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Marketing | 17 Minuten Lesezeit

Content Marketing – Mehr als nur ein Hype?

Autor Chantal Niggenaber

12. März 2019

Content-Marketing zählt heute bei vielen Unternehmen zum festen Bestandteil der Kommunikationsstrategie. In unserem kompakten Guide erfahren Sie alles Wissenswerte sowie praktische Anwendungstipps, wie auch Sie davon profitieren können.

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Content ist – ah, Sie ahnen es schon – King! Eine oft benutzte Floskel, die so manchem Marketer mittlerweile aus den Ohren rauskommen mag. Doch was verbirgt sich eigentlich genau hinter diesem Ausdruck? Welche Charakteristika verhalfen diesem Marketing-Tool zu seiner königlichen Reputation und wie genau unterstützt es Sie dabei, die eigenen Unternehmensziele zu erreichen?

In diesem Artikel lernen Sie...

  • die Definition von Content-Marketing kennen,
  • welche Ziele mit Content-Marketing erreicht werden sollen,
  • wie der Content-Marketing-Prozess im Detail aussieht,
  • welche verschiedenen Content-Arten es gibt,
  • und warum Videos ein gewinnbringendes Content-Format sind.

Was genau versteht man unter Content-Marketing?


Neil Patel gibt 5 praktische Tipps für erfolgreiches Content Marketing 2019.

Unter Content-Marketing versteht man eine Marketing-Methode, die Zielgruppen durch relevante Inhalte informieren, begeistern oder unterhalten will. Als relevanter Teil der Unternehmenskommunikation, dient es übergeordnet der Positionierung, der Kundengewinnung und der Kundenbindung.

Wie so oft kursieren auch zum Thema Content-Marketing ganz unterschiedliche Definitionen. Maßgeblich geprägt wurde der Terminus allerdings von Joe Pulizzi, Gründer des renommierten Content Marketing Institutes, der folgenden Ansatz verfolgt:

Definition Content Marketing:

Content marketing is a strategic marketing approach focused on creating and distributing valuable, relevant, and consistent content to attract and retain a clearly defined audience — and, ultimately, to drive profitable customer action.”
Content Marketing Institute

Deutlich wird hierbei der zu generierende Mehrwert für die anvisierten Zielgruppen. In erster Linie unterliegen Content-Marketing Maßnahmen keiner verkaufsfördernden Absicht, wodurch die Trennlinie zu klassischen Werbemaßnahmen gezogen wird. Dennoch können Nutzer durch die gesteigerte Markenbindung in profitable Leads verwandelt werden, wie ein genauerer Blick auf die Ziele verdeutlicht.

Viele internationale Big Player; wie P&G, Microsoft oder John Deere, erzielten bereits in der Vergangenheit große Erfolge durch den Einsatz von Content-Marketing Maßnahmen.

Zwar verfolgten die Branchen unterschiedliche Content-Marketing Ansätze, jedoch verband Sie die Gemeinsamkeit, dass die Zielgruppe nicht etwa über das Produkt oder das Unternehmen selbst informiert wurden, sondern um das Produkt herum.

John Deere, der Weltmarktführer im Bereich Landtechnik, gilt durch die Publikation des Magazins The Furrow als Pionier des Content-Marketings.

Auch die deutsche Traditionsmarke Dr. Oetker verstand es bereits 1891, die Zielgruppe kochbegeisterter Hausfrauen an sich zu binden und druckte auf die Rückseite jedes kleinen Backin Backpulver-Tütchens inspirierende Rezeptideen.

backpulver dr. oetker rezepte content marketing

Dem Lebensmittelhersteller gelang es dadurch, sich als Experte zu positionieren und seine Produkte durch das weiterführende Wissen aufzuwerten und Vertrauen aufzubauen. Durch die zahlreichen Kochversuche seiner Frau Caroline, konnte das Markenversprechen der "Gelingsicherheit" bei der Verwendung von Dr. Oetker Produkten gehalten werden.

