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E-Learning | 9 Minuten Lesezeit

Ergebnisse des mmb Branchenmonitors: E-Learning auf dem Vormarsch!

Autor Niklas von Nathusius

03. August 2020

Digitales Lernen ist derzeit in aller Munde. Doch wie hat sich die deutsche E-Learning-Industrie in den letzten Jahren entwickelt? Der mmb-Branchenmonitor gibt Aufschluss. Tauchen Sie gemeinsam mit uns in die Ergebnisse ein!

Keine Lust zu lesen? Kein Problem! Hören Sie einfach unseren Blogcast:



In der gegenwärtigen Berichterstattung ist der Begriff E-Learning von zunehmender Bedeutung – vor allem im Zusammenhang mit schulischer und universitärer Bildung.

Wegen der Corona-Pandemie keine Normalität an deutschen Schulen.

Aber auch ohne die besonderen Umstände (bedingt durch das Coronavirus) wächst die Bedeutung von digitalem Lernen. Nicht nur in der Bildung, sondern in allen Lebensbereichen.

Ein wichtiger Indikator, der darüber genauere Auskunft gibt, ist die Entwicklung der E-Learning-Industrie.

Das mmb Instituts erhebt seit über zehn Jahren Daten von Unternehmen im Bereich E-Learning und fasst diese einmal jährlich in einer Studie mit dem Titel mmb-Branchenmonitor zusammen.

Im diesem Artikel schlüsseln wir die Ergebnisse der Studie auf und werfen einen Blick auf den Sektor E-Learning in Deutschland. Zunächst jedoch definieren wir den Begriff des E-Learnings.

Was ist E-Learning?

E-Learning bedeutet Lernen mit computergestützten Mitteln.

Die computergestützten Mittel sind dabei elektronische oder digitale Medien wie eine CD, ein Lernvideo, ein Podcast, ein Blog, virtuelle Lernplattformen, Wikis, Computer- und Online-Spiele.

Aktuell, zur Zeiten des Coronavirus, kommt E-Learning beispielsweise vermehrt zum Einsatz, um den Schulbetrieb weiter stattfinden zu lassen.

Hier versenden die Lehrer Aufgabenblätter per E-Mail an die Schüler und bekommen die Ergebnisse per E-Mail zurück. Die Kommunikation läuft also digital über das Internet ab.

Auch Lernvideos und Video-Calls, um ein virtuelles Klassenzimmer zu simulieren, kommen zum Einsatz.

Die Bundeszentrale für politische Bildung / bpb stellt ein Erklärvideo zu dem Begriff E-Learning bereit.

E-Learning beschränkt sich natürlich nicht nur auf die Schule.

Auch im privaten Umfeld, um zum Beispiel eine Sprache zu lernen, oder sich mit einem Programm auf die Führerscheinprüfung vorzubereiten, kommt E-Learning zum Einsatz.

In der Wirtschaft nutzen Unternehmen diese Form der Weiterbildung, um Mitarbeiter zu schulen. Besonders bei einer großen Belegschaft verteilt auf verschiedene Standorte können über digitale Lernlösungen viele Mitarbeiter kostengünstig und standortunabhängig geschult werden.

Bei der genauen Definition von "E-Learning" nimmt das mmb Institut Bezug auf Michael Kerres. Dieser gilt als Pionier im Bereich E-Learning im deutschsprachigen Raum. In 1995 führte er als einer der ersten einen internetbasierten Kurs durch.

Hier spricht Michael Kerres über die digitalen Welt und Bildung.

Aktuell ist er Professor für Mediendidaktik und Wissensmanagement an der Universität Duisburg-Essen.

Die in diesem Artikel behandelte Studie folgt seiner Definition von E-Learning. Darunter versteht man alle Formen des Lernens, bei denen digitale oder elektronische Medien bei der Distribution und Präsentation der Lernmaterialien und/oder bei der zwischenmenschlichen Kommunikation zum Einsatz kommen.

Was ist der mmb-Branchenmonitor?

Das mmb Institut mit Sitz in Essen, Berlin und Hamburg, ist ein unabhängiges und privates Forschungs- und Beratungsinstitut zu den Themen Bildungsmärkte und EdTech, Digitalisierung und Lernen, Technologien und Standorte, Qualifikationen und Kompetenzen sowie Arbeitsmarkt und Berufe.

Es existiert seit 1996 und führt jährliche, sowie projektbasierte Marktanalysen, Forschungsprojekte, Projekt- und Programmevaluationen durch.

E-Learning StudienmethodenDas mmb Institut nutzt anerkannte, sozialwissenschaftliche Methoden, um die hier aufgelisteten Leistungen anzubieten.

Einige der Studien und Ergebnisse sind öffentlich zugänglich. Andere werden zur Beratung für Unternehmen und der Politik erhoben.

