In Ihrem Unternehmen werden Präsenzschulungen durchgeführt, die Sie gerne in ein E-Learning umwandeln möchten? Mit diesen Tipps und Tricks gelingt es Ihnen.
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Mitarbeiter:innenentwicklung ist wichtig für Unternehmen. Sie sorgt dafür, dass Mitarbeitende gerüstet sind, die Ziele des Unternehmens, aber auch eigene Ziele zu erreichen.
Zusätzlich motiviert sie die Mitarbeitenden und sorgt für eine engere Firmenbindung was zu einer nachhaltigen Entwicklung des gesamten Unternehmens beiträgt.
Aus Präsenzschulungen lassen sich E-Learning-Kurse entwickeln!
Wer kennt sie nicht, die typische Mitarbeiterschulung. Sie findet oft als Präsenzveranstaltung statt. Sprich, es kommt ein Trainer oder eine Trainerin in das Unternehmen oder die Mitarbeitenden werden an einen Schulungsort geschickt.
E-Learning mischt jedoch seit einigen Jahren die Szene auf.
Der mmb-Branchenmonitor gibt Aufschluss. Dieser zeigt die Umsatzentwicklung der E-Learning-Branche, Umsatzanteile einzelner Geschäftsfelder und Mitarbeiterzahlen.
Die Ergebnisse der Studie über die letzten Jahre zeigen an, dass die E-Learning-Branche jedes Jahr weiter wächst. In keinem Jahr gab es ein negatives Wachstum, auch nicht bei kleinen Unternehmen.
Interessant ist außerdem, dass videobasiertes Lernen als Nummer 1 Trend im E-Learning verzeichnet wurde. Damit ist Lernen mithilfe von Videos gemeint. Das können Videos auf YouTube sein, aber auch eine gesonderte Lernplattform mit Videoinhalten.
Hier sehen Sie 8 Beispiele für videobasierte Trainings, gezeigt von EIDesign.
Aus Präsenzschulungen lassen sich solche Videos selbst mit einfachen Mitteln herstellen! Andere E-Learning-Formate sind natürlich ebenfalls möglich. Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Präsenzschulung zum E-Learning umfunktionieren können.
Warum sollten Sie Ihr Präsenztraining in ein E-Learning umwandeln?
E-Learning kann effizienter sein als die Präsenzschulung. Den Kurs müssen Sie nur einmal entwickeln. Anschließend kann er an beliebig viele Mitarbeitenden ausgerollt werden.
Die Mitarbeiterenden sparen Zeit in der Anreise. Das Unternehmen spart die Kosten der Unterbringungen und Anfahrt. Je nach Art des E-Learnings können ebenfalls die Kosten für Trainer eingespart werden.
Das E-Learning ist außerdem von jedem Ort auf der Welt aus zugänglich. Wenn Sie also überlegen, Ihr Präsenztraining auch an anderen Standorten abzuhalten, lohnt sich eine Umwandlung zum E-Learning-Kurs.
Umweltfreundlich ist es außerdem: Sie sparen Materialkosten für Papier, Kugelschreiber und für kreative Mindmapping- oder andere Workshop-Materialien. Die durch eine eventuelle Reise anfallenden Emissionen fallen ebenfalls weg.
E-Learning geht auch kompakt, als Micro Learning!
Zuletzt ist ein wichtiger Vorteil die mögliche Komprimierung. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass jede reale Unterrichtsstunde nur in etwa die Hälfte der Zeit als E-Learning-Kurs in Anspruch nimmt.
Zusätzlich können Sie das E-Learning so gestalten, dass Mitarbeiternde mit unterschiedlichem Wissensstand das meiste aus dieser ziehen können. Bei einer Präsenzschulung müssen alle Teilnehmer:innen zu allen Themen anwesend sein. Sie müssen außerdem Inhalten und Fragen zuhören, die sie bereits kennen. Über ein E-Learning ist es den Teilnehmern möglich, Zeit zu sparen. Sie könnten zum Beispiel Zusatzeinheiten für Lernende anbieten, die mehr Informationen benötigen. Alle anderen Teilnehmende durchlaufen die kompakten Grund-Trainingseinheiten.
