E-Learning muss längst nicht mehr linear sein! Die Individualisierung der Online-Welt – sei es bezogen auf Werbung, Entertainment, Dienstleistungen oder Produkte – hat ebenfalls Einzug in die Welt der E-Learnings gehalten. Verschaffen Sie sich in diesem Artikel einen Überblick über Pros und Cons beider E-Learning-Formen.
In einer sich ständig weiterentwickelnden Geschäftswelt ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Mitarbeiter:innen kontinuierlich weiterzubilden und auf dem neuesten Stand zu halten.
Der Einsatz von E-Learning hat sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, da er Flexibilität, Zugänglichkeit und Effizienz bietet. Doch welche Form des E-Learnings ist die richtige für Ihr Unternehmen? In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf zwei Ansätze – lineares und individuelles E-Learning - und diskutieren, welche Lösung sich am besten für Sie eignet.
Was ist lineares E-Learning?
Lineares E-Learning ist die traditionelle Form des Online-Lernens, bei der Lerninhalte in einer festgelegten Reihenfolge präsentiert werden. Sie erkennen lineares E-Learning an seinem strukturierten Curriculum, mit Hilfe dessen die Lernenden Schritt für Schritt durch den Kurs geführt werden.
Ein typischer Aufbau eines linearen E-Learnings ist:
Begrüßung und Zielsetzung.
Hauptmenü.
Abarbeiten der Inhalte, ggf. mit Tests je Kapitel.
Ggf. Wissenskontrolle.
Abschluss.
Beim linearen E-Learning gibt es einen vorgegebenen Pfad, dem die Lernenden folgen. Dieser Pfad besteht normalerweise aus Modulen, Lektionen oder Kapiteln. Die Inhalte werden in einer bestimmten Abfolge präsentiert und die Lernenden müssen jeden Abschnitt abschließen, bevor sie zum nächsten übergehen können.
Alle Mitarbeitenden im gleichen Stil zu einem Thema schulen – das funktioniert zum Beispiel mit Lernvideos wie diesem von Mynd für Metro.
In linearen E-Learning-Kursen werden verschiedene Medien wie Texte, Bilder, Videos und Audio verwendet, um die Inhalte zu vermitteln. Die Interaktionsmöglichkeiten sind begrenzt, und die Lernenden können in der Regel nur den vorgegebenen Lernpfad verfolgen.
Was bedeutet Adaptives E-Learning?
Im Vergleich zum linearen E-Learning existiert das individuelle E-Learning. Bei dieser Form des Lernens werden Wissen, Zeitpunkt und Lerngeschwindigkeit individuell pro lernender Person festgelegt.
Das E-Learning verändert sich nach den Bedürfnissen der Lernenden. Bei Mynd arbeiten wir zum Beispiel als Partner von Area9 mit einer adaptiven Lernsoftware, die individuelle E-Learnings ermöglicht. So müssen Lernende beispielsweise beantworten, wie leicht ihnen eine Frage fiel. Die künstliche Intelligenz der Software wertet die Ergebnisse zusammen mit der Bearbeitungszeit sowie der richtig und falsch beantworteten Quizfragen aus.
Adaptiv und personalisiert: In diesem Werbevideo von Area9 sehen Sie, wie und wo individuelles E-Learning zum Einsatz kommt.
Das E-Learning findet heraus, ob unbewusstes Wissen oder Unwissen vorliegt und passt den Lernpfad entsprechend an. So kann eine Person zum Beispiel nach 8 Minuten mit dem digitalen Kurs fertig sein, während eine andere Person 35 Minuten benötigt.
Egal ob nach 8 Minuten oder 33 Minuten: Am Ende eines Adaptivem Lernens steht immer die 100%ige Kompetenz. (Abbildung von Area9 Lyceum)
Frei nach dem Motto: Es ist nicht wichtig, wie lange das E-Learning dauert, sondern, dass die Lernziele erreicht werden.
E-Learnings, die sich fortwährend automatisch anpassen, werden meist Adaptive E-Learnings genannt. Sie sind eine Unterform der individuellen E-Learnings.
Zu den individuellen E-Learnings gehören ebenfalls E-Learnings, bei denen statt einer KI die/der Lernende den Lernpfad bestimmt. Auf einem Bildschirm bekommt die Person zum Beispiel verschiedene Lernvideos angezeigt und wählt, wann sie welches anschauen möchte.
