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Video | 11 Minuten Lesezeit

Ihr Video ist gefloppt? Wir wissen, warum! – Inkl. Tipps

Liesa

Autor Liesa Wieruch

11. Oktober 2021

Ihr Video konvertiert nicht, doch Sie wissen nicht so recht warum? Haben Sie Ihre Zuschauer:innen überfordert, oder sogar bereits in den ersten Sekunden verschreckt? Keine Sorge: Wir finden es hier gemeinsam mit Ihnen heraus.

Keine Lust zu lesen? Hören Sie sich einfach unseren Blogcast an:


Ein Wort vorab: Keine Panik! Dass Ihr Video nicht gut bei Ihrem Zielpublikum ankommt, kann mehrere Gründe haben. Aber sobald Sie den oder die Fehler erkennen, können Sie mit ein paar wenigen Tricks Ihr Video zum Erfolg bringen.

4 von 5 Unternehmen nutzten 2018 Video bereits in ihrer Marketing-Strategie. Video steigert die Conversion einer Landingpage laut Forbes um 80% und knapp 3 von 4 befragten Konsument:innen ziehen Video reinem Text vor.

Lufthansa Consulting Video: Stimmung durch bewegte Bilder und passenden Soundtrack.

Richtig umgesetzt verhilft Video Ihnen dabei, Ihre Kund:innen zu erreichen. Es gibt den richtigen Ton an, erklärt einen schwierigen Sachverhalt oder sorgt für ein Gefühl der Markenzugehörigkeit.

Was auch immer bei Ihrem Video schief gegangen ist, wir finden es heraus. Anbei für Sie zunächst die neun häufigsten Gründe, warum ein Video flopt.

#1 Es ist zu technisch.

Der Weg zum perfekten Video beginnt mit einem Skript. Das Videoskript wird häufig von internen Mitarbeiter:innen geschrieben, die so etwas noch nie gemacht haben. Ein Fehler, der dadurch passieren kann: Das Videoskript ist zu technisch! Das Video verwirrt und überfordert die Zuschauenden.

Tipp:
Halten Sie Ihr Videoskript einfach. Jeder, der das Skript liest, sollte in der Lage sein, das Konzept und den Ton des Videos zu verstehen.

Was genau ist mit “zu technisch” gemeint? Zwei Dinge: Die verwendete Sprache und die inhaltliche Tiefe.

Betriebs-Jargon und Fachbegriffe.

Wer schreibt das Videoskript? Ist es eine interne Mitarbeiterin oder eine externe Agentur? Bei Ersterem, stellen Sie sicher, dass der Mitarbeitende keine internen Abkürzungen und Ausdrücke verwendet.

Wenn Sie ein Video erstellen, das nicht nur für Publikum in Ihrer Industrie gedacht ist, verwenden Sie eine industrieübergreifend verständliche Sprache! Ein einfacher Wortschatz ist wichtig, damit Ihr Zielpublikum Sie versteht und das Video bis zum Ende anschaut.

Tipp:
Lesen Sie sich und anderen das Videoskript laut vor. Klingt es schlüssig und allgemein verständlich?

Technische Tiefe.

Abgesehen von der Sprache, kann auch der Inhalt zu technisch geraten. Fokussieren Sie sich deshalb auf eine einzige Botschaft pro Video und stellen Sie diese so einfach wie möglich dar. Das folgende Video bespricht das Wie und Warum eines erfolgreichen Videoskripts:

Professionelle Tipps zum Schreiben eines Videoskripts.

#2 Zu viele Themen in einem Video.

Ihr Produkt hat vielleicht drei Funktionen, das heißt aber nicht, dass Sie alle Funktionen in einem einzigen Video unterbringen müssen! Denn zu viele Themen verwirren, überfordern und stören den Gesamtfluss des Videos.

Manchmal ist es besser, eine Serie von kurzen Videos anstatt ein mit Themen überladenes Gesamtvideo zu generieren. Sie erstellen ganz einfach ein Gesamtkonzept und leiten daraus Themen für Einzelvideos ab.

