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E-Learning | 9 Minuten Lesezeit

How To: So gelingt das perfekte Storyboard für Ihr E-Learning

Autor Niklas von Nathusius

05. Mai 2022

Sie planen ein E-Learning-Video zu produzieren, aber Ihnen fehlt die nötige Erfahrung? Ein hilfreiches Planungs- und Steuerungstool sind hierbei Storyboards, durch die Sie Ihren gesamten Kursverlauf Schritt für Schritt entwickeln können. Jetzt alle Vorteile entdecken.

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Würden Sie jemals auf die Idee kommen ein Haus ohne detaillierten Bauplan zu errichten? Zugegeben, eine rhetorische Frage, die Sie sich jedoch auch in einem ganz anderen Kontext stellen sollten: Und zwar bei der Entwicklung und Produktion Ihres eigenen E-Learning-Kurses.

Ähnlich einem Bauplan kommt hier das sog. Storyboard zum Einsatz, das als Vorlage und Startpunkt für alle darauffolgenden Planungs- und Produktionsschritte für die Lerneinheiten gilt.

Was genau ist ein Storyboard?

Unter einem Storyboard versteht man ein Szenenbuch, also eine visualisierte Form eines Drehbuchs, die als Blueprint für alle im Projekt involvierten Personen genutzt werden kann. Bevor die Dreharbeiten starten, wird jede einzelne Szene vorgezeichnet. Auf diese Weise entsteht ein visueller Leitfaden, auf den im eigentlichen Produktionsprozess zurückgegriffen wird und neben der richtigen Darstellung auch die Reihenfolge der einzelnen Sequenzen sicherstellt.

In knapp 2 Minuten erläutert ACMI die Grundzüge eines klassischen Storyboardsanhand bekannter Filmszenen.

Eine der ersten Storyboards wurde übrigens um 1930 von dem US-amerikanischen Drehbuchautor und Zeichner Webb Smith entwickelt, der zu damaliger Zeit für die Walt Disney Studios arbeitete. Statt den geplanten Cartoon nur in Worten zu beschreiben, pinnte er die einzelnen gezeichneten Szenen an die Wand und machte die Story damit bereits viel lebendiger und leichter vorstellbar.

weebsmith disney

Three Little Pigs: Zu diesem Zeichentrickfilm wurde 1933 das erste vollständige Storyboard entwickelt.

Auch wenn Sie nicht in Tarantino-Manier den nächsten Hollywood-Blockbuster planen, so ist ein sauber ausgearbeitetes Storyboard doch ebenso wichtig für Ihr eigenes E-Learning Projekt.

Kein E-Learning-Projekt ohne Storyboard.

Sie sind noch nicht damit vertraut, worum es sich bei einem E-Learning-Kurs eigentlich genau handelt und wie Sie ihn gewinnbringend für Ihr Unternehmen einsetzen können? Das Wichtigste in Kürze: Durch E-Learning-Kurse wird ein zeit- und ortsungebundenes Lernen durch digitale oder elektronische Medien ermöglicht.

Durch packendes Storytelling und interaktive Lernkontrollen, wird eine erlebnisreiche und motivierende Lernumgebung geschaffen, die Nutzern relevante Inhalte ansprechend vermitteln. Hochwertige E-Learning Videos bieten Ihnen zahlreiche Vorteile und können neben direkten Zeit- und Kosteneinsparungen ebenso zu einem höheren Return On Investment verhelfen.

Die Einsatzmöglichkeiten von E-Learning-Kursen sind unglaublich vielfältig: Ob in Form einer unternehmensinternen Knowledge Academy, zu internen Schulungszwecken oder aufbereitet als digitale Karteikarten, können Nutzer selbstbestimmt in Ihrem eigenen Rhythmus die einzelnen Module bearbeiten und neues Wissen verinnerlichen.

