
Von Jahr zu Jahr wächst der Umsatz der E-Learning Branche in Deutschland. Selbst während der Finanzkrise ab 2007 konnte weiterhin ein Wachstum verzeichnet werden. Durch die Auswirkungen des Coronavirus erlebt der E-Learning Sektor zusätzlich ein Allzeithoch.
Wenn Sie gerade vor der Erstellung Ihres E-Learnings stehen, sind Sie also genau auf dem richtigen Weg.
E-Learning kann die verschiedensten Formen und Formate annehmen.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie ein solches E-Learning aussehen kann und was Sie bei der Planung und Entwicklung beachten sollten.
Was ist E-Learning?
Unter E-Learning verstehen wir ein durch digitale Medien unterstütztes Lernen. Dies kann zum Beispiel ein Web-Based-Training, ein Videokurs oder ein Online Webinar sein. Der Begriff E-Learning an sich steht für “Electronic Learning”. Er umfasst alle elektronischen Tools, die den Lernprozess verbessern können.
Die bpb erklärt, was E-Learning eigentlich wirklich ist.
So können zum Beispiel computergestützt bessere Lernkontrollen eingeführt werden. Die Teilnehmenden sind in der Lage, sich selbst an Multiple-Choice- oder Drag-And-Drop-Aufgaben zu testen und erfahren im Anschluss, was richtig und falsch war. Der Lernprozess wird überschaubarer, was die Motivation der Teilnehmenden steigert.
Zusätzlich ermöglichen manche Formen des E-Learnings ein eigenes Tempo für die Lernenden. Das Lernen ist so steuer- und individuell anpassbar.
E-Learning in Ihrem Unternehmen – diese Einsatzgebiete gibt es »
Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine standardisierte Qualität, die für diese Art des Lernens eingeführt werden kann. Zusätzlich lassen sich die Kurse, Trainings oder Schulungen in mehrere Sprachen übersetzen.
Sie können Reisekosten sparen und das E-Learning über mehrere Standorte hinweg ausrollen.
E-Learning Kurse werden bereits häufig in Unternehmen eingesetzt – und das immer erfolgreicher. Wie genau Sie ein E-Learning erstellen, besprechen wir im Folgenden!
So funktioniert die Erstellung eines E-Learning Kurses.
Grob lässt sich die Erstellung eines E-Learnings innerhalb von sechs Schritten umsetzen. Als erstes beginnen Sie mit den Hintergründen des geplanten E-Learnings:
Was ist das Ziel Ihres E-Learnings?
Sie erstellen ein E-Learning, doch wofür? Was sollen die Teilnehmer:innen in dem Kurs, Seminar oder der Schulung lernen? Mit welchem Ergebnis schließen sie das E-Learning ab.
An dieser Stelle sollten Sie außerdem klären, wer das E-Learning absolvieren wird und warum. Es geht also darum, wer die Zielgruppe ist und wie diese von dem computergestützten Lernen profitieren kann.
Fassen Sie alle Ergebnisse aus der Brainstorming Session in einem Katalog der Anforderungen und Erwartungen zusammen. Denn nur, wenn Sie wissen, was das E-Learning alles hergeben muss, können Sie es auch erfolgreich entwickeln.
Als nächstes sichten Sie alle bereits verfügbaren Materialien:
Tragen Sie alle bereits verfügbaren Materialien zusammen!
Wenn das Thema nicht gerade brandheiß und aktuell ist, besitzen Sie wahrscheinlich schon Inhalte zu Ihrem zukünftigen E-Learning.
Tragen Sie all diese Materialien an einem zentralen (virtuellen) Ort zusammen. Auf diesen Ort sollten alle Projektbeteiligten Zugriff besitzen.
6 Tipps für die Einführung von E-Learning in Ihrem Unternehmen »
Materialien umfassen zum Beispiel Notizen, Trainingsmaterialien, Videos, Audiodateien oder Bilder.