Selbstbestimmung erwünscht: In diesem von Mynd erstellten E-Learning, wird der Umgang mit Kund:innen im eigenen Lernrhythmus gelernt.
Wenn Teilnehmer:innen selbst über den Ablauf des E-Learnings bestimmen, spricht man auch von einem explorativen Aufbau.
Unsere Zusammenarbeit mit Area9 Lyceum.
Wir bei Mynd arbeiten mit unserem Partner Area9 Lyceum, dem Spitzenreiter in der Adaptiven E-Learning-Technologie, zusammen, um gemeinsam Bildung zu gestalten, die sich jedem Einzelnen anpasst.
Mit dieser Kooperation setzen wir neue Maßstäbe im digitalen Bildungsbereich. Zusammen kombinieren wir Expertise und Innovation, um Lerninhalte zu schaffen, die sich individuell an den Lernenden anpassen. Jede Lernerfahrung wird so einzigartig wie der Lernende selbst.
Nach der Definition von linearem und individuellem E-Learning, lassen Sie uns beide gegenüberstellen. Natürlich bringen beide Formen ihre Vor- und Nachteile im Einsatz für Unternehmen mit sich.
Was sind die Unterschiede zwischen linearem und Adaptivem E-Learning?
Ein lineares E-Learning folgt einem einzigen Lernpfad, während ein individuelles E-Learning von jeder Person unterschiedlich erfahren werden kann.
Bei einem linearen E-Learning erstellen Sie einen Kurs und wissen, was die Teilnehmer:innen in welcher Reihenfolge bearbeiten und wie viel Zeit in etwa dafür benötigt wird. Ein individuelles E-Learning kann unterschiedliches Wissen je nach Bedürfnis der Lernenden vermitteln. Umfang und Dauer sind je nach Person vorher unbekannt.
Was sind die Vorteile von linearem E-Learning?
Es existieren also zwei unterschiedliche Ansätze, Wissen mit computergestützten Mitteln zu vermitteln. Werfen wir zuerst einen Blick auf die Vorteile der linearen E-Learnings.
Strukturiertes Lernen.
Durch die vorgegebene Reihenfolge der Lerninhalte erhalten die Lernenden eine klare Struktur und Orientierung. Sie können Schritt für Schritt vorgehen und sicherstellen, dass sie keine wichtigen Informationen verpassen.
Gleichmäßige Wissensvermittlung.
Lineares E-Learning gewährleistet, dass alle Lernenden die gleichen Inhalte erhalten und einheitlich geschult werden. Dies ist besonders wichtig, wenn bestimmte Vorgaben, Richtlinien oder gesetzliche Bestimmungen eingehalten werden müssen.
Effizienz und Kontrolle.
Die Lernenden können den Fortschritt einfach verfolgen und überprüfen, welche Inhalte sie bereits abgeschlossen haben. Dies ermöglicht es den Unternehmen, den Lernerfolg zu messen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter:innen die erforderlichen Kenntnisse erwerben. Der Ansatz erleichtert außerdem die Überprüfung und Dokumentation des Lernfortschritts für Compliance- und Audit-Zwecke.
Konsistente Lernerfahrung.
Lineares E-Learning bietet eine einheitliche Lernerfahrung für alle Teilnehmenden. Dadurch wird sichergestellt, dass jede:r dieselben Grundlagen erlernen und auf dem gleichen Kenntnisstand ist. Dies ist insbesondere bei Schulungen zu grundlegenden Themen oder Unternehmensrichtlinien von Vorteil.
Was sind die Vorteile von Adaptivem E-Learning?
Jetzt, da wir die Hauptvorteile des linearen E-Learnings kennen, lassen Sie uns das individuelle E-Learning unter die Lupe nehmen. Was spricht für diesen Ansatz?
Flexibilität und Selbstbestimmung.
- Durch individuelles E-Learning können die Lernenden den Lernpfad und das Lerntempo selbst bestimmen. Sie können auf die Inhalte zugreifen, die für sie am relevantesten sind, und sich in ihrem eigenen Tempo weiterentwickeln. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Lernerfahrung, die den individuellen Bedürfnissen und Interessen jedes Lernenden entspricht.