Ist die Entscheidung für eine passende Lern-Variante gefällt, kommt auch schon das Storyboard zum Einsatz. Im Vergleich zur klassischen Version, werden in diesem Falle auch schriftliche Hinweise und Vermerke gesetzt, die den Lernpfad von Beginn bis Ende ergänzend zu den Grafiken abbilden. Je mehr Leute an diesem Projekt beteiligt sind, desto wichtiger ist ein transparenter Informationsfluss innerhalb des Storyboards.

Storyboarding im E-Learning-Bereich:

“A map that guides E-Learning professionals through every twist and turn of their E-Learning course design. Storyboards make the E-Learning design and development process much more efficient, as they can not only help E-Learning professionals to illustrate their ideas, but also to deliver engaging and visually rich E-learning experiences to their audience.”
Christopher Pappas, founder of The ELearning Industry’s Network

Grundsätzlich ist ein ganzes Team aus Entwickler:innen, Grafiker:innen, Content Produzent:innen aber auch Beauftragten zur Verwaltung des Budgets mit eingespannt. Ein gut ausgearbeitetes Storyboard dient als Guideline und Orientierungspunkt für alle im Prozess beteiligten Personen.

Keine Frage: Die Entwicklung eines Storyboards kostet Zeit. Sehen Sie diese Vorarbeit jedoch als wertvolles Investment, um die gesamte Projektzeit zu verkürzen, Kosten einzusparen und die Qualität zu steigern. Und nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus ein deutlich geringeres Stresslevel, dass sich positiv auf die Zusammenarbeit mit Ihren Teamkollegen auswirkt.

Ohne ein erarbeitetes Storyboard fällt es schwer eine verlässliche Aussage zum Arbeitsaufwand und -umfang zu treffen. Einigt man sich beispielsweise vorab auf eine Kurslänge von 30 Minuten, erstellt jedoch einen deutlich längeren Sprechertext, kann man sich immer wieder auf das Storyboard berufen. Es gilt damit als wichtiges Rahmenwerk, wodurch mögliche Abweichungen schnell identifiziert werden können.

Zu Freigabe- und Kontrollzwecken ist ein Storyboard überaus hilfreich. Das Dokument kann somit zu Beginn und in weiteren Entwicklungsstufen des Projektverlaufs von entsprechenden Instanzen freigegeben und unterzeichnet werden. Darüber hinaus kann am Ende des Projekts auf Basis des Storyboards abgeglichen werden, ob das finale E-Learning-Video mit dem vorab definierten Leistungsanforderungen übereinstimmt.

Ist das Storyboard bereits freigegeben und unterzeichnet worden, kann es natürlich trotzdem vorkommen, dass kleinere Anpassungen vorgenommen werden müssen. Dies ist nicht weiter tragisch, doch ist es wichtig unterscheiden zu können, ob es sich um eine reine Überarbeitung oder um eine umfangreiche Änderung handelt. Genau hier hilft das Storyboard weiter, um im Falle einer tatsächlichen Änderung unter Umständen mehr Zeit und Budget einzufordern, als zuvor eingeplant wurde.

Was gehört in ein E-Learning Storyboard?

So unterschiedlich die Ausgestaltung von E-Learning-Videos ausfallen kann, so verschieden sind demnach auch die Varianten von Storyboards. In manchen Fällen genügt ein einzelnes Textdokument ohne visuelle Elemente, ein anderes Mal verhält es sich genau umgekehrt.

The E-Learning Network: Der Full-Service-Anbieter führt detailliert durch den Prozess der Storyboard-Erstellung.

Entscheidende Variablen sind auch die Größe des Teams, das am Projekt beteiligt ist und die inhaltliche Komplexität des E-Learning Kurses, die über den Aufbau und den Informationsgrad des Storyboards entscheiden.

Jedoch gibt es einige Kriterien, die in allen Storyboards enthalten sein sollten:

#1 Folien-ID.