Die Beispiele zeigen, dass Content-Marketing Techniken keineswegs ein neu erdachtes Konzept des Online Marketings sind, sondern bereits auf das 19. Jahrhundert zurückdatiert werden können.

The Story of Content: Ein Blick auf die Historie zeigt eindrucksvoll, wie sich Content-Marketing über Jahrzehnte hinweg entwickelt und verändert hat.

Ziele des Content-Marketings.

Die bereits zu Beginn vorgestellten, übergeordneten Ziele des Content-Marketings lassen sich sich in zeitlicher Hinsicht in eine kurz- und langfristige Dimension einordnen. Demzufolge gehören der Aufbau von mehr Reichweite, die Gewinnung von mehr Websitebesuchern sowie eine stärkere Kundenbindung den operativen Zielen an.

Strategisch gesehen kann auf dieser Basis der Aufbau einer loyalen Community, die Übernahme einer Themenführerschaft (sog. thought-leadership) sowie die Generierung neuer Leads angestrebt werden. In diesem Zusammenhang ist auch die Verbesserung oder Modifizierung des Unternehmensimages von großer Bedeutung.

ziele von content marketing infografik

B2C Unternehmen wollen durch Content Marketing in erster Linie Kunden binden, wobei im B2B-Bereich die Neukundenakquise am wichtigsten ist.

Doch wie lassen sich die Potenziale des Content-Marketings innerhalb der eigenen Unternehmenskommunikation bestmöglich ausschöpfen?

Der Content-Marketing Prozess.

Yoav Schwartz, Mitbegründer und CEO der online Content-Marketing-Plattform Uberflip, entwickelte vor diesem Hintergrund die 4 Säulen des Content-Marketings. Die aufeinander aufbauenden Prozessschritte gliedern sich in Creation, Experience, Distribution und Insights:

4 pillars of content marketing

4 Pillars of Content-Marketing: Zur Entwicklung einer erfolgreichen Content-Marketing-Strategie erfordert jeder Bereich individuelle Prozesse & Tools.

#1 Creation.

Basis jeder gewinnbringenden Content-Strategie ist – wie bereits der Begriff offenbart – die Contenterstellung selbst. Dieser initiale Schritt der Strategieentwicklung erfordert mit Abstand am meisten Zeit, Kreativität und Produktivität, legt jedoch den Grundstein für alle weiterfolgenden Etappen.

In dieser Phase werden Themen gesammelt, Quellen gesichtet und evaluiert, Ideen entwickelt und erste Entwürfe angefertigt. Aufgrund des hohen Ressourceneinsatzes ist es ratsam, aufbereitete Inhalte in mehreren Varianten (z.B. Blogartikel, Podcasts, Infografiken oder Videos) bereitzustellen.

Auf diese Weise können unterschiedlichste Konsumpräferenzen bedient und somit eine größere Reichweite erzielt werden. Man spricht in diesem Zusammenhang von Content Atomization, eine effiziente Methode, die sich bereits unter den Top-Marketern dieser Welt erfolgreich etabliert hat.

Doch nicht immer gelingt es auf Knopfdruck, Content anschaulich aufzubereiten. Manches Mal fehlt die zündende Idee. Wir haben Ihnen hierzu 5 bewährte Tipps zusammengestellt, wie Sie kreativen Blockaden geschickt entgegensteuern können.

#2 Experience.

In welchem Kontext soll der Inhalt eingebunden werden? Das ist die Schlüsselfrage, die Sie sich als Marketer nach Beendigung der Creation-Phase stellen sollten. Wenn Ihr Content schlecht performed, muss das nicht zwingend am Content selbst liegen, sondern kann darauf zurückzuführen sein, dass das Umfeld nicht optimal gewählt wurde.

Tipp:

“Your content is only as effective as the experience in which it lives.”