Sie sehen also, E-Learning kann einige Vorteile mit sich bringen. Doch nicht jede Präsenzschulung ist auch für einen E-Learning-Kurs geeignet:
Eignen sich Ihre Inhalte für einen E-Learning-Kurs?
Als allererstes gilt es zu klären, ob Ihre Inhalte sich für ein E-Learning eignen. In manchen Fällen ist dies nicht der Fall.
Zum Beispiel eine Schulung zu Rhetorik oder Soft Skills benötigt Präsenzanteile. Der Umgang mit Mitmenschen und deren Wahrnehmung ist anders über ein Video als in einem realen Schulungsraum.
Auch Schulungen für Mitarbeiterende, die digitalen Medien mit Abneigung gegenüber stehen oder damit Schwierigkeiten haben, lohnen sich eventuell nicht. Welcher Aufwand würde entstehen, der Person den Umgang mit dem Kurs beizubringen? Wäre es effizienter eine Präsenzschulung abzuhalten?
Mehr Motivation im E-Learning – So gelingt es Ihnen >>
Generell sollten Sie sich also die Frage stellen, ob Ihre Inhalte genauso verständlich (oder sogar besser) in einem E-Learning erklärt werden können. Und, ob die Teilnehmenden die Inhalte über ein E-Learning aufnehmen können.
Wenn das geklärt ist, starten Sie mit der Umwandlung.
Müssen Sie vorab Inhalte aktualisieren?
Als ersten Schritt zentralisieren Sie alle Schulungsmaterialien an einem Ort. Das sind zum Beispiel Powerpoint-Präsentationen, Arbeitsblätter, Nachschlagewerke für die Teilnehmer und Prüfungsunterlagen.
Vor der Umwandlung in ein E-Learning stellt sich die Frage, ob alles auf dem neusten Stand ist.
Werfen Sie einen Blick auf die Analyse der Zielgruppe. Ist diese noch die gleiche? Haben sich die Lernziele eventuell geändert oder gibt es thematische Änderungen?
So klappt es mit dem E-Learning: Folgen Sie diesen 10 Praxistipps >>
Es geht also nicht nur darum, ob sich vielleicht Maßnahme XY geändert hat und sie die Informationen ergänzen müssen. Sie sollten vielmehr auch einen Blick auf das Grundgerüst und der Struktur der Präsenzschulung werfen. Macht diese noch Sinn? Wenn nein, geht es an eine Aktualisierung.
Welche Geräte werden die E-Learning-Teilnehmer verwenden?
An nächster Stelle steht die Frage, welche Geräte die Teilnehmende der Schulung später benötigen werden.
Soll Equipment angeschafft oder auf Bestehendem aufgebaut werden? Danach richtet sich, welche Formen und Formate des E-Learnings Ihnen offen stehen.
Notieren Sie zum Beispiel, welche Dektop-PCs, Notebooks, Tablets oder Mobiltelefone des Unternehmens die Mitarbeiter im Einsatz haben. Welches Betriebssystem wird verwendet? Existiert ein Standard-Browser, der im Unternehmen benutzt werden soll?
Müssen Prüfungen und andere Seminarraum-Aktivitäten digitalisiert werden?
Jetzt liegen Ihnen die aktualisierten Inhalte, Struktur der Schulung und Informationen über die Endgeräte vor.
Wie komplex das E-Learning später wird, hängt mitunter davon ab, welche Seminarraum-Aktivitäten umgewandelt werden müssen oder sollen.
Muss zum Beispiel am Ende des Kurses eine Prüfung abgelegt werden? Reicht ein Quiz, bei dem der Teilnehmer oder die Teilnehmerin die korrekten und falschen Antworten später einsehen kann? Oder geht es um eine Zertifizierung, die unter geregelten Prüfungsbedingungen stattfinden muss.
Bei den Zertifizierungen kann es sein, dass Sie diese in einem physischen Raum abhalten müssen. Vorbereiten können Sie die Prüfung natürlich als Teil des E-Learnings.