Für die schnelle Identifikation und Auffindbarkeit sollte jede Folie eine eigene ID erhalten. Diese muss nicht zwingend in der veröffentlichten Version sichtbar sein, ist aber eine Hilfe während der Bearbeitung und bei der Vorschauansicht. Berechnen Sie aber mit ein, dass im Prozess durchaus noch Folien hinzugefügt und/oder entfernt werden, weshalb Sie ein Nummerierungsschema wählen sollten, bei dem Sie nach Änderungen nicht alles per Hand neu durchnummerieren müssen.

#2 Textelemente.

Die zu vermittelnden Lerninhalte gehören ebenso ins Storyboard. Die Platzierung und Formatierung sollte einheitlich festgelegt und konsistent über das gesamte Dokument hinweg verwendet werden. Führen Sie einen Rechtschreib- und Grammatik-Check durch und achten Sie darauf, dass die Inhalte verständlich und korrekt aufbereitet wurden, sodass der Entwickler die Elemente lediglich rauskopieren und in das E-Learning-Programm einpflegen muss.

#3 Grafiken.

Liegt der Schwerpunkt Ihres E-Learning Kurses auf visuellen Elementen haben Sie zwei Optionen: Sie können die finalen Bilder entweder direkt in Ihr Storyboard einfügen oder Sie verwenden Platzhalter, die kenntlich machen welches Bild hier eingesetzt werden soll. Die Grafiksammlung können Sie in einem Gemeinschaftsordner sammeln und den Entwickler:innen freigeben. Achten Sie auf eine korrekte Datei-Bezeichnung, um dem Risiko einer falschen Bildzuordnung entgegenzuwirken.

#4 Audio & Sprechertext.

Audioinhalte werten das Lernerlebnis auf und sorgen für langanhaltende Aufmerksamkeit. Wenn Sie Hintergrundmusik oder andere Soundeffekte vorsehen, sollten Sie entsprechende Clips vorab auswählen und im Storyboard vermerken, auf welchen Ordner der oder die Entwickler:in zugreifen soll. Planen Sie darüber hinaus ein Voice-Over , können Sie das Skript direkt dem Storyboard hinzufügen und auch wichtige Infos zur Synchronisation ergänzen. Wenn Sie bereits eine genaue Vorstellung zu Ihrem Sprecher haben, können Sie auch das im Storyboard aufführen.

#5 Navigation.

Einfach strukturierte Klickpfade und die Integration verständlicher Buttons garantieren ein angenehme und motivierende Lernumgebung. Je nachdem wie komplex Ihre Inhalte sind und wie vielschichtig ihre Lerneinheiten aufgebaut sein sollen, ist es wichtig, dass Sie dem Entwickler klare Anweisungen zur Verknüpfungsstruktur der verschiedenen Folien geben.

#6 Animation & Übergänge.

Versetzen Sie sich einmal in die Lage Ihrer Mitarbeitenden: Fortbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen sind oftmals trocken und wenig ansprechend gestaltet. Die Aufmerksamkeitsspanne ist entsprechend gering und kann nur durch die nächste Kaffeepause zäh in die Länge gezogen werden. Durch die Nutzung lebhafter Animationen können Sie diesem Risiko vorbeugen und unterhaltsame Highlights setzen, die den Lernerfolg der Nutzer:innen positiv beeinflussen.

elearning animation

Lerneinheiten unterhaltsam verpackt: Durch einprägsame Charaktere und Animationen im Flat Design wird das Lernen erleichtert.

Ihr Weg zum eigenen E-Learning-Storyboard.

Sinn und Zweck eines E-Learning Storyboards ist es, den Kursaufbau zu visualisieren und den Kurs zu entwickeln. Sie haben nun gelernt, welche wesentlichen Bestandteile es enthalten sollte. Nun widmen wir uns der konkreten Planung, Entwicklung und Anwendung Ihres E-Learning-Storyboards.