Durch diesen Schritt sparen Sie später Zeit beim E-Learning erstellen, da Sie nicht von Grund auf neu beginnen müssen. Außerdem sehen Sie an dieser Stelle, welche Materialien noch fehlen. Sie bekommen ein Gefühl dafür, welche Inhalte Sie für ein gelungenes E-Learning erstellen müssen. Anschließend folgt die genaue Planung des E-Learnings:
Stellen Sie ein E-Learning Skript oder Storyboard auf.
Egal, ob Sie sich für ein einzelnes Erklärvideo entscheiden oder einen kompletten E-Learning Kurs aufsetzen möchten – Sie benötigen eine konkrete Planung!
Für viele Formate eignet sich ein sogenanntes Storyboard. Dieses ist eine visualisierte Form eines Drehbuchs, welches von allen im E-Learning Projekt beteiligten Personen verwendet werden kann. Bevor zum Beispiel Dreharbeiten für ein Video starten, werden die einzelnen Szenen vorgezeichnet. Sie erhalten so einen visuellen Leitfaden, der durch das Projekt führt.
The eLearning Network zeigt, wie ein E-Learning Storyboard aussehen könnte.
Doch selbst, wenn Sie ein E-Learning ohne Video- oder Audioelemente planen, lohnt sich ein Skript. Hier legen Sie fest, welche Text- und Bildinhalte zu welchem Zeitpunkt folgen. Sie erkennen, welches Wissen aufeinander aufbaut und wie Sie dieses am besten an die Lernenden vermitteln können.
Entscheiden Sie Ihren “Look & Feel” für das E-Learning.
Als nächstes folgt das visuelle Branding des E-Learnings. Hier entscheiden Sie sich zum Beispiel für die zu verwendenden Schriftarten. Wählen Sie maximal 2 bis 3 verschiedene aus. Gut eignet sich eine Schriftart für die Hauptüberschriften und eine andere für den restlichen Text.
Sally Cox gibt Tipps für die richtige Typographie im E-Learning.
Sie legen außerdem fest, wie weit Buchstaben und Absätze voneinander entfernt sein sollen, wie lang eine Zeile ist oder ob Sie kursive, fette und unterstrichene Fonts verwenden möchten.
Neben der Typographie gilt es außerdem ein “Look & Feel” in Form von Farben, Anordnungen und dem Stil des E-Learnings festzulegen. Wie soll dieses wirken? Nüchtern und informativ oder zum Beispiel witzig und unkonventionell.
Vermeiden Sie diese 6 Branding-Fehler für ein nachhaltiges Markenimage »
Erstellen Sie ein E-Learning passend zu Ihrem Unternehmen oder einem Produkt, sollte das jeweilige Branding dieser natürlich gerecht werden. Gegebenenfalls liegt hier bereits ein Style Guide vor, den Sie verwenden können, um das E-Learning zu erstellen.
Steht Ihr Plan für das E-Learning, geht es an die Erstellung der Inhalte:
Entwickeln Sie die Materialien für Ihr computergestütztes Lernen!
An dieser Stelle besitzen Sie allen Input, den Sie zum E-Learning erstellen benötigen. Sie werden jetzt die benötigten Grafiken konzipieren, Audiodateien aufnehmen und zur Videoproduktion übergehen.
Wenn Sie Unterstützung benötigen, können Sie sich von einer professionellen Agentur helfen lassen, oder ein Programm verwenden.
Im Bereich Grafikdesign wird gerne das kostenlose Tool Canva verwendet. Mit diesem lassen sich einfach Infografiken, Collagen oder zum Beispiel Banner kreieren. Mit Google Charts designen Sie Ihre Diagramme und Graphen. Wenn Sie eine Wolke aus Wörtern darstellen möchten, machen Sie dies mit Wordle, für aufwendigere Infografiken wählen Sie Piktochart.
Aber nicht nur für die verschiedensten Bereiche des Grafikdesigns existieren kostenfreie Tools. Für die Arbeit mit Audio können Sie sich zum Beispiel von Audacity unterstützen lassen.
