Wie sollten Sie bei der Erstellung Ihrer E-Learning-Inhalte am besten vorgehen und worauf kommt es an? Wir plaudern aus dem Nähkästchen und verraten unsere Profi-Tipps!
Mitarbeiterschulungen und Trainings sind wichtig für den reibungslosen Betriebsabablauf. Sie vermitteln Fähigkeiten, Kompetenzen und Wissen, welches Mitarbeiter für die Erreichung der Unternehmensziele benötigen. In Deutschland ist hier E-Learning ganz klar das Mittel der Wahl.
Begeistern Sie Ihre Lernenden mit gut durchdachten Videos und anderen Lerninhalten.
In diesem Artikel haben wir für Sie zusammengestellt, worauf es bei der Erstellung des E-Learning Contens eigentlich ankommt. Wir sprechen über Materialsichtung, Lernziele, verschiedene Lerntypen, eine strukturelle Gliederung und mehr.
Lassen Sie uns direkt mit dem Erstellen von E-Learning-Inhalten aus bereits bestehenden Schulungen beginnen.
E-Learning Content aus bereits bestehenden Schulungen erstellen.
Am einfachsten können Sie E-Learning Content aus bereits bestehenden Schulungen und Trainings erstellen. Zum einen können Sie hier sicher sein, dass die Themen relevant sind und Ihre Mitarbeiter das Wissen oder die vermittelte Kompetenz auch benötigen. Zum anderen sind Sie in der Lage, Inhalte für das E-Learning zu recyceln.
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Bei der Entwicklung eines E-Learnings geht es zuallererst um die Analyse der Zielgruppe, Definition der Lernziele und Organisation der Lerninhalte. Anschließend folgt die Erstellung der Inhalte.
Wenn Sie Content aus bereits bestehenden Schulungen erstellen, haben Sie den Vorteil, dass Ihnen gegebenenfalls Arbeit in der Analysephase wegfällt. Eventuell liegt beispielsweise bereits eine klare Definition der Lernziele vor, an der Sie sich orientieren können.
#lehretwas! geben Beispiele für erfolgreich formulierte Lernziele.
Dann gilt es, alle verfügbaren Inhalte an einem zentralen Ort zusammenzustellen. Dazu gehören Präsentationen, Notizen de Vortragenden, Übungsaufgaben, Prüfungsunterlagen, Informationen zu Gruppenarbeiten und alle anderen Materialien, die für das Training verwendet wurden.
Möchten Sie eine Präsenzschulung in ein E-Learning umwandeln, kann es sich lohnen, den oder die Vortragende:n aufzuzeichnen. Die Mitschnitte lassen sich später als Videos in Ihrem E-Learning verwenden!
Zusätzlich kann die vortragende Person am eigenen PC einen Screencast erstellen, ein digitales Webinar abhalten oder etwas an einem digitalen Whiteboard simulieren. Die daraus entstehenden Videos eignen sich ebenfalls perfekt als E-Learning-Inhalte. Teils sogar besser als die Mitschnitte aus den ursprünglichen Schulungen, da Sie das Gesagte wesentlich komprimieren können. Nach unserer Erfahrung ist es möglich, eine zweistündige Schulung in ein halbstündiges E-Learning umzuwandeln - ohne Abstriche für die Lernenden.
Wenn Sie den E-Learning Content erstellen, sollten Sie darauf achten, dass alle Materialien in ausreichend guter Qualität vorliegen. Gleichzeitig dürfen Videos, Bilder und Animationen aber auch nicht zu groß sein. Sonst lädt der Kurs zu lange und die Mitarbeiter:innen verlieren ihre Motivation.
Welche Auflösungen und Dateigrößen Sie wählen sollten, hängt von dem späteren Einsatzort des E-Learnings ab. Wo und wie sollen Ihre Mitarbeiter:innen später lernen? Zum Beispiel kann es sich um ein mobiles E-Learning handeln, bei dem Personen kleine Lerneinheiten jeden Tag auf dem Smartphone durchgehen. Es kann aber auch sein, dass Sie ein Blended Learning planen und einen Teil des E-Learnings auf einem großen Bildschirm im Schulungsraum zeigen möchten.
Erklärvideos helfen Ihnen, Ihre E-Learning-Inhalte perfekt zu vermitteln.