Beispiel eines kurzen Videos von Mynd in Videoreihe.

Das obige Video erklärt kurz und knapp in nur 30 Sekunden, wie lange eine Videoproduktion bei Mynd dauert. In einem anderen Video spricht ein Sales-Mitarbeiter über die Kosten eines Videos.

Der Vorteil: Bei nur einem oder einer geringen Anzahl an Themen pro Video können die Zuschauer:in wählen, welche Videos für ihn relevant sind. Und diese schaut er sich an. So überfordern Sie ihn nicht und sorgen für unterhaltsame Videos mit Mehrwert.

Tipp:
Generieren Sie eine Playlist und teasern Sie nachfolgende Videos an, um auch andere Videos der Reihe für den Zuschauer attraktiv zu machen.

#3 Die Audioqualität ist zu schlecht.

Audio setzt sich in Ihrem Video aus Musik, gesprochenen Inhalten und Hintergrundgeräuschen zusammen. Ein häufiger Grund für ein minderwertiges Video ist die schlechte Zusammenführung verschiedener Tonspuren.

Ein Video mit schlechter Audioqualität springt sofort ins Auge – oder ins Ohr! Und zwar nicht im Positiven Sinne. Spielen Sie die Musik auf einer geringeren Lautstärke als das Voiceover ein. In Pausen des Voiceover können Sie die Lautstärke der Musik anheben.

Tipp:
Probieren Sie aus, wie laut die Hintergrundmusik sein sollte, und drehen Sie die Lautstärke anschließend noch ein Stückchen weiter herunter.

Überprüfen Sie ebenfalls die Qualität aller Tonspuren. Klingt eine Stimme blechern oder abgehackt? Spricht die Person zu langsam? Hier finden Sie die wichtigsten Tipps, um Ihre Audioqualität anzuheben:

Corridor Crew: Beheben von Soundproblemen in Videos.

Nicht nur mit einer schlechten Audioqualität, sondern auch mit einem schlechten Zusammenspiel von Bild und Ton, verliert Ihr Video an Zuschauern.

Mit einem Out-Of-Sync Video verärgern Sie Ihre Zuschauenden. Niemand schaut gerne ein Video bei dem das Voiceover zwei Sekunden nach den Grafiken beginnt. Stellen Sie im Bearbeitungsprozess sicher, dass Bild und Ton harmonieren.

#4 Grafiken mit viel Schnickschnack und Bling Bling.

Kommen wir nun von der Audioqualität zu den Grafiken. Genauer gesagt zu auffälligen, aufwendigen und bunt vermischten Stilen und Effekten.

Wir können Ihnen versichern, mit einem einfachen Design und Animationen bringen Sie Ihre Botschaft besser an den Zuschauer.

Recherchieren Sie, welcher Stil bei Ihrem Zielpublikum gut ankommt und welche Abweichungen Sie von dem Marktüblichen eingehen könnten. Entscheiden Sie sich dann für ein Designkonzept und halten sich daran.

Ein zu großer Mix lenkt von der Botschaft ab und lässt das Video unter Umständen minderwertig wirken.

#5 Die Übergänge sind schlecht implementiert.

Wie steht es um Ihre Szenenübergänge? Schlechte Übergänge ruinieren den Gesamteindruck Ihres Videos! Ist ein Übergang zu abrupt, reißt es den Zuschauer aus der Handlung. Ist er zu langsam, wirkt das Video wie eine PowerPoint-Präsentation.

Gerade bei Erklärvideos können Sie kreative Szenenübergänge für sich nutzen, um Inhalte zu animieren! Beispielsweise in diesem Video verbinden grafische Elemente eine Szene mit der nächsten:

Truewoods: Ein Mynd Erklärvideo mit grafischen Szenenübergängen.

In dem Video wurde eine einzige Art von Szenenübergängen gewählt und konsequent durchgezogen. Die Übergänge unterstützen den Erzählfluss und dienen als roter Faden im Gesamtwerk.

