Multi-Device Learning ist eines der wichtigsten Buzzwords des Jahres. Wir zeigen Ihnen was die Vorteile von Multi-Device Learning sind und wie Ihnen Autorenwerkzeuge dabei helfen, den Trend für Ihr eigenes E-Learning nutzbar zu machen.
Wie sieht die Lernkultur in Ihrem Unternehmen aus? Lernen Mitarbeitende für bestimmte Schulungen und Trainings oder wird jeden Tag Stück für Stück weiteres Wissen aufgenommen? Wie sind die Schulungen und Trainings aufgebaut? Finden sie als Präsenzschulung oder mit computergestützten Mitteln als E-Learning statt?
In diesem Artikel lesen Sie über einen Ansatz, der die Lernkultur in Ihrem Unternehmen positiv beeinflussen kann: Multi-Device Learning. Erfahren Sie, was Multi-Device Learning ist, warum Sie es verwenden sollten und worin die Vorteile liegen. Werfen Sie außerdem einen Blick auf konkrete Möglichkeiten, Multi-Device Learning in Ihrem Unternehmen umzusetzen.
Starten wir mit einer Definition von Multi-Device und Multi-Device Learning.
Was bedeutet Multi-Device?
Multi-Device bedeutet auf Deutsch, verschiedene Geräte für eine Aktion zu benutzen. Beispielsweise möchte eine Person eine Jacke online kaufen. Sie sieht eine passende auf Instagram und gelangt von dort auf die Webseite des Verkäufers / der Verkäuferin. Etwas anderes lenkt die Person ab, später erinnert sie sich jedoch wieder an die Jacke. Die Person sitzt gerade vor ihrem Desktop-PC, ruft die Webseite also auf diesem Gerät auf und stöbert ein bisschen. Auf der Couch sitzend, mit einer Tasse Kaffee in der Hand, schließt die Person den Kauf schließlich auf ihrem Tablet ab.
Smartwatch, VR-Brille, Notebook und Co.: Multi-Device bedeutet die Verwendung verschiedener Geräte wie in diesem Bild von Ave Calvar.
In diesem Beispiel wurden ein Mobiltelefon, ein Desktop-PC und ein Tablet mit dem gleichen Ziel verwendet: Eine Jacke zu kaufen. Aufgrund dem Einsatz verschiedenen Geräte wird von Multi-Device gesprochen.
Was ist Multi-Device Learning?
Bei Multi-Device Learning (MDL) sieht es ähnlich aus! Das gemeinsame Ziel ist, zu lernen. Multi-Device Learning ermöglicht Ihnen das Lernen auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Einsatz verschiedener Geräte.
Lernen über mehrere Geräte.
Erste E-Learnings fanden mit der Unterstützung von Desktop-PCs statt. Heutzutage gewinnen Geräte wie Tablets und Smartphones an Bedeutung. User browsen auf Seiten im Internet fast doppelt so oft mit ihrem Smartphone wie mit jedem anderen Gerät.
Es entstanden Trainings, die speziell für Mobilgerät entwickelt wurden unter dem Namen “Mobile Learning” oder auf Deutsch “Mobiles Lernen”. Eine Studie über Mobile Learning fand heraus, dass 70% der Teilnehmer:innen eines E-Learnings motivierter waren zu lernen, wenn sie das Training auf ihrem Smartphone durchführen konnten. Der E-Learning-Trend konzentrierte sich vermehrt auf mobile Geräte, insbesondere Smartphones.
Das änderte sich, als Entwickler:innen den Konsum von Inhalten durch Verbraucher:innen weiter untersuchten. Es wurde klar, dass Verbraucher:innen oft, ohne nachzudenken, von einem Gerät auf ein anderes wechseln. Aus dem Wunsch heraus, dieses Lernverhalten zu unterstützen und abzubilden, entstand das Multi-Device Learning.
Wie kann Multi-Device Learning aussehen? Epic-E-Learning zeigt ihren MDL-Ansatz für schnelllebige Arbeitsumfelder.
Schon 2013 erkannte Epic-E-Learning, wie wichtig es ist, MDL in Unternehmen anzubieten. Das Training in dem Beispiel läuft auf verschiedenen Geräten ab, bezieht Schulungen in Person mit ein und richtet sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmer:innen.
Multi-Device Learning vs. Multi-Device E-Learning.
Ist Multi-Device Learning eine Form des E-Learnings und sollte es Multi-Device E-Learning heißen? Device ist Englisch für “Gerät” und in der Regel von elektronischer oder mechanischer Natur.
E-Learning bedeutet das Lernen unter der Zuhilfenahme von elektronischen Mitteln. Klar also, dass Multi-Device Learning oft den E-Learnings zugeordnet wird.