Victoria Hoffman, Content & Community Manager at Uberflip

Stellen Sie sich folgendes vor: Sie sind zum Essen eingeladen. Serviert werden hausgemachte Spaghetti mit einer fruchtigen Tomatensoße, frischem Basilikum und fein gehobeltem Parmesan.

Stellen Sie sich vor, Sie genießen zweimal exakt das gleiche leckere Essen, aber in zwei unterschiedlichen Szenarien:

coldwinter

Szenario 1: Sie sitzen im ungeheizten Speisesaal eines kleinen Italieners an der Ecke einer viel befahrenen Straße. Vom Fenster aus sehen Sie, wie lärmende Autos über die mit Schneematsch bedeckten Straßen fahren. Aus der Ferne ist die Sirene eines Krankenwagens zu hören.

toscana

Szenario 2: Sie sitzen auf der Restaurant-Terrasse und blicken über die saftig grünen Hügel, die von hoch gewachsenen Zypressen gesäumt werden. Die untergehende Sonne taucht den Landstreifen in ein gold-orangefarbenes Licht und ein lauer Sommerwind weht Ihnen um die Nase.

Wir maßen uns an, Sie nun so gut einschätzen zu können, dass auch Sie sich für die 2. Variante entscheiden würden. Was heißt das nun im Umkehrschluss für Ihre Content-Marketing-Strategie?

Betten Sie Ihren Content in ein passendes Umfeld ein, schaffen Sie eine ansprechende und inspirierende Nutzererfahrung. Konkret bedeutet dies, dass Sie Ihre Zielgruppe genau kennen müssen und wertvolle Inhalte über verschiedenste Endgeräte hinaus zugänglich machen sollten (man spricht an dieser Stelle von responsive design).

Vergewissern Sie sich, dass Ihr Content SEO-freundlich gestaltet und dadurch besser auffindbar im Netz ist. Bringen Sie Struktur in Ihre Artikel, sodass Nutzer leichter Antworten auf Ihre Fragen finden und nicht auf andere Quellen ausweichen müssen.

Als wichtiger Bestandteil der Content Experience sollten kontextuale Calls-to-Actions (bspw. "Jetzt mehr zum Thema erfahren") gesetzt werden, die nur dann effektiv sind, wenn Sie für Nutzer einen nächsten, relevanten Schritt darstellen und themenverwandtes Wissen bereitstellen.

#3 Distribution.

Ihr Content steht, Sie können für eine grandiose Nutzererfahrung garantieren und nun ist es daran, Ihren Zielgruppen den Content zugänglich zu machen. Halten wir fest: Der Reichweitenerfolg hängt neben der Qualität Ihres Contents und der Optimierung der Nutzererfahrung auch von der Auswahl passender Zielkanäle ab. Stellen Sie sicher, dass Sie Ihren Erfolg in jedem Vertriebskanal messen und sich Ziele setzen, um Ihre Vertriebsstrategie kontinuierlich zu verbessern.

An dieser Stelle ist auch abzuwägen, inwiefern der Content durch bezahlte Maßnahmen (sog. Push-Marketing) gestreut oder durch unbezahlte Platzierungen (sog. Pull-Marketing) auf eigenen oder fremden Kanälen verbreitet wird.

#4 Insights.

Eine entscheidende Säule des Content-Marketing-Prozesses ist die Evaluation Ihrer Maßnahmen. Welche Taktiken funktionieren und warum? Voraussetzung hierbei stellt eine aussagekräftige und datenreiche Bewertungsgrundlage dar (wie bspw. Google Analytics), die wesentliche Key Performance Indicators erfasst. Auch Scoring Systeme und ein messbarer Content-Marketing-ROI sind nützliche Tools.

Beachten Sie, dass diese Insights einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf alle drei anderen Säulen haben. Vernachlässigen Sie diese wichtige Phase, werden alle anderen Bereiche unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen.