Animationen und Videos für das E-Learning erstellen Sie mit Programmen wie Camtasia, Davinci Resolve oder Snagit. Ihren Bildschirm können Sie mit dem Werkzeug Loom aufnehmen, um Inhalte an Ihrem Rechner zu erklären.
Das Screen Capture Video zur Bildschirmaufnahme: So funktioniert’s! »
Ebenfalls existieren Programme, die Ihnen das Entwickeln klassischer E-Learning und Gamification Elemente erleichtern wird. Darunter fällt zum Beispiel ein Test, den Sie mit Easy Test Maker abbilden können. Oder Sie nutzen Google Forms oder SurveyMonkey für eine Umfrage zu dem E-Learning.
Steht Ihnen die Entwicklung eines kompletten E-Learning Kurses bevor, lohnt sich ein Blick auf die verfügbaren E-Learning Programme. Zu den beliebten gehören elearnio, lern.link, easylearn schweiz und coovi.
Wenn erst einmal alle Inhalte für Ihr E-Learning stehen, müssen Sie diese nur noch zusammenfügen:
Fügen Sie alle Materialien zu dem E-Learning zusammen.
Der sechste und letzte Schritt in der Erstellung des E-Learnings ist das Zusammenfügen der soeben erstellten Materialien mit den bereits zuvor verfügbaren.
Alles kommt zusammen, um eine Einheit zu bilden. Mit dieser werden Sie den Teilnehmer:innen in Zukunft dabei helfen, ihre Lernziele zu erreichen.
E-Learning optimal gestalten: Wie Sie Ihre Lernenden an mehr erinnern »
Führen Sie eine Reihe von Tests durch, bei denen Personen der Zielgruppe das E-Learning durchlaufen. So erhalten Sie Feedback und erkennen frühzeitig eventuelle Schwachstellen.
Aber auch nach dem Go-Live sollen Sie offen für Rückmeldungen bleiben. Generieren Sie ein Feedback-Formular, welches Teilnehmenden nach dem Durchlaufen des Kurses ausfüllen können. So stellen Sie sicher, dass Ihr E-Learning auch über einen längeren Zeitraum hinweg weiterhin effektiv und aktuell bleibt.
E-Learning Anbieter: Diese Unterschiede müssen Sie kennen »
Jetzt, da Sie das Grundkonzept zum E-Learning erstellen kennen, werden wir Ihnen ein paar konkrete Beispiele zu dem Prozess zeigen. Lassen Sie uns sofort mit dem ersten beginnen:
3 Beispiele, wie Sie ein E-Learning selbst erstellen können.
Im Folgenden zeigen wir Ihnen drei Beispiele für die Erstellung eines E-Learnings von der Plattform über den Kurs bis hin zum videobasierten Lernen.
#1 Ein E-Learning mit den kostenfreien Tools von Google erstellen.
Weiter oben hatten wir bereits erwähnt, dass Sie Google Charts für Diagramme und Google Forms für Umfragen verwenden können. An dieser Stelle ist jedoch nicht Schluss. Auch das Grundgerüst eines E-Learning-Kurses, die Plattform, lässt sich mit den kostenlosen Tools von Google entwickeln:
Andrew Negru zeigt, wie Sie mit Google Sites eine E-Learning Plattform erstellen können.
In dem Video sehen Sie, wie Andrew eine Plattform für sein E-Learning kreiert. Hier können sich Teilnehmer:innen jeden morgen einchecken und Events in dem Kalender nachschlagen.
#2 Quizze und mehr mit iSpring zusammenstellen.
Das nächste Beispiel wurde mit dem E-Learning Tool iSpring zusammengestellt. Hier haben Sie die Möglichkeit, Templates für die verschiedenen Bereiche Ihres E-Learnings zu verwenden. Sie sehen beispielsweise, wie mit wenigen Klicks ein Quiz entsteht:
iSpring geben einen Einblick in ihre E-Learning Software.
Das gute an diesen E-Learning Programmen ist, dass Sie auf sich bereits bewährte Vorlagen zurückgreifen können. Diese werden Ihnen dabei helfen, die Lerninhalte erfolgreich an die Teilnehmenden zu vermitteln.