Der mmb-Branchenmonitor ist eine Studie, die jährlich nach Abschluss des letzten Quartals im Kalenderjahr durchgeführt wird – So auch in 2019.

In der Studie werden Unternehmen betrachtet, die E-Learning-Produkte, Services und Beratungsdienstleistungen anbieten.

Das mmb Institut gibt als Beispiele für die Einsatzgebiete der Teilnehmer an:

  • Digitale Lerninhalte und E-Learning-Kurse.
  • (Software-)Tools für E-Learning und Wissensmanagement.
  • Hardware für E-Learning und Wissensmanagement.
  • Dienstleistungen zur Anpassung von E-Learning-Inhalten und E-Learning-Software.
  • Beratungsdienstleistungen für E-Learning.

An der Studie können sich alle Unternehmen beteiligen, die eine Handelsregistereintragung und Steuernummer in Deutschland besitzen und außerdem:

  • mit E-Learning Umsätze erwirtschaften und
  • die erwirtschafteten Umsätze in Deutschland versteuern.

Insgesamt betrug die Grundgesamtheit der kompletten Studie 250 E-Learning-Unternehmen.

Die teilnehmenden Unternehmen legen jeweils ihren Netto-Gesamtumsatz in Euro im Bereich E-Learning der letzten beiden Kalenderjahre offen.

Jetzt, da klar ist, worum es in der Studie eigentlich geht, und was die Zahlen aussagen - Lassen Sie uns einen Blick auf die Ergebnisse werfen.

Die E-Learning Umsatzentwicklung in Deutschland.

Aus dem mmb-Branchenmonitor 2019 geht hervor, dass die E-Learning Branche seit Jahren wächst!

Die folgenden Grafik zeigt die Umsatzentwicklung pro Jahr in Prozent:

Umsatzentwicklung E-learningHier sehen Sie die Umsatzentwicklung der E-Learning-Branche in Deutschland.

Anhand der prozentualen Umsatzentwicklung der E-Learning-Branche lässt sich erkennen, dass das Wachstum in den letzten drei Jahren kontinuierlich zugenommen hat.

Selbst während und nach der Finanzkrise ab 2007 wurde noch ein Wachstum im einstelligen Prozentbereich erzielt.

2018 schließt sich mit 13,8 % wieder an das zweistellige prozentuale Umsatzwachstum an.

Weiterhin stellte das mmb Institut fest, dass anders als in Vorjahren, in 2018 die Unternehmen in alle Unternehmensgrößen gleichermaßen starke Wachstumszahlen präsentieren konnten.

Eine nach Aussagen des Instituts konservativ geschätzte Hochrechnung ergibt einen Durchbruch für E-Learning in 2018: Einen Netto-Jahresgesamtumsatz von 1 Milliarde Euro.

Zum Vergleich hier ein paar internationale Zahlen:

  • Eine Studie der Brandon Hall Group schätzt, dass sich die Größe der E-Learning-Industrie von dem Jahr 2000 bis 2025 verdreifachen wird.
  • Ambient Insight Research schätzte den globalen Umsatz an E-Learning in 2016 auf 46,6 Milliarden US-Dollar.
  • Statista ermittelte einen Netto-Jahresgesamtumsatz von 21,61 Mrd. USD für Nordamerika in 2018, 1,73 Mrd. USD in Lateinamerika, 9,28 Mrd. USD in Asien, 0,73 Mrd. USD im Mittleren Osten und 0,81 Mrd. USD in Afrika.

Werfen wir jetzt einen Blick auf die Zusammensetzung der Umsätze in Deutschland.

Umsatzanteile einzelner E-Learning-Geschäftsfelder.

Das mmb Institut hat in der folgenden Grafik die Umsätze mit E-Learning auf die einzelnen Geschäftsfelder aufgeschlüsselt.

Es ergeben sich die Bereiche:

  1. Anbieten/Verkaufen von digitalen Lerninhalten und E-Learning-Kursen.
  2. Verkauf/Vermietung von (Software-)-Tools für E-Learning und Wissensmanagement.
  3. Erstellung/Veredelung von digitalen Lerninhalten.
  4. Beratung für E-Learning.
  5. Anpassung für E-Learning-Inhalte und E-Learning-Software.
  6. Weitere E-Learning-Dienstleistungen wie Hardware, Usability-Tests und Training für Software.

Hier sind die Umsatzanteile für das Jahr 2018 abgebildet, mit den Zahlen für 2017, 2016 und 2015 in Klammern hinter der Bezeichnung:

umsatzanteile-e-learning-studieDie Grafik zeigt die E-Learning Geschäftsfelder.

Mit Abstand am größten ist der Bereich Anbieten und Verkaufen von digitalen Lerninhalten und E-Learning-Kursen.