Aber auch bei einer anderen Aktivität, wie einer Gruppenarbeit, kann es vorkommen, dass sich eine Präsenzveranstaltung lohnt. In diesem Fall sprechen wir von Blended Learning.
Blended Learning ist eine Mischform von Präsenz- und E-Learning-Schulung. Hier können Sie das beste von beiden Welten vereinen.
Grundsätzlich lassen sich jedoch fast alle Seminarraum-Aktivitäten auch über digitale Medien abbilden. Sie können bei einer Gruppenarbeit zum Beispiel online Video-Chat-Räume bereitstellen.
Für eine Fragerunde kann der Leiter des E-Learnings moderieren und nacheinander Teilnehmende von stumm auf aktiv schalten. Oder aber diese stellen Ihre Fragen nicht mündlich sondern über einen Chat. Anschließend beantwortet der Lehrende die Fragen für alle sichtbar.
Mind-Maps und Vision-Boards lassen sich ebenfalls digital gestalten. Der Vorteil ist, dass Lehrende sich diese auch im Anschluss an das Training noch anschauen und bei Bedarf beliebig erweitern können.
Bearbeitete Aufgaben können Sie in einem E-Learning spielerisch über ein Quiz überprüfen. Oder Sie nehmen ein Video auf, indem der Vortragende die bearbeiteten Aufgaben und mögliche Lösungen bespricht.
9 Tipps für Gamification im E-Learning: Spielerisch zum Erfolg >>
Gibt es Fragen, sollte es eine Möglichkeit geben, den Vortragenden zu kontaktieren. Oder ein Forum, eine Gruppe, in dem sich Teilnehmende untereinander helfen können. So bilden Sie nicht nur effizient die Präsenzschulung in einem E-Learning statt. Sie sammeln ebenfalls Wissen an zentraler Stelle, auf das jeder Mitarbeiter orts- und zeitunabhängig zugreifen kann.
Der Start über Blended Learning.
Ein Weg, aus einer Präsenzschulung ein E-Learning zu entwickeln, findet über das vorhin erwähnte Blended Learning statt.
Das bedeutet, Sie suchen sich zunächst die Inhalte heraus, die Sie am einfachsten in das E-Learning integrieren können. Alles andere findet weiterhin in einer Präsenzveranstaltung statt.
Blended Learning – Alle Vorteile auf einen Blick >>
Eventuell besitzen Sie bereits Mitschnitte aus einer Präsentation oder Sie können demnächst eine Präsenzschulung filmen? Dann könnten Sie diese zum Beispiel mit einfachen Mitteln in Lernvideos umgestalten.
Teile der Schulung, bei denen Interaktionen über Teilnehmer und Vortragenden stattfinden müssen, belassen Sie als Präsenzteil. Später können Sie auch diese über Maßnahmen wie virtuelle Konferenzräume, Video-Chat und Foren nachbilden.
Lassen Sie also die Möglichkeit offen, das E-Learning später anpassen und skalieren zu können.
Starten Sie mit ein paar Lernvideos und sammeln Sie Feedback von den Teilnehmenden. Wie ist das neue Format angekommen? Können sich die Teilnehmernde eine komplette Schulung als Online-Kurs vorstellen? Was wünschen Sie sich für eine optimale Lernumgebung?
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Sie können also eine Hybridform wie das Blended Learning dafür nutzen, einen einfachen Einstieg in die Welt der E-Learnings zu starten.
Grundsätzlich werden Sie bei der Umwandlung von Präsenzschulung zu E-Learning nicht um das sogenannte Instructional Design herumkommen:
Von Präsenz- zu E-Learning über Instructional Design.
Es existiert ein Fachbegriff für den Prozess der Umwandlung von analogen zu digitalen Lerninhalten: Instructional Design.
Experten, die Sie bei der Umwandlung professionell unterstützen können, nennt man "Instructional Designer". Diese analysieren die Zielgruppe, definieren die Lernziele und entwickeln Lernstrategien.
Als nächstes folgt die Gestaltung eines Storyboards, die Sichtung bestehender Inhalte, die Aufstellung einer Struktur und schlussendlich: die Erstellung der digitalen Lernelemente. Danach geht es an den Entwurf von Tests und Prüfungen.