Wenn Sie sich an diesen 4 Säulen des Content-Marketings orientieren, können Sie Ihren Ressourceneinsatz viel effizienter gestalten und somit Optimierungspotenziale viel besser auf spezifische Bereiche zurückführen.

Einen ganz ähnlichen Ansatz verfolgt das Modell zum Content-Marketing Prozess von Olaf Kopp von Aufgesang Inbound Marketing:

content marketing prozess inbound

Das 5-stufige Modell beschreibt detailliert, welche einzelnen Aufgaben in der jeweiligen Prozessphase anfallen und betont insbesondere die Wichtigkeit der initialen Analyse-Phase, die eine sorgfältige Zielgruppendefinition erfordert.

Welche Content-Arten gibt es?

Sie haben nun die einzelnen aufeinander aufbauenden Prozessschritte kennengelernt, die Ihnen unter anderem verdeutlicht haben, wie wichtig es ist, Ihren Content in verschiedenen Varianten vorzustellen (wir erinnern uns an User Experience). Werfen wir nun einen genaueren Blick darauf, welche Möglichkeiten Ihnen hierbei zur Verfügung stehen.

Content-Marketing Experte Mirko Lange entwarf hierzu zwei Strategie-Tools: Das FISH-Modell und das Content-RADAR. Beide Methoden haben zum Ziel, dass Sie Ihren Content strukturierter erstellen können, was Ihnen sowohl Planungssicherheit als auch eine gute Monitoring-Basis verschafft.

#1 Das FISH-Modell.

fish model

Jeder Content muss sowohl auf Unternehmens- als auch auf Nutzerseite eine bestimmte Aufgabe erfüllen. Beachten Sie hierbei, dass es bei der Vermischung bestimmter Aufgaben unter Umständen zu einem Zielkonflikt kommen kann (bspw. "Leads generieren" und "Vertrauen aufbauen").

Desto klarer Sie mit Ihrem Content eine bestimmte Aufgabe anvisieren, desto besser wird die Aufgabe erledigt werden können.

#1.1 Follow-Content.

Ziel des Follow-Contents ist der Aufbau von Reichweite und Bindung und dadurch Sympathie, Nähe, Vertrauen und Nutzerinteresse zu gewinnen. Der Content muss also so interessant sein, dass Konsumenten ein "Ich will mehr davon"-Gefühl entwickeln und bereit sind.

Ideal geeignet sind eigene Rubriken, Serien und Reihen. Der Nutzer sollte die Möglichkeit haben, den Content zu abonnieren, etwa in Form eines Newletters. Dieser Art von Content eignet sich ideal für sog. "Laid-Back-Kanäle", in denen Menschen entspannt und ohne konkretes Ziel stöbern und Inhalte konsumieren. Auch Blogs und und Magazine bieten sich hierfür an.


Mynd Vlogbuch: Wöchentliche exklusive Einblicke aus dem Alltag eines Videounternehmens schaffen Nähe & Vertrauen.

#1.2 Inbound-Content.

Ziel des Inbound-Contents ist es, dass der Leser bereit ist, seine Kontaktdaten preiszugeben, um den Content anzufordern. Das erfordert im Umkehrschluss, dass der Content exklusiv ist und einen hohen Mehrwert für den Nutzer bietet. Auf diese Weise können Leads generiert werden, die im späteren Verlauf in potenzielle Kunden verwandelt werden können.

Whitepaper, Studien aber auch Webinare werden diesem Bereich zugeordnet. Im Gegensatz zu Follow-Content sind die darin behandelten Themen umfangreich aufbereitet und tiefgründig behandelt und haben vorrangig einen funktionalen Nutzen.

epipheo wissensplattform content marketing

Das amerikanische Videounternehmen Epipheo stellt Abonnenten eine reiche Wissensplattform über Marketingthemen zur Verfügung.

#1.3 Search and Sales Content.