Die Begriffe MDL und Multi-Device E-Learning werden daher synonym verwendet. Theoretisch könnten Sie ein MDL entwickeln, das mit Geräten funktioniert, die allesamt nicht-elektrischer Natur wären. Die Praxis zeigt jedoch, dass Teilnehmer:innen von Lernkursen den Einsatz elektronischer Mittel bevorzugen und willkommenheißen.
Warum sollten Unternehmen MDL einsetzen?
Unternehmen sollten Multi-Device Learning verwenden, um ihre Mitarbeiter:innen so gut wie möglich beim Lernen zu unterstützen. Lernende wollen nicht nur Kurse, die auf mehreren Geräten funktionieren, sie erwarten es sogar.
In ihrem Privatleben sind sie es gewöhnt, mehrere Geräte zu verwenden. Die Gewohnheit, über verschiedene Geräte hinweg Inhalte zu konsumieren, sollten Sie als Unternehmen nutzen. Erfüllen Sie die Erwartungen Ihrer Mitarbeitenden und steigern Sie den langfristigen Erfolg von Trainings und Schulungen.
So erstellen Sie ein Multi-Device Learning.
Wie entwickeln Sie also ein Multi-Device E-Learning? Zum Glück müssen Sie ein MDL nicht komplett ohne Unterstützung aufsetzen. Authoring Tools unterstützen mittlerweile die Entwicklung von E-Learnings über mehrere Plattformen hinweg.
MDL-Erstellung einfach gemacht: Über ein Authoring Tool.
Mit einem Authoring Tool (auf Deutsch Autorenwerkzeug) sind Sie in der Lage, ein E-Learning über wenige Klicks zusammenzustellen. Das Programm hält Templates bereit, sodass die MDL-Entwicklung im Baukasten-Prinzip erledigt werden kann.
Nicht jedes Authoring Tool eignet sich für die Erstellung von MDL-Kursen. Ein Programm, das MDL berücksichtigt, ist zum Beispiel Articulate Rise 360:
Sie möchten Ihr Multi-Device Learning erstellen? Articulate Rise 360 ist ein Authoring Tool, das MDL unterstützt.
In dem Video sehen Sie ein Authoring Tool, das Multi-Device Learning unterstützt. Sie erstellen Ihren E-Learning-Kurs und sehen sofort, wie das Lernen auf verschiedenen Geräten ablaufen kann. Articulate 360 bietet die beiden Authoring Tools “Rise” und “Storyline” an. Rise haben Sie in dem Video gesehen, Storyline hilft Ihnen, E-Learnings auf Basis von Präsentationsfolien zu erstellen.
Ein anderer Anbieter, der MDL in seinem Authoring Tool unterstützt, ist iSpring:
Ein weiteres, geeignetes Authoring Tool: iSpring gibt Tipps zur Erstellung eines mobil-freundlichen E-Learning-Kurses.
In der iSpring Suite haben Sie die Möglichkeit, Ihr E-Learning für die Nutzung auf verschiedenen Geräten zu erstellen. Sie greifen dabei auf Templates zurück, die Sie mit Ihren Inhalten füllen.
Ebenfalls beliebt ist Adobe Captivate. Seit 2022 wird eine neue Version (Project Charm) von Usern getestet. Die Tests halten in 2023 jedoch weiter an und ein Veröffentlichungsdatum steht noch nicht fest. Hier erhalten Sie einen Eindruck, was kommen wird:
Was hat Adobe vor? Adobe Digital Learning plant mit Project Charm ein MDL-freundliches Authoring Tool.
Das Video geht ab Minute 8:55 auf die responsiven Eigenschaften des Programms ein. Am wichtigsten ist, wie praktisch ein Authoring Tool wirklich funktioniert. Worauf sollten Sie also bei der Wahl des Authoring Tools achten?
Das richtige Authoring Tool für Ihr Unternehmen wählen.
Bei der Wahl eines Authoring Tools sollten Sie folgende Punkte überprüfen:
Welche Geräte sind unterstützt?
Müssen Sie manuell Designanpassungen für verschiedene Geräte vornehmen?
Ist die Navigation der E-Learning-Templates auf allen Geräten natürlich?
Nutzen die Templates die volle Größe der Bildschirme?
Wie einfach sind spätere Änderungen von Inhalten möglich?
Denken Sie nicht nur über die E-Learning-Erstellung, sondern auch über den späteren Betrieb und Updates des E-Learnings nach.
Ein E-Learning-Kurs wächst und verändert sich mit der Zeit. Sie benötigen Templates, die auf verschiedenen Geräten ohne manuelle Anpassungen funktionieren.