Im Internet finden Sie eine Vielzahl von Templates für Übergänge in Videobearbeitungssoftware. Zu den am häufigsten verwendeten Arten von Szenenübergängen zählen:

Mehr zu diesen Effekten mit Beispielvideos lesen Sie in diesem Artikel: Kreative Videoübergänge – So finden Sie die richtigen für Ihr Video »

Was Sie grundsätzlich für ein professionell gestaltetes Video beachten sollten:

  1. Konsistenz: Ein Video mit unterschiedlichem Übergang bei jedem Szenenwechsel wirkt amateurhaft.
  2. Subtilität: Gutes Design sollte dem Zuschauer erst gar nicht auffallen. Setzen Sie Effekte nur ein, wenn sie der Handlung dienlich sind.
  3. Passend zur Handlung: Verschiedene Übergangsarten lösen verschiedene Emotionen und Erwartungshaltungen beim Zuschauer aus. Zum Beispiel ein Übergang ins Schwarze (Fade-To-Black) signalisiert einen Orts- und/oder Zeitwechsel. Nutzen Sie ihn also nicht, wenn beides in der nächsten Szene gleich bleibt.

#6 Der Talking Head passt nicht zum Zielpublikum.

Steht im Fokus Ihres Videos eine sprechende Person, ein sprechendes Tier oder eine andere sprechende Kreation, wird diese Hauptfigur in der Video-Fachsprache "Talking Head” genannt. Der Talking Head leitet durch das Video und erklärt oder erzählt eine Sachlage.

Hier ein Beispiel für ein Talking Head Video:

Mynd Talking Head Video Beispiel.

Video Marketing geht dann schief, wenn der Talking Head nicht zum Zielpublikum passt. Der Zuschauer sollte sich mit dem Subjekt Ihres Videos identifizieren können.

Im obigen Video erklärt ein junger Mitarbeiter der Abteilung Producing den Job der Producer:in bei Mynd. Das Ziel des Videos ist es, junge Leute auf den Job aufmerksam zu machen. Ein Video-flop wäre, stattdessen einen entfernten Abteilungsleiter über die Position sprechen zu lassen.

#7 Bild- und Ton-Geschwindigkeit bilden keine Einheit.

Begleiten Sie Ihr Video mit Musik oder einem Voice-Over? Dann sollten Sie unbedingt darauf achten, ein einheitliches Tempo zu wählen! Wissen Sie beispielsweise vorab, dass Sie ein Erklärvideo mit gemütlicher Schritt-Musik produzieren möchten, kreieren Sie die Grafiken passend dazu.

Einheit bei Ton- und Bild: Der hauseigene Stil Line.

Ein Video, bei dem Bild und Audio nicht dem gleichen Konzept folgen, vermittelt widersprüchliche Botschaften und führt zu Ablehnung und Verwirrung.

#8 Das Video zieht sich in die Länge.

Die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne einer Person liegt bei gerade einmal 12 Sekunden. Selbst Fische sind länger bei der Stange zu halten als wir! Bei der heutigen Informationsflut nimmt sich niemand mehr die Zeit für ein Video, das sein Interesse nicht weckt.

Das Vorweg gesagt, ist natürlich trotzdem nicht für jedes Ziel die 12 Sekunden Marke die optimale Videolänge. Nach dieser Statistik, sind 73% aller im letzten Jahr veröffentlichten Videos kürzer als 2 Minuten.

vidyard-studie-laenge-video

Vidyard Studie über die Länge von Business Videos in 2018.

In den ersten Sekunden überzeugen.

Doch egal, ob Ihr Video 12 Sekunden oder 30 Minuten lang ist, grundsätzlich gilt: Überzeugen Sie in den ersten Sekunden. Stellen Sie so präzise wie möglich dar, was das Thema des Videos ist und welchen Mehrwert Sie dem Zuschauer damit bieten.

Video kürzen.

Alles, was der Zielsetzung Ihres Videos nicht förderlich ist, hat in dem Video nichts zu suchen. Sie sollten alles dafür tun die Aufmerksamkeit des Zuschauenden zu erlangen und zu halten.