Ziel dieser Content-Art ist es, Antworten auf Nutzerfragen bereitstellen zu können. Aus SEO-Sicht sollte der Content in Suchmaschinen dementsprechend gut gefunden werden und auf der anderen Seite eine effektive Möglichkeit darstellen die Reputation des eigenen Unternehmens zu verbessern.

Wir haben Ihnen hierzu 7 hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihre Blogartikel aus SEO-Sicht optimal gestalten können, um ein besseres Google-Ranking zu erreichen.

Storytelling und mediales Beiwerk, wie Bilder, spielen hierbei keine relevante Rolle. Entscheidend ist bei Search and Sales Content, dass er bestimmte Keywords enthält, die ein wichtiges Ranking-Kriterium für Suchmaschinen darstellen.

Außerdem kann der Leser auf diese Weise schnell erkennen, ob Ihre Quelle die gesuchten Informationen bereitstellt oder ob er seine Recherche in bei anderen Quellen fortsetzen muss. Auch die Überschrift folgt diesem Prinzip und muss daher nicht kreativ sondern informativ und faktenbasiert sein.

neil patel youtube channel keywords

SEO-Spezialist Neil Patelhat seine Videobeschreibung perfekt auf die Bedürfnisse seiner Zielgruppe angepasst.

#1.4 Highlight-Content.

Ziel des Highlight-Contents ist es, überdurchschnittliche Aufmerksamkeit zu erregen. Er soll Begeisterung bei Ihren Zielgruppen auslösen, direkt einen großen emotionalen und funktionalen Mehrwert stiften und dadurch Klicks und Traffic generieren und zum Teilen animieren.

Darunter reihen sich große Kampagnen oder virale Videos, die zeit- und kostenintensiv sein mögen, aber zum Aufbau einer großen Reichweite eine große Unterstützung darstellen.


#LikeABosch: Die Neuauflage der "Like a Boss" Parodie von Seth Rogen & Andy Samberg präsentiert Boschs Smart-Home-Lösungen.

Während sich das FISH-Modell schwerpunktmäßig mit dem Content-Nutzen für das Unternehmen beschäftigt, fokussiert sich das Content-RADAR auf den Zielgruppen-Nutzen. Kombiniert man beide Methoden miteinander, entsteht ein übersichtlicher und gut strukturierter Content-Plan für das eigene Unternehmen.

#2 Das Content-RADAR.

Dieses Modell ordnet Content den Dimensionen funktional und emotional sowie vordergründig (kurze Lebensdauer) und tiefgründig (lange Lebensdauer) zu.

content radar


Die 4 Dimensionen des Content-RADARs ermöglichen das Clustern von Content nach Zielgruppen-Nutzen und vorausgesetztem Zeitinvestment.

#2.1 Emotional/ Funktional.

Dieser Bewertungsmaßstab befasst sich mit dem vermittelten Nutzen für die Zielgruppe. Ist die Intension dem Leser Wissen zu vermitteln? Soll er etwas lernen oder ein Konzept, bestimmte Tools o.ä. im Anschluss selbst anwenden können? Oder steht die emotionale Komponente im Vordergrund, die ein starkes Verbundenheitsgefühl beim Leser auslösen kann.

#2.2. Vordergründig/ Tiefgründig.

Dieser Bewertungsmaßstab befasst sich mit der Frage, wie hoch das Zeitinvestment der Zielgruppe sein soll. Das hängt mitunter vom Grundinteresse des Lesers gegenüber der jeweiligen Thematik ab: Besteht kein großes Interesse, sind kurze, leicht konsumierbare Content-Varianten ratsam. Ist die Bereitschaft sich intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen da, empfiehlt es sich mit entsprechend umfangreicherem Content zu reagieren.

content radar

Durch das Content-RADAR von Mirko Lange werden Themen einem bestimmten Nutzenfeld zugeordnet.