“Responsive” kennen Sie vielleicht schon aus dem Webdesign! Kineo erklärt, was “responsive Design” im Zusammenhang mit MDL bedeutet.
Wählen Sie außerdem ein Unternehmen, das an zukunftsorientierten Entwicklungen interessiert ist. Sollten die nächsten Geräte am Markt erscheinen, möchten Sie Ihr E-Learning auch auf diese ausrollen können.
Erstellen Sie am besten einen Katalog mit Anforderungen an ein Authoring Tool. Anschließend testen Sie zwei oder weitere Werkzeuge, um das beste für Ihr Unternehmen zu bestimmen.
Eine Liste möglicher Autorenwerkzeuge für Ihr MDL.
Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Hier sehen Sie eine Liste fünf beliebter Autorenwerkzeuge, die Sie testen können:
Gerne helfen wir Ihnen bei der Erstellung Ihrer E-Learning-Inhalte, insbesondere mit Videos! Schreiben Sie uns einfach unverbindlich an.
E-Learning gibt es in vielen Formen. Wenn Sie noch nicht sicher sind, welches E-Learning Format für Sie das richtige ist, schauen Sie gerne in unseren Artikel rein: E-Learning-Formate: Welches ist das richtige für Ihr Unternehmen?
Die Vorteile von Multi-Device Learning.
Lassen Sie uns zum Abschluss einen Blick auf die Vorteile von Multi-Device E-Learning werfen.
Warum Sie auf MDL setzen sollten, haben wir bereits besprochen: Mitarbeiter:innen erwarten die responsiven E-Learnings und sind den Konsum von Inhalten über mehrere Geräte hinweg gewohnt. Was spricht jedoch außerdem noch für den E-Learning-Trend?
Im Folgenden sehen Sie die Vorteile von Multi-Device Learning auf einen Blick. Starten wir mit Vorteil Nummer 1.
#1 MDL für verschiedene Lerntypen.
Multi-Device Learning macht es einfacher zu lernen, da es verschiedene Lerntypen unterstützt. Beispielsweise können Personen, die gut auditiv lernen, ein Hörbuch zum Thema unterwegs anhören. Andere lernen über ein Quiz auf ihrem Smartphone oder werden jeden Tag auf der Smartwatch auf einen Lerninhalt hingewiesen.
Manche lernen gerne von unterwegs in kleinen Etappen. Andere benötigen eine Lernumgebung, in der sie sich voll konzentrieren können. Sie bevorzugen das Lernen als größere Kapitel zu dedizierten Zeiten.
Ein MDL macht es Mitarbeiter:innen einfach, Lerninhalte zu konsumieren.
#2 Lernen als Teil des Alltags.
Das kann so weit gehen, Lernen als Teil der Firmenkultur zu etablieren. Da das E-Learning auf verschiedenen Geräten zugänglich ist, kann es von überall verwendet werden. Mitarbeitende können das MDL in ihren Arbeitsalltag integrieren.
Sie finden individuell die besten Momente und Routinen, um zu lernen. Nicht jedem / jeder Mitarbeiter:in fällt das einfach. Denken Sie also über einen Kurs zum Thema Lernen nach. Personen können sich selbst besser kennenlernen und herausfinden, wie sie Inhalte aufnehmen. Was benötigen sie, damit Lerninhalte langfristig gespeichert werden und während der Arbeit abrufbar sind?
#3 Verdauliche und komplexe Lerneinheiten.
Ein weiterer Vorteil von MDL ist, dass kleine mit komplexen Lerneinheiten kombiniert werden können.
Im E-Learning werden Sie den Begriff Micro Learning finden. Micro Learning beschreibt das Lernen über kleine Häppchen – verdauliches E-Learning.
Lernen in kleinen Häppchen? Mynd bespricht, wie Micro Learning funktioniert.
Der Ansatz ist, dass kleine Lerneinheiten leichter verstanden und wiederholt werden können. So nähert sich eine Person einem Thema Schritt für Schritt an.
Bei MDL können Sie Lernhäppchen mit größeren Lerneinheiten kombinieren. Die Teilnehmer:innen können zum Beispiel täglich kurze Videos konsumieren. Als größere Lerneinheit folgt eine Übungsaufgabe, in der Teilnehmer:innen in einem Computerspiel das Gelernte auf die Praxis umsetzen.
#4 Mehr Interaktionen unter den Lernenden.
Ein zusätzlicher Vorteil von MDL sind mögliche Interaktionen unter den Lernenden. Dadurch, dass sie das Training über ihr Smartphone oder die Smartwatch erreichen können, bietet sich eine Kommunikation über einen Gruppenchat oder Nachrichten an.