Der Begriff "Look-and-Feel"umfasst die Arbeiten mit Farben, Seitenlayout, Schrift und Erscheinungsbild der Multimedia-Elemente. Diese könnnen an Ihr Branding, sowie an die Lerninhalte und die Zielgruppe angepasst werden.
Ein E-Learning-Autorentool ist ein Programm, dass es Benutzern ermöglicht, E-Learning Kurse zu erstellen. Der Anwender benötigt für dessen Bedienung keine Programmierkenntnisse. Stattdessen finden Sie einsatzbereite Oberflächen vor, über die Sie leicht Medientools, Fragen, Quizze, Tests und mehr anordnen können.
In dem Autorentool ist es Ihnen möglich, auf bestehende Vorlagen zuzugreifen. Sie müssen das Rad also nicht mehr neu erfinden! Sie sparen Zeit und Personalkosten, müssen jedoch zunächst das richtige Autorentool für Ihr Unternehmen finden.
Ein paar gängige Autorentools sind
Wenn Sie auf der Suche nach kostenlosen E-Learning Autorentools sind, sollten Sie außerdem einen Blick auf eXeLearning, Question Tools und CourseLab werfen.
Welches sich letztendlich für Ihr Unternehmen eignet, hängt von der Anzahl der zu erwartenden Kurse, dem Umfang und der benötigten Formate für verschiedene Lerninhalte ab. In dem folgenden Video erhalten Sie einen Einblick in eines der Autorentools:
Hier sehen Sie, wie die Erstellung über ein Tool wie iSpring erfolgt, inklusive Kundenbeispiele.
Wie eine Drag-and-Drop-Funktion Inhalte der Präsenzschulung ablösen kann, sehen Sie hier:
Nutzern Sie ein Autorentool wie Adobe Captive, um Ihr E-Learning interessanter und effizienter zu gestalten.
Ebenfalls beliebt ist, wenn Informationen erst per Mausklick oder Hovern erscheinen. So wird der Teilnehmende nicht überfordert von der Flut an Informationen, sondern kann sich stattdessen selbst durch diese bewegen:
So könnten Sie Ihre Inhalte in Lerneinheiten vermitteln, gezeigt von Adobe Captive.
Die Umwandlung kann zu einem komplexen Prozess werden, der als Projekt gemanagt werden sollte. Wir empfehlen einen Anforderungskatalog, der unter anderem Budget, Kompatibilität mit gewünschtem LMS, Eignung für vorhandene Endgeräte und den angebotenen Support umfasst.
E-Learning bedeutet die Verwendung von digitalen Medien für eine Schulung. Dies muss nicht ein mit einem Autorentool erstellter Kurs sein.
Sie können ebenfalls auf die eingangs erwähnten Lernvideos zurückgreifen! Als Teil eines Kurses, auf Ihrer Video-Hosting-Plattform, in Ihrem Intranet oder per automatisch versendeten E-Mails.
Nutzen Sie Erklärvideos, um Lerninhalte einfach zu vermitteln.
Gestalten Sie zum Beispiel eine Schulung als E-Mail-Kurs. Jeden Tag erhält der Teilnehmer eine E-Mail mit einem Video und Informationen. Die Öffnung der Nachricht sowie des Videos können Sie tracken. So stückeln Sie die Schulung in leicht verdaubare, über die Woche verteilte Lerneinheiten.
So erstellen Sie ein Erklärvideo selbst.
Oder aber Sie halten eine Wiedergabeliste mit Lernvideos bereit, die sich ein Lernender ansehen kann.
Dies können ebenfalls einfache Mitschnitte einer bereits stattgefundenen Schulung sein! Auch das wird als Lernvideo bezeichnet und gehört zum E-Learning.
Aus Ihrer Präsenzschulung wird ein E-Learning-Kurs!
Wie Sie sehen, gibt es verschiedene Wege und Möglichkeiten, Ihren E-Learning-Kurs zu erstellen.
Möchtest du erfolgreicher sein?
Erreiche deine Ziele per Video – lass uns reden!