Legen Sie daher fest, welche Geräte zum Einsatz kommen sollen und stellen Sie eine Tabelle mit optimalen Auflösungen und Größen für die Medieninhalte zusammen. Zum Beispiel sollten für ein mobiles Training die Grafiken und Videos eher im Hochkantformat vorliegen. Anschließend überprüfen Sie, ob bereits bestehende Inhalte den Anforderungen entsprechen oder angepasst werden müssen. Bei der Erstellung von neuem E-Learning Content können Sie sich an diesen Vorgarben orientieren.
Einbeziehen der Mitarbeiter:innen.
Der Erstellung neuer E-Learning Inhalte sollte eine Mitarbeiter:innenumfrage und ein interner Workshop vorangehen. Hier starten Sie einen Analyseprozess, um festzustellen, welche Themen und Kompetenzen Sie über das E-Learning vermitteln möchten.
Erheben Sie, wo es Probleme bei der Erledigung des Tagesgeschäfts gibt und wo Sie Potenziale erkennen können. An welchen Stellen wird eine Schulung benötigt und wer ist die Zielgruppe?
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Wenn Sie E-Learning Content erstellen, sollten Sie immer mit einer Analyse der Zielgruppe und den Lernzielen beginnen. Beziehen Sie Personen der Zielgruppe, Ihre Mitarbeiter:innen, in den Analyseprozess mit ein. Diese können wertvolles Feedback zu bereits bestehenden und noch fehlenden Schulungen geben.
KOFA liefert Tipps für eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung.
Fragen Sie, was den zukünftigen Teilnehmer:innen wichtig ist und was ihnen im Arbeitsalltag an Wissen und Kompetenzen fehlt. Machen Sie neugierig auf bevorstehende Trainings und motivieren Sie von Beginn an. Das Einbeziehen der Mitarbeiter:innen hat nämlich nicht nur den Vorteil, dass Sie die Lernziele perfekt abstecken können. Zusätzlich sind Sie in der Lage, bereits eine Beziehung zwischen dem E-Learning und den später teilnehmenden Personen herzustellen.
Kommen wir jetzt zu dem Punkt der Gliederung des E-Learings:
E-Learning-Inhalte perfekt gliedern.
Wichtig bei der Erstellung des E-Learning Contents ist außerdem die Reihenfolge, in der die Inhalte zusammenkommen. Beginnen Sie zum Beispiel mit einem kurzen Text, einer Grafik und anschließend weiterem Text? Oder fesseln Sie die Aufmerksamkeit zunächst mit einem Erklärvideo? Bei einem E-Learning gilt es, einen Lernfluss zu entwickeln, von dem die Teilnehmer:innern profitieren.
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Zusätzlich sollten Sie die Inhalte in einzelne Lernomdule gliedern. Dies gelingt Ihnen am besten an der Orientierung der Lernziele. Nehmen Sie die in der Analysphase festgelegten Lernziele und überlegen Sie, in welchen Einheiten diese erreicht werden sollen. Eventuell müssen Sie Unterziele festlegen, aus denen sich die E-Learning-Module ergeben.
Jedes Modul unterteilen Sie anschließend in Abschnitte. In diesen Abschnitten sprechen Sie unterschiedliche Lerntypen an, indem Sie beispielsweise Videos, Audioaufnahmen, Grafiken, Animationen und Text verwenden.
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Gleichzweitig ist es wichtig zu verstehen, wie Ihre Zielgruppe am besten lernt. Sollen aus praktischen Übungen eigene Erfahrungen gewonnen werden? Oder lernen die Teilnehmer:innen am besten, indem sie sich Gedanken zu konsumierten Inhalten machen?
Zum einen gibt es nämlich Lerntypen basierend auf Sinnenswahrnehmungen (wie dem Modell von Vester):
- Auditiv: Lernen durch Hören und Sprechen.
- Optisch-visuell: Lernen mithilfe von Sehen und Beobachten.
- Haptische-kinästhisch: Lernen durch Anfassen und Fühlen.
- Kognitiv-inellektuell: Lernen über Lesen und Denken.
Nach diesem Modell würden Sie versuchen, in einem E-Learning Modul alle vier Lerntypen abzuholen. Es geht in dem Modul also um die Erreichung eines Lernziels, das auf verschiedene Wege ermöglicht werden kann.
Für Personen, die am besten haptisch-kinästethisch lernen, benötigen Sie entweder ein Blended Learning (sprich Präsenzanteile kombiniert mit dem E-Learning) oder Sie bedienen sich VR und AR Technologien.
Zum anderen werden Lernstile häufig nach dem von Kolb entwickelten Lernkreis abgebildet:
Welcher Lernstil trifft auf Sie zu in dem Lernkreis von Kolb?