Auf Platz 2 der Umsatzanteile steht der Verkauf und die Vermietung von (Software-)Tools für E-Learning und Wissensmanagement mit 19,3 %. Dicht gefolgt mit 18,0 % erzielt den dritt-höchsten Umsatz die Erstellung und Veredelung von digitalen Lerninhalten.

Die Beratung, Inhalt- und Software-Anpassungen, sowie weitere Dienstleistungen wie Training, Hardware und Usability-Tests schließen den Kreis ab.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Umsatzanteile liegt darin, ob standardisierte Lösungen angeboten oder individuell auf den Kunden zugeschnitten werden.

E-Learning individuelle LoesungenEin Großteil der E-Learning Produkte und Dienstleistungen sind individuelle Lösungen.

Auch wenn derzeit noch zwei Drittel der Umsätze mit maßgeschneiderten Lösungen erzielt werden, geht der Trend hin zur Standardisierung. Während der Anteil serienmäßig-produzierter Lösungen im Vorjahr noch bei 25 % lag, zeigt die aktuelle Studie bereits einen Anteil von 32 %. Immer mehr Unternehmen fragen nach E-Learning Produkten und Services von der Stange.

In den nächsten zwei Abschnitten geht es jetzt um die Mitarbeiter, die diesen Umsatz im Bereich E-Learning zustande gebracht haben.

Mitarbeiterzahlen der E-Learning-Branche.

Die Grafik stellt wieder die Veränderung von dem Vorjahr auf das aktuelle Jahr in Prozent dar.

Wie Sie sehen, ist auch hier ein Wachstum zu verzeichnen:

Anzahl Mitarbeiter E-LearningSo sieht die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter im Bereich E-Learning aus.

Die Anzahl der beschäftigten Mitarbeiter in der E-Learning-Industrie ist genau wie der Umsatz seit 2007 jedes Jahr gewachsen. In den zwei Jahren nach der Wirtschaftskrise in 2008 ist auch hier ein nur sehr geringer Wachstum zu verzeichnen, aber kein negatives Wachstum.

Im 2018 waren 9,2 % mehr Personen in dem Bereich E-Learning beschäftigt als im vergangenen Jahr.

Doch was genau heißt “in dem Bereich E-Learning beschäftigt”?

Der folgende Abschnitt schlüsselt die Tätigkeitsfelder der Mitarbeiter auf.

In welchem Bereich sind die E-Learning-Mitarbeiter tätig?

Das mmb Institut nahm 13 Tätigkeitsfelder auf, der Rest ist unter “Andere Tätigkeitsfelder” zusammengefasst.

Die Bereiche sind (absteigend nach prozentualem Anteil):

  1. Softwareentwicklung, Implementierung.
  2. Konzeption, Gestaltung, Produktion.
  3. Verwaltung, Back-Office.
  4. Customer-Service, Kundenbetreeung, Support.
  5. Consulting, Kundenberatung.
  6. Vertrieb, Sales.
  7. Produktmanagement, Projektleitung.
  8. IT, System Administration.
  9. Drehbuch, Redaktion.
  10. Design, Animation.
  11. Marketing, PR.
  12. Geschäftsführung.
  13. Forschung, Qualität, Testing.

Darüber hinaus hat mmb die Tätigkeitsfelder farbig in die sechs Gruppen Content, Design, Technik, Kunden, Produkt und Sonstiges eingeteilt.

Einsatzgebiete Mitarbeiter E-LearningIn diesen Abteilungen sind die Mitarbeiter der E-Learning-Branche tätig.

Wie Sie sehen, macht der größte Anteil mit 13,1% der Bereich Softwareentwicklung und Implementierung aus.

Geht man nach den farbig gekennzeichneten Gruppen, liegt der Bereich Technik bei 22,5 %, der Bereich Content bei 18,1 % und den größten Anteil macht mit 26 % die Kundenbetreuung aus.

Fazit: E-Learning in Deutschland.

Die Ergebnisse der Studie über die letzten Jahre zeigen an, dass jedes Jahr ein Wachstum der E-Learning Branche zu verzeichnen ist.

In keinem Jahr wurde eine negatives Wachstum verzeichnet. In 2018 lag das Netto-Umsatzwachstum wieder im zweistelligen Bereich mit 13,8 %.

Vorsichtig wird der Netto-Gesamtumsatz mit E-Learning für das aktuelle Betrachtungsjahr in Deutschland auf 1 Milliarde Euro geschätzt.

Wichtig ist außerdem die Bemerkung von mmb, dass auch die kleinen Unternehmen aus dem Sektor stetig wachsen.

In den nächsten Monaten wird sich zeigen, welche Auswirkungen das Coronavirus auf die weitere Entwicklung hat. Fest steht, E-Learning wächst und es war noch nie so ein guter Zeitpunkt wie jetzt, sich mit dem Thema zu beschäftigen.

Wir bei Mynd durften auch schon bei einigen E-Learning-Projekten erfolgreich mitwirken.

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