Die Konzeption und Formulierung von E-Learning Fragen muss professionell durchdacht werden. Lernen Sie in diesem Artikel, welche Fehler Sie auf dem Weg zur erfolgreichen E-Learning Fragen-Gestaltung nicht begehen sollten! Artikel inkl. Checkliste & klickbares E-Learning Beispiel.
Keine Lust zu lesen? Kein Problem. Hören Sie einfach unseren Blogcast:E-Learning Grundlagen – Das steckt hinter der digitalen Lernform.
Digitales, flexibles und zeitunabhängiges Lernen. Die Methode E-Learning trifft den Zahn der Zeit und bietet Nutzern die Möglichkeit nach individuell gestaffelten Lerneinheiten neues Wissen zu erlangen.
Die Vorteile des E-Learning liegen dabei auf der Hand:
- Skalierbarkeit, Veränderbarkeit und Flexibilität innerhalb der E-Learning Einheiten.
- Geringe Kosten bei gleichzeitiger Möglichkeit der Variation des E-Learning Programms.
- Individualisierung bis ins kleinste Detail für den E-Learning Nutzer:innen.
Allerdings geht allein durch das Potenzial und die Vorteile, die sich durch E-Learning ergeben nicht automatisch Erfolg einher. Vielmehr muss ein E-Learning Konzept professionell gestaltet sein, didaktische Grundvoraussetzungen erfüllen und visuell ansprechend anmuten, sodass sich die volle Wirkung entfalten kann.
E-Learning für Unternehmen? Diese Einsatzgebiete gibt es »
Denken Sie derzeit über Ihr eigenes E-Learning Projekt nach oder sind vielleicht schon dabei dieses aufzusetzen? Dann ist dieser E-Learning Fachartikel eine echte Bereicherung für Sie!
In diesem Artikel lernen Sie...
- was es bei der Konzeption eines E-Learnings zu beachten gilt,
- welche Fehler Sie bei der Gestaltung der Fragen definitiv vermeiden müssen
- und wie zielführende E-Learning Fragen gestaltet sein sollten.
Ein E-Learning Projekt umzusetzen kann zeitintensiv sein und Kosten verursachen. Gemessen an den Möglichkeiten und Chancen, die sich Ihnen dadurch bieten ist dies absolut gerechtfertigt. Machen Sie allerdings nicht den Fehler und gehen unbedacht an Ihr Projekt heran, sondern informieren Sie sich lieber im Vorfeld ausführlich. Mit dem Lesen dieses Artikels haben Sie den ersten entscheidenden Schritt bereits getan!
E-Learning per Video! So revolutionieren Sie das Lernen in Ihrem Betrieb »
Die 6 häufigsten Fehler der E-Learning Fragestellungen.
In diesem Kapitel wollen wir typische Fehler der E-Learning Fragestellungen aufdecken.
Konzeption der Fragestellung im E-Learning: Vermeiden Sie diese 6 Fehler.
1. Die Frage ist geschlossen formuliert.
Fragen können übergeordnet in zwei verschiedene Kategorien eingeordnet werden:
- Geschlossene Fragen
- Offene Fragen
Geschlossene Fragen lassen sich in der Regel nur mit ja oder nein beantworten:
"Würden Sie sagen, dass Sie etwas in Ihrem E-Learning gelernt haben?"
Wohingegen offene Fragen eine "Erzähl-Aufforderung" beinhalten:
"Was haben Sie in Ihrem E-Learning gelernt?"
Sofern Ihre Lernkontrolle nicht nur durch ja/nein Antworten gekennzeichnet ist, sollten Sie geschlossene Fragen vermeiden, um dem Lernenden Spielraum zur Beantwortung zu gewähren. Antwortmöglichkeiten sind bei E-Learning Lernkontrollen zwar häufig vorgegeben, ungeachtet dessen sollten die Fragen auch in diesem Fall offen gestellt werden, um den inhaltlichen Kern der Antwort nicht auf ein ja oder nein zu beschränken.
Lösung:
Nutzen Sie offene Fragen um die Antwortmöglichkeit
nicht auf ein "ja" oder "nein" zu reduzieren.
2. Der erfragte Inhalt wurde im E-Learning nicht behandelt.
Inhalte abzufragen, die thematisch nicht behandelt wurden, frustriert den Lernenden. Das soll nicht heißen, dass dem E-Learning Teilnehmer kein gedanklicher Transfer abzuverlangen sei. Vielmehr geht es darum, dass alle für die Antwort relevanten Informationen im E-Learning Kurs behandelt worden sind.
Sie können bspw. die inhaltliche Grundlage zur Beantwortung einer Frage im E-Learning legen und die Fortführung dieser Grundlage im Zuge der Lernkontrolle verlangen. Nur darf Ihr Teilnehmer nicht auf verlorenem Posten stehen und Wissen aus anderen Quellen beziehen müssen, um das E-Learning vollständig absolvieren zu können.