Nach diesem Modell ergeben sich vier Lernstile, die jemand am besten liegen können. Gleichzeitig hat jede:r die Möglichkeit, die eigenen Lernergebnisse durch den Lernkreis zu vertiefen. Sie ermöglichen also allen Teilnehmer:innen ein einfaches Erreichen der Lernziele und vertiefen das Gelernte über unterschiedlich ausgerichtete Inhalte.
Cheryl Reynolds erklärt den Lernkreis von Kolb.
Sie integrieren möglichst Phasen zur Einzelarbeit und Denken aber auch Phasen zum Austausch in der Gruppe in Ihr E-Learning.
Bei den Übungen, Tests und spielerischen Elementen können Teilnehmer:innen Theorien in die Praxis umsetzen, sich Inhalte intuitiv erschließen, zu experimentieren und Fakten zu sammeln. Wenn Sie den E-Learning Content erstellen sollten Sie also vor Augen haben, welchen Lernstil Sie ansprechen möchten.
Zur einer guten Gliederung eines E-Learnings gehören außerdem Elemente zur Orientierung, Navigation und Interaktion. Diese sollten Sie bei der Erstellung der E-Larning-Inhalte nicht außer Acht lassen!
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Die Orientierungselemente helfen den Lernenden zu erkennen, aus welchen Modulen und Abschnitten das E-Learning besteht. Gleichzeitig wird angezeigt, an welchem Punkt sich die Person gerade befindet.
Die strukturierte Lernsituation hilft vor allem den Assimilierern und Denkern in ihrem Lernprozess. Sie können das Wissen besser einordnen, einen roten Faden erkennen und eigene Erkenntnisse den Modulen zuordnen. Sie diehnt aber auch als wichtiges Mittel zur Motivation der E-Learning Teilnehmer. Den eigenen Fortschritt zu beobachten und zu wissen, wie viel Zeit man noch an einem Modul verbringen wird, hilft, sich auf die Lerninhalte einzulassen.
Orientierungselemente sind zum Beispiel visuell wiederkehrende Elemente, die eine bestimmte Lernart kennzeichnen oder die Module inhaltlich gliedern. Beispielsweise ein Symbol mit einem Ausrufezeichen könnte wichtige Lerninhalte in einer Info-Box zusammenstellen. Ein Symbol mit einer Gruppe von Menschen kann signalisieren, dass jetzt eine Gruppenarbeit folgt.
Die am häufigsten verwendeten Orientierungselemente sind Überschriften. Hier sollten Sie auf gestaffelte Überschriften zur Gliederung des E-Learning Contents setzen. Auch werden gerne einzelne Wörter in einem Text kursiv oder fettgedruckt hervorgehoben.
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Weiterhin ist eine Hilfefunktion nützlich, die einzelne Begriffe mit links kennzeichnet. Bei Hovern mit der Maus erscheint beispielsweise eine kurze Hilfestellung oder die Person gelangt über einen Klick auf den Link zu einem Wiki.
Kennzeichnen Sie außerdem Videos und Grafiken mit Unterschriften, falls es den Teilnehmern zur inhaltlichen Orientierung hilft. Eine Videounterschrift liest die Person bereits in den ersten Sekunden und kann sich so auf das, was in dem Video gezeigt wird, einstellen.
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Neben den Orientierungselementen sind bei der Erstellung von E-Learning Content ebenfalls die Navigations- und Interaktionselemente wichtig. Diese sind zumeist anklickbar und leiten die Mitarbeiter:innen durch die Schulung.
Wählen Sie zum Beispiel Schaltflächen mit Pfeilen nach rechts und links, um eine einfache Navigation zu ermöglichen. Auch Bilder und Buttons mit einem Call-to-Action können sowohl die Navigation erleichtern als auch die Interaktion mit dem E-Learning aufregender gestalten.
Es geht also insgesamt nicht nur darum, den E-Learning Content als Text, Bilder und Videos zu erstellen, Sie benötigen ebenfalls eine Struktur, die den Lernenenden aller Lenstile entgegenkommt.
Lassen Sie uns als nächstes über die Menge des E-Learnings sprechen.
Wie viel E-Learning Content sollten Sie erstellen?