Ein sehr beliebtes Format im Bereich der E-Learnings sind allerdings ebenfalls die Videos. Ein Beispiel zur Erstellung eines erfolgreichen Lernvideos darf also auf keinen Fall fehlen:
#3 Ein E-Learning Video erstellen.
Ein E-Learning Video können Sie entweder selbst erstellen oder eine Video Agentur damit beauftragen.
Das braucht es, um ein Erklärvideo selbst zu erstellen.
Häufig verwendete Stile für Erklärvideos sind dabei der Legetrick und das “Scribble”. Bei dem Legetrick bewegen Sie Papierfiguren von Hand und erzeugen so die Storyline. Die Scribble-Technik wird auch Whiteboard-Animation genannt und eignet sich für Personen, die gut freihand zeichnen können.
Mit dem Legetrick lassen sich auch komplexe Lerninhalte einfach vermitteln.
Wenn es noch einfacher sein soll, können Sie natürlich auch einfach ein Whiteboard filmen, auf dem jemand skizziert. Oder Sie nehmen den Bildschirm des Vortragenden auf, während dieser etwas auf seinem Computer zeigt.
Bei den Lernvideos können Sie entweder auf eine Eigenproduktionen setzen oder mithilfe einer Agentur E-Learning Videos erstellen, die genau das richtige Maß an Spannung, Interaktivität und Wirksamkeit mit sich bringen.
Egal, wie Sie sich entscheiden, auf diese Punkte sollten Sie bei der Erstellung Ihres E-Learnings auf jeden Fall achten:
Das sollten Sie beim E-Learning erstellen beachten.
Sichern Sie sich die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen von Anfang an!
Starten Sie mit einem unterhaltsamen Intro-Video oder einem kleinen Spiel. Die Lernenden sollen wissen, was sie erwartet und zugleich einem spannenden Lernprozess entgegen blicken können.
Hier sehen Sie ein Intro-Video für das Bosch Product Engineering Training.
Prüfen Sie Ihr E-Learning außerdem auf die Verwendung von einfacher und klarer Sprache. Fachbegriffe und Abkürzungen sollten erklärt werden. Bei einem sehr komplexen Vokabular bietet sich ein Glossar zum Nachschlagen an.
Was ebenfalls wichtig ist, sind die Lesbarkeit der Inhalte und die Bedienfreundlichkeit des E-Learnings. Ist den Personen, die das E-Learning testen klar, was von ihnen erwartet wird? Wissen sie, wo sie klicken sollen und wie das E-Learning zu durchlaufen ist?
Symbole im E-Learning: Eine kluge Entscheidung – So setzen Sie sie ein »
Sorgen Sie für visuell ansprechende Grafiken, Animationen oder Videos, die den Lernprozess unterstützen und vereinfachen.
Call-to-Actions helfen außerdem dabei, die Aufmerksamkeit der Lernenden zu halten. Die Teilnehmer:innen werden aktiv zu einer Handlung aufgefordert und bleiben dadurch bei der Sache.
Nutzen Sie Micro E-Learning für einen langfristigen Lernerfolg.
Für ein gelungenes E-Learning sollten Sie außerdem bedenken, dass weniger oft mehr ist. Unterteilen Sie die Themen daher in kleine, leicht verdaubare Lerneinheiten. Dann steht dem Erfolg Ihres E-Learnings nichts mehr im Weg!
Fazit: Eigene E-Learnings erstellen in nur wenigen Schritten.
Die E-Learning-Erstellung funktioniert auf die verschiedensten Arten und Weisen. Sie können sich kostenfreier oder kostenpflichtiger Tools bedienen, die Entwicklung selber wagen oder auf eine professionelle Video-Agentur setzen.
Wenn wir Ihnen bei der Erstellung Ihres E-Learnings behilflich sein können, melden Sie sich gerne bei uns!
Schreiben Sie uns unverbindlich hier an, wir freuen uns auf Sie! »
Möchtest du erfolgreicher sein?
Erreiche deine Ziele per Video – lass uns reden!