Video Calls und das Zusammenkommen in virtuellen Klassenräumen können über den PC und Geräte mit größeren Bildschirmen realisiert werden.
#5 MDL in Kombination mit Präsenzschulungen.
Sie müssen Multi-Device Learning außerdem nicht als reines E-Learning aufsetzen. Kombinieren Sie es mit Präsenzschulungen, um das Beste aus beiden Welten herauszuholen.
Lesen Sie hier mehr dazu: E-Learning vs. Präsenzschulung – Das sind die Unterschiede!
Mit einem Video in Konferenzen und Schulungen begeistern: McDonald’s erzählt von der Zusammenarbeit mit Mynd.
Während der Präsenzschulungen können die Trainer:innen zwischen Frontalunterricht, Gruppen- und Einzelarbeit wechseln. Überraschen Sie zum Beispiel mit einem oder mehreren Lernvideos, wie wir für McDonald’s und ihre Schulungen erstellt haben.
Reichern Sie Ihr MDL außerdem mit Spielen, Übungsaufgaben, Quizzen und mehr an. So halten Sie die Aufmerksamkeit der Teilnehmer:innen und fördern den erfolgreichen Lernprozess.
#6 Lernen, wenn es benötigt wird.
Ein großer Vorteil von Multi-Device Learning ist, dass Ihre Mitarbeiter:innen zu jeder Zeit lernen können – wann immer und wo immer sie es benötigen.
Am Arbeitsplatz ist das von Interesse, wenn sofort auf das benötigte Wissen zugegriffen werden kann. Mithilfe von Augmented Reality werden Mitarbeiter:innen zum Beispiel, während sie eine Tätigkeit ausführen, geschult. Beispielsweise steht eine Person an einer Maschine in einer Produktionshalle. Auf ihrem Gerät sieht sie, welche Schritte sie nacheinander ausführen soll und kann diese abhaken. Kleine Fragezeichen-Symbole bieten die Möglichkeit, mehr über die einzelnen Schritte zu lernen.
Ein Blick auf Augmented Reality: So setzt Bosch Mobility Solutions Augmented Reality im Rahmen von MDL ein.
Ebenfalls ist ein Nachschlagewerk mit Suchfunktion in Ihrem MDL-Training denkbar. Das Training wird so zur geschätzten Begleitung im Arbeitsalltag.
#7 Lernen als Zeitvertreib und aus Interesse.
Ein Training kann aber auch einfach nur aus Interesse oder zum Zeitvertreib durchgeführt werden. Da MDL den Einstieg ins Lernen von verschiedenen Geräten ermöglicht, sind die Trainings leicht zugänglich.
Hat eine Person zum Beispiel im Zug auf dem Weg zur Arbeit Zeit, kann sie sich auf der App eine passende Podcast-Folge anhören oder ein Lernvideo ansehen. Das MDL bietet die Möglichkeit, den Wissensdurst zu wecken und Lernen als Kultur in Ihrem Unternehmen zu etablieren.
So klappt es mit dem E-Learning: Folgen Sie diesen 10 Praxistipps!
#8 Mit MDL die Learner’s Journey unterstützen.
Zuletzt ist ein wichtiger Vorteil von Multi-Device Learning, dass Sie die Learner’s Journey Ihrer Teilnehmer:innen unterstützen können. Was bedeutet Learner’s Journey?
Die Learners Journey beschreibt anhand einer grafischen Darstellung die einzelnen Abschnitte, die Mitarbeiter:innen während des gesamten Lernprozesses ihrer Weiterbildung durchlaufen, um schlussendlich das gewünschte Lernziel zu erreichen.
Ein Beispiel für einen solchen Lernpfad sehen Sie hier:
Was ist eine Learner’s Journey? blink.it zeigt die Learner’s Journey für eine Schulung mit Online- und Präsenz-Anteilen.
Haben Sie einen Überblick, was alles zum Training oder der Schulung gehört, können Sie die Grafik mit Informationen zur Umsetzung ergänzen. Überlegen Sie, welche Phasen welche Geräte benötigen, sodass Teilnehmer:innen bestens für ihren Lernprozess ausgerüstet sind.
Fazit: Lernen, wo und wann man es braucht – Das ist Multi-Device Learning!
Multi-Device Learning bedeutet das Lernen über verschiedene Geräte. Im Alltag nehmen wir bereits Wissen und Inhalte im Multi-Device-Ansatz auf. Für Unternehmen gewinnt das Konzept nun ebenfalls an Bedeutung. Unterstützen Sie Ihre Mitarbeitenden bei der Erreichung ihrer Lernziele und führen Sie Multi-Device Learning auch in Ihrem Unternehmen ein.
Möchtest du erfolgreicher sein?
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