Bei einem E-Learning ist es wichtig, die Menge der Inhalte richtig einzuschätzen. Es darf nicht zu wenig sein aber Sie müssen auch darauf achten, Teilnehmer:innen nicht zu überfordern. Was ist also der richtige Umfang für ein E-Learning?
blink.it haben zum Beispiel eine Studie über ihre Blended- und E-Learning Kurse durchgeführt. Nach dieser bestehen erfolgreiche E-Learning-Kurse aus 25-75 Lerninhalten. Zeitlich gesehen werden E-Learnings zwischen 15 und 30 Minuten vorgeschlagen.
Hier sehen Sie eine Auswahl an von uns erstelltem E-Learning Content!
Für tiefere Einblicke in ein Thema empfehlen sich um die 90 Minuten an E-Learning-Inhalte. Diese können als Blocker in den Kalender der Mitarbeiter:innen eingetragen werden und lassen sich so besser in den Arbeitsalltag der Person integrieren. Zugleich wurde jedoch auch erhoben, dass das Engagement der E-Learning Teilnehmer nach 6-7 Minuten bereits abnimmt. Davon ausgehend wurden die Micro Learnings entwickelt.
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Ein Micro Learning lässt sich ebenfalls gut in den Arbeitsalltag integrieren. Sie können die Lerneinheiten zum Beispiel über eine App auf dem Smartphone oder per E-Mail verschicken. Wenn sich die Person jeden Tag mit dem Thema beschäftigt, wird es präsenter und bleibt länger im Gedächtnis. Gleichzeitig entstehen Pausen, in denen sich der oder die Teilnehmer:in eigene Gedanken zu den Inhalten machen kann.
Neben dem Umfang der Inhalte gilt es als nächstes einen Faktor zu beachten, der den Projektumfang als Ganzes beeinflussen wird, Sprachen!
So passen Sie Ihren E-Learning Content an verschiedene Sprachen an.
Weiterhin gilt es noch zu beachten, dass Sie die E-Learning-Inhalte eventuell in verschiedenen Sprachen erstellen oder später anpassen möchten.
In diesem Fall benötigen Sie ein Konzept, das einen Austausch von Voice-Over und Texten einfach erlaubt.
So lässt sich E-Learning Content in verschiedenen Sprachen erstellen.
In dem Projekt für Bayer haben wir zum Beispiel ein E-Learning in 29 Sprachen entwickelt. Die Videoanteile des E-Learnings enthalten eine Sprecherin, die durch die Inhalte führt. Anstatt zu sprechen tut sie dies indirekt mit Mimik und Gestik.
Die eigentliche Sprecherstimme kommt aus dem sogenannten Outro, also dem Hintergrund des Videos. Sie kann je Sprache einfach ersetzt werden. Durch die Bewegungen der Schauspielerin in Kombination mit Symbolen und Animationen wirkt es jedoch so, als wäre die Stimme ihre.
Das Format wurde also von Anfang an so entwickelt, dass das E-Learning in verschiedene Regionen ausgerollt werden kann. In Ihrer Planung sollten Sie also berücksichtigen, wo sich die Zielgruppe befindet und in welcher Sprache sie lernen soll.
Datenschutzschulung für Ihre Mitarbeiter – So geht's erfolgreich! »
Eventuell können alle beteiligten Personen zum Beispiel Englisch aber im Betrieb und an den Maschinen werden je nationale Fachbegriffe verwendet. Dann sollte eine Maschinenschulung für die Mitarbeiter in Deutschland und in Italien je in der entsprechenden Sprache abgehalten werden.
Falls Ihnen ein bereits existierendes Training vorliegt, das im Nachgang übersetzt werden soll, helfen Ihnen zunächst die Untertitel in Videos. Diese sind die einfachste Möglichkeit, ein Video auch für andere Sprachen zugänglich zu machen. Für die Übersetzung der Texte engagieren Sie eine:n sogannente:n Lokalisierer:in. Diese Fachkräfte übersetzen Ihre Texte und passen sie zugleich auf die Kultur der Zielgruppe an.
Gerne unterstützen wir Sie bei dem Prozess!
Fazit: Erfolgreich E-Learning Content erstellen.
Die erfolgreiche E-Learning Content Erstellung beginnt mit einer Analysephase, in der Sie die Lernziele sowie die Zielgruppe des E-Learnings definieren.
Anschließend erstellen Sie anhand der Lernziele Module und Abschnitte. Die Inhalte in einem Abschnitt sind so ausgelegt, dass die Lernenden die jeweiligen Ziele jeweils perfekt erreichen können.
Möchtest du erfolgreicher sein?
Erreiche deine Ziele per Video – lass uns reden!