Aus diesen Überlegungen resultieren vier Nutzen-Dimensionen des Contents:

  • News/Information („Ich weiß Bescheid“): Aktualität, Exklusivität, Schnelligkeit
  • Wissen/Enabling („Ich habe etwas gelernt“): Entscheidungs-/ Orientierungshilfe
  • Unterhaltung/Spaß („Macht mir Spaß“): Humorvoll/ kurios/ aufmerksamkeitsstark
  • Beziehung/Sinn („Ich habe es verstanden“): Wertevermittlung/ Motive/ Sinnhaftigkeit

Wie abzulesen ist, ändert sich je nach Nutzen-Dimension des Contents auch die Bedeutung des Storytellings. Während der Bereich "News / Information" auf faktische und prägnante Darstellungen setzt, ist bei emotional getriebenem Content eine gute Geschichte erfolgsentscheidend.

Anwendungsbeispiele aus der Praxis machen bereits vor, wie auf diese Weise das eigene Unternehmensimage und die Markenführung gesteuert werden können.

Beispielsweise fokussiert sich der Softwareanbieter Ryte durch verschiedenste Wissensrubriken zu online Marketing Themen auf seiner Website (wie ein eigenes Magazin, Webinare und e-books), auf die Dimension "Wissen /Enabling". Red Bulletin, das Magazin von Red Bull, ist vielmehr der Sparte "Unterhaltung/ Spaß" zu unterstellen. Kampagnen der Pflegemarke Dove ermutigt Frauen jeden Alters dazu, ihren Körper zu lieben und sich keinem indoktrinierten Schönheitsideal zu unterwerfen.

Ziel sollte sein, in mindestens einem der Sektoren überdurchschnittlich zu performen. Ordnen Sie Ihre gesammelten Ideen innerhalb des Radars ein und leiten Sie anschließend ein entsprechendes Content-Format ab.

content radar von mirko lange

#3 Kombination von FISH-Modell und Content-RADAR.

Für ein strategisches Vorgehen wird der Content zuerst einer bestimmten Art nach dem FISH-Modell zugeordnet und gemäß der damit verknüpften Anforderungen gestaltet. Je nach Kategorie obliegt der Content unterschiedlichen Ansprüchen und Schwierigkeitsgraden.

fish und content radar kombi


Kombination aus FISH-Modell & Content-RADAR erleichtert die Entwicklung einer Content-Marketing Strategie.

Zugunsten der bereits zu Beginn angesprochenen User-Experience und der Content-Atomization sollten innerhalb eines Themenfelds verschiedene Content-Arten in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Die Basis bilden im Allgemeinen immer Follow- und Search-Content. Ergänzt um Highlight- und unter Umständen Inbound-Content entsteht eine ideale Nutzererfahrung für Ihre Zielgruppen, die zudem ermöglicht, ein Thema ganz unterschiedlich aufzubereiten und somit einer breiteren Masse zugänglich zu machen.

Content-Marketing mit Videos.

Das Mediennutzungsverhalten hat einen starken Wandel durchlaufen. Mehr als die Hälfte des weltweiten Online Traffics wurde 2018 über das Smartphone generiert, wobei bis 2021 78% des gesamten mobilen Datenverkehrs mobile Videos ausmachen.

Gemäß der vier vorgestellten Nutzendimensionen von Content, besteht bei Bewegtbild-Formaten ein großer Gestaltungsspielraum. Dadurch dienen Videos keineswegs nur reinen Unterhaltungszwecken, sondern vermögen ebenso Ihre Zuschauer weiterzubilden und Ihnen neues Wissen zu vermitteln.

#1 Social Media Video.

  • Nutzendimension: "Ich weiß Bescheid"

Die mit Abstand schnelllebigste Nutzendimension vermittelt aktuelles Wissen, ist ereignis- und trendbezogen. Eine professionelle Videoproduktion im Voraus ist hierbei nicht Sinn und Zweck. Vielmehr können durch bereitgestellte Social Media Features, wie Instagram Live, Informationen in Echtzeit übermittelt werden.