#1 Planungsphase.

Ein erfolgreiches Projekt bedarf einer sorgfältigen Planung und Bestandsaufnahme der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Im Storyboard sollten deshalb die Projektteilnehmenden und die dazugehörigen Rollen aufgelistet sein. Damit verbunden ist ebenso die Überlegung, ob bestimmte Aufgaben und Prozesse ausgelagert werden müssen.

Ebenso sollten Sie in diesem Stadium festlegen, welche Art von Lernkontrollen in Ihrem Kurs enthalten sein sollen und mit welchem Tool Sie Ihr Storyboard erstellen möchten. Häufig wird hier auf Microsoft Word oder PowerPoint zurückgegriffen.

#2 Entwicklungsphase.

Sie sparen viel Zeit und Mühe, wenn Sie sich aus der Vielzahl existierender Storyboard-Vorlagen ein für Sie passendes Format herunterladen.

storyboard vorlagen


Für jeden Geschmack etwas dabei: Auf E-Learning Heroes finden Sie eine Vielzahl von unterschiedlichen Storyboard-Varianten zum Download.

Bestimmen Sie außerdem den Detailgrad Ihres E-Learning-Storyboards im Hinblick auf die Angaben zu Navigation, Links, Medien, Text, Interaktion und Programmierangaben.

Oftmals handelt es sich bei einer Lernstrecke um keinen linearen Erzählstrang: Durch unterschiedliche Entscheidungen der Lernenden, entstehen gleichwohl unterschiedliche Lernpfade, die sich meist besser in Form eines Baumdiagramm visuell abbilden lassen, als durch schriftliche Verweise.

#3 Anwendungsphase.

Ihr Storyboard ist kein passives Dokument, sondern dient wichtigen Test- und Prüfungszwecken. Leiten Sie das Storyboard an das beteiligte Projektteam weiter, das Feedback zu Umfang und Design geben kann. Wenn Sie anschließend in die Produktionsphase des E-Learning-Videos übergehen, ermöglicht das Storyboard zudem, dass Sie parallel an voneinander unabhängigen Modulen arbeiten können.

DIY oder professionellen Anbieter aufsuchen?

Sie werden festgestellt haben, dass die Erstellung eines E-Learning-Storyboards ein umfangreiches Unterfangen ist, das einen gewissen Planungsaufwand erfordert. Wenn Sie mit Ihren internen Kapazitäten an Ihre Grenzen stoßen, empfiehlt es sich einen professionellen Videoanbieter aufzusuchen, der neben der reinen Programmierung des Kurses auch die vorangehende Konzeption vollständig übernimmt.

Achten Sie darauf, dass Sie die Möglichkeit haben, bei der Erstellung Ihres E-Learning-Storyboards unbegrenzt Feedback geben zu können. Der Leistungsumfang Ihres favorisierten Anbieters sollte zudem umfassen, dass die Lernziele und adressierten Zielgruppen mit Ihnen gemeinsam definiert und analysiert werden.

Insbesondere wenn Sie ein E-Learning-Video zu externen Zwecken produzieren lassen möchten, profitieren Sie von einer fundierten Zielgruppenanalyse, die Ihnen wichtige Anhaltspunkte zu den Lernbedürfnissen und damit der inhaltlichen Gestaltung Ihres Kursprogramms liefern kann.

Führt Ihr Unternehmen zum ersten Mal ein solches Projekt durch und hat wenig Erfahrung mit diesem Medium, lohnt es sich auf die Expertise eines erfahrenen Videoanbieters zurückzugreifen.

Zum Zwecke einer besseren Kosteneinschätzung hilft Ihnen unser Mynd Learning Konfigurator weiter.

myndlearningkonfigurator


Darüber hinaus unterstützen wir Sie gerne bei der weiteren Planung und Produktion Ihres E-Learning Projekts. Melden Sie sich dazu gerne bei uns »

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