Lösung:
Überfordern Sie nicht, liefern Sie genügend Informationen und geben Sie Ihren Teilnehmern die faire Möglichkeit das Wissen zur Beantwortung der Fragen zu erlangen.
3. Die Frage ist zu einfach.
Wir alle haben schon mehrfach verzweifelt den Kopf geschüttelt, wenn Gewinnspiel-Fragen derart offensichtlich gestellt werden, dass man sich als Teilnehmer salopp formuliert für blöd verkauft vorkommt.
Wer ist die Bundeskanzlerin von Deutschland?
A) Angela Merkel.
B) Jennifer Lopez.
Nehmen Sie die Teilnehmer Ihres E-Learnings ernst und halten Sie einen inhaltlichen Anspruch aufrecht. Wenn Fragen unfassbar einfach gestellt werden, ist der Lerneffekt gleich null. Sorgen Sie lieber dafür, zielführende Maßnahmen im Falle einer falschen Antwort zu ergreifen.
Beispielsweise können Sie bei einer Falscheingabe zusätzlichen Text- oder Video-Content anzeigen lassen, um dem Kursteilnehmer:innen weitere vertiefende Inhalte zu liefern.
Lösung:
Unterfordern Sie nicht, haben Sie Vertrauen in das Wissen der eLearning Teilnehmer und definieren Sie ein passendes Niveau der Fragen.
4. Die Formulierungen hat Interpretationsspielraum und Doppeldeutigkeiten.
Wenn Ihre Teilnehmer:in Ihre Frage zweimal lesen muss und immer noch nicht weiß, um was es geht, ist die Formulierung wahrscheinlich ungünstig gewählt. Achten Sie auf eine klare und eindeutige Formulierung und vermeiden Sie Fragen mit Interpretationsspielraum und Doppeldeutigkeiten.
"Welcher Lösungsansatz ist für Sie sowie für andere Abteilungen passend?"
Sie bringen durch solche Fragen den Teilnehmer in die Lage, zwei Fragen mit einer Antwort abdecken zu müssen. Hier sollte in einer Frage nach Lösungsansätzen für eine kenntlich gemachte Abteilung gefragt werden, um eine präzise Antwort zu ermöglichen.
"Wie gut oder weniger gut eignet sich die Maßnahme X für Ihren Fachbereich?"
Auch aus dieser Frage sollten eher zwei einzelne Fragen formuliert werden, welche sich auf einmal auf die guten und einmal auf die weniger guten Aspekte beziehen.
Lösung:
Formulieren Sie Ihre Fragen klar und eindeutig.
Beim Befragten dürfen keine Verständnisprobleme aufkommen.
5. Die Frage ist eine Fangfrage.
Fangfragen sind so konstruiert, dass ein Teil der Antwort bereits in der Frage steckt.
"Welche Suchmaschinen haben Sie bei der Informationssuche genutzt?"
Diese Frage impliziert, dass Suchmaschinen zur Informationssuche genutzt worden sind und schließt mögliche andere Quellen im Vorfeld aus. Besser sähe die Frage wie folgt aus:
"Wo suchen Sie nach Informationen?"
Diese Frage bietet dem Lernenden die Freiheit, sein Suchverhalten unvoreingenommen zu reflektieren und wahrheitsgemäß zu antworten.
Lösung:
Die Art der Fragestellung darf die Antwort nicht beeinflussen.
6. Die Frage ist eine Suggestivfrage.
Suggestivfragen beeinflussen den Kursteilnehmer in eine Richtung.
"Sind die Formen in der gerade gezeigten Grafik grün oder blau gewesen?"
Diese Frage sagt bereits, dass die gesuchten Farben grün oder blau gewesen sein sollen. Sie schließt aus, dass der Kursteilnehmer eine andere Farbe gesehen haben könnte.
"Welche Farbe hatten die Formen in der gerade gezeigten Grafik?" Wäre eine zielführendere Art der Formulierung. Sie schiebt die beantwortende Person in keine inhaltliche Richtung sondern lässt die Antwort komplett offen.
Lösung:
Fragen müssen neutral formuliert sein und dürfen keine Wertung beinhalten.
Checkliste: Sind Ihre E-Learning Fragen richtig gestellt?
Nun wissen Sie, welche Feinheiten Sie bei der Formulierung von Fragen beachten müssen um Ihr E-Learning erfolgreich aufzusetzen. Die folgende Liste soll Ihnen hierzu einen Überblick liefern:
- Formulieren Sie sprachlich klar und eindeutig.
- Ihre Frage darf keine Wertung beinhalten und muss neutral formuliert sein.
- Über- und unterfordern Sie die Teilnehmer:innen nicht.
- Gestalten Sie Fragen offen, um ja / nein Antworten zu vermeiden.
Anhand dieser Liste können Sie Ihr E-Learning prüfen und ggf. nachjustieren.
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Wir wünschen Ihnen für Ihr E-Learning Projekt viel Erfolg!
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