Etwa bei neuen Produktlaunches oder Eventankündigungen können diese Funktionen zum Einsatz kommen.

#2 eLearning Video.

  • Nutzendimension: "Ich habe etwas gelernt"

Insbesondere für die interne Unternehmenskommunikation sind eLearning Videos bestens geeignet. Auf diese Weise können Inhalte spielerisch vermittelt werden und Mitarbeiter können zeit- und ortsungebunden lernen, was einen positiven Einfluss auf die Motivation hat.

Durch interaktive Steuerungselemente wird Nutzern beispielsweise die Möglichkeit gegeben virtuelle Quizfragen zu beantworten, die zu einer lebhaften Lernerfahrung beitragen. Darüber hinaus können weitere Interaktions-Tools, wie non-lineare Erzählstränge oder klickbare Übersichtsgrafiken zum Einsatz kommen.

E-Learning Kurs KVP: Mitarbeiter lernen interaktiv die KVP Definition sowie den PDCA Zyklus kennen.

#3 Erklärvideo.

  • Nutzendimension: "Macht mir Spaß"

Erklärvideos sind kurze animierte Videos (oder eine Kombination aus real und animierten Inhalten), die ein komplexes Thema auf unterhaltsame und anschauliche Art und Weise vermitteln. Im Gegensatz zu anderen Content-Formaten gelingt es durch Videos, die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer konstant hochzuhalten.

Der Unterhaltungswert und die gestalterische Aufmachung kann hierbei den individuellen Unternehmenspräferenzen angepasst werden.

Bayer compliance: Anstelle langweiliger Textbelehrungen punktet der Pharma-Konzern mit einem informativen Erklärvideo von Mynd.

Minimalistisch seriöse Darstellungen können ebenso stark emotionalisieren und die Aufmerksamkeit Ihrer Zielgruppe gewinnen:

G+D advance52: Durch packendes Sounddesign und übersichtliche Bildelemente erklärt Mynd das neue Konzernprogramm.

Videos sind ein ideales Medium für die moderne Wissensvermittlung und findet branchenübergreifend Anwendung.

Das Manager Magazin hat durch den Einsatz von Erklärvideos eine attraktive Möglichkeit geschaffen, wichtige Konzepte und Fachbegriffe aus der Wirtschaft leicht verständlich zu erklären.

Auch im Bildungsbereich sind Erklärvideos attraktiv, wie die 12-teilige Videoreihe über das Erasmus+-Angebot der EU erfolgreich beweist.

Wenn auch Sie ein Erklärvideo in Ihre Content-Marketing Strategie aufnehmen möchten, sollten Sie zunächst in einem Erklärvideo Briefing den groben inhaltlichen und visuellen Rahmen abstecken.

#4 Recruiting Videos.

  • Nutzendimension: "Das bewegt mich"

Durch authentische Recruiting Videos soll die eigene Arbeitgeberattraktivität gesteigert werden und potenziellen Bewerbern einen möglichst unverfälschten Eindruck über das eigene Unternehmen gegeben werden.

YelloImagefilm von Mynd: Der Stromanbieter überzeugt durch authentische Mitarbeiter-Interviews.

Die vorgestellten Beispiele geben Ihnen einen Einblick, was mit Video alles möglich ist und wie Sie damit alle vier Nutzendimensionen abdecken können.

Festzuhalten bleibt, das Content-Marketing keineswegs ein kurzfristiger Hype ist, sondern aufgrund des verschärften und internationalisierten Wettbewerbsumfeldes zu einem entscheidenden Unternehmensvorteil werden kann.

Wenn auch Sie Interesse haben, Ihren Content mithilfe von Video erfolgreich bei Ihren Zielgruppen zu verbreiten, beraten und unterstützen wir Sie gerne »

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