Tipp:
Die optimale Videolänge hängt von Ihrem Ziel und dem Einsatzort Ihres Videos ab. Sind Sie sich unsicher, ob Sie im Rahmen liegen, finden Sie hier weitere Informationen.

Wenn einzelne Szenen und Inhalte für dieses Video nicht existenziell wichtig sind, streichen Sie diese. Bereits gedrehtes Material können Sie für Ihre nächsten Videos verwenden! Es geht nicht verloren.

#9 Zu wenig Zeit zum Editieren.

Am Schluss einer jeden Videoproduktion steht die Videobearbeitung. Straffe Zeitpläne bei der Videoproduktion führen häufig zu einem überstürzten Editing-Prozess, der in Fehlern resultiert.

Einige der zuvor besprochenen Gründe, warum Ihre Videobotschaft den Zuschauer nicht erreicht, lassen sich auf einen unzureichenden Bearbeitungsprozess zurückführen. Hier zur Übersicht die fünf häufigsten Fehler in der Videobearbeitung:

  1. Schlechte Tonqualität
  2. Jump Cuts
  3. Unvollständige Übergänge
  4. Unpassende Musik
  5. Uneinheitliche grafische Gestaltung

Sie können Ihr Video noch so gut planen und drehen, am Ende steht und fällt alles mit der richtigen Videobearbeitung.

Justin Brown Content Creation Prozess für ein YouTube-Video.

Doch wie viel Zeit sollten Sie für das Editing einplanen? Wir haben Ihnen im Folgenden ein konkretes Beispiel für die Bearbeitungszeit für ein 1 Minuten Video im Vergleich zur Planung- und Dreh-Zeit abgebildet:

Zunächst zu Planung und Videodreh:

  • Produkt oder Service und Zielpublikum verstehen – 1 Stunde.
  • Skript schreiben – 1 Stunde.
  • Anfahrt zur Location – unterschiedlich.
  • Prozess mit Beteiligten besprechen – 30 Minuten.
  • Equipment vorbereiten – 15 Minuten.
  • Interview drehen – 30 Minuten.
  • Zusätzliches Material (B-Roll) drehen – 1,5 Stunden.
  • Zusammenpacken – 15 Minuten.
  • Rückfahrt – unterschiedlich.

Insgesamt dauert Planung und Dreh für das 1 Minuten Video 5 Stunden und 30 Minuten, ohne Reisezeit.

Jetzt zur Videobearbeitung:

  • Material überspielen und Projekt in der Bearbeitungssoftware aufsetzen - 15 Minuten.
  • Interview Track editieren – 1 Stunde.
  • Musik auswählen und hinzufügen – 30 Minuten.
  • B-Roll Material hinzufügen – 1 Stunde.
  • Grafiken und Einblendungen hinzufügen – 1 Stunde.
  • Farbkorrektur, Übergänge und Gesamtcheck – 1 Stunde.
  • Video exportieren und hochladen – 1 Stunde.

Für das 1 Minuten Video wurden 5 Stunden zum Editieren, also fast so lange wie für die Planung und den Videodreh zusammen, benötigt!

Fazit: 9 Gründe warum Ihr Video gefloppt ist.

Investieren Sie ausreichend Zeit in die Video-Planung und das Schreiben Ihres Videoskripts! Stellen Sie sicher, dass Ihr Video einem roten Faden folgt, das Publikum abholt und die Aufmerksamkeit des Zuschauers hält.

Ein fundierter Bearbeitungsprozess garantiert Ihnen im Anschluss ein qualitativ hochwertiges Video.

Sie denken darüber nach Ihrem alten Video Content neuen Glanz zu verleihen? Dann optimieren Sie sich mit den Tipps in diesem Artikel ganz einfach bis an die Spitze.

Für alle Fragen und Anliegen Rund um Ihre Videoprojekte stehen wir Ihnen zusätzlich unverbindlich zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns hier »

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