Bessere Motivation und Engagement.
- Individuelles E-Learning bietet den Lernenden mehr Autonomie und Eigenverantwortung für ihren Lernprozess. Sie können Themen auswählen, die sie interessieren, und Inhalte auf ihre bevorzugte Art und Weise erkunden. Dies führt oft zu einer höheren Motivation und einem größeren Engagement für das Lernen.
- Bei einem Ansatz mit einer KI unterstützt diese den Prozess. Teilnehmer:innen fühlen sich besser verstanden und sind motivierter, das für sie konzipierte E-Learning zu durchlaufen. Dies ermöglicht ihnen außerdem, in einem Tempo zu arbeiten, das für sie am bequemsten und effektivsten ist, ohne auf andere warten zu müssen.
Anpassung an unterschiedliche Lernstile und -bedürfnisse.
- Jeder lernt auf seine eigene Art und Weise. Individuelles E-Learning ermöglicht es den Lernenden, ihren bevorzugten Lernstil anzuwenden und die Inhalte auf eine Weise zu präsentieren, die für sie am effektivsten ist. Dies verbessert die Lerneffizienz und unterstützt die individuellen Lernziele.
- Entweder wissen Teilnehmende bereits, wie sie am besten lernen, entdecken es bei einem explorativen Ansatz oder werden durch eine KI angeleitet.
Gezielte Wissensvermittlung.
- Individuelles E-Learning erlaubt es den Lernenden, sich auf spezifische Themen oder Bereiche zu konzentrieren, die für ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten relevant sind. Sie können sich tiefer in diese Themen vertiefen und ihr Wissen gezielt erweitern. Dies trägt zu einer effektiven Kompetenzentwicklung bei und fördert die berufliche Weiterentwicklung.
Enorme Zeitersparnis und Effizienz.
- Fokussierte Aufmerksamkeit: Anstatt sich durch irrelevante Informationen zu quälen, konzentriert sich der Lernende nur auf die Bereiche, in denen er Unterstützung benötigt.
- Kein unnötiges Wiederholen: Wenn ein Lernender ein Konzept bereits versteht, warum sollte er dann Zeit mit wiederholten Übungen und Erklärungen verschwenden? Adaptives Lernen erkennt den Kenntnisstand des Lernenden und überspringt Material, das dieser bereits beherrscht.
- Feedback in Echtzeit: Durch sofortiges Feedback kann der Lernende schnell feststellen, wo Fehler gemacht wurden und wie er sie korrigieren kann, anstatt Stunden oder Tage später darauf zurückzukommen.
Wann und für wen ist welche Form sinnvoll?
Die Wahl zwischen linearem und individuellem E-Learning hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Lernzielen, der Zielgruppe und den verfügbaren Ressourcen.
Lineares E-Learning.
Lineare E-Learnings sind sinnvoll, wenn Vorgaben, Richtlinien oder gesetzlichen Bestimmungen vorliegen, bei denen es wichtig ist, dass alle Lernenden dieselben Informationen erhalten.
Ein einheitliches Training bedeutet außerdem, dass Vorgesetzte wissen, was den Mitarbeitenden vermittelt wurde. So kann zum Beispiel ein E-Learning durchgeführt und anschließend die Teilnahme der Teilnehmenden per Test und Unterschrift bestätigt werden.
Compliance ist ein wichtiges Thema für jedes Unternehmen. Ein lineares E-Learning wie dieses von Mynd für die Bayer AG bringt alle Mitarbeiter:innen auf den gleichen Wissensstand.
In dem Video oben sehen Sie einen Auszug aus einer Compliance-Schulung für Bayer. Eine solche Schulung kann die Atmosphäre im Unternehmen positiv beeinflussen. Es wird nicht nur auf Assets, sondern auch menschlich aufeinander mehr Acht gegeben. Von ethisch und rechtlich korrektem Verhalten profitiert das gesamte Unternehmen. Auf ihrer Webseite gibt Bayer beispielsweise als Information für Investor:innen an, umfassende Compliance-Schulungen durchzuführen. In diesem Fall wird ein Training für alle Mitarbeitenden ausgerollt, um das Handeln im geschäftlichen Alltag zu regulieren.
Ein lineares E-Learning kann ebenfalls sinnvoll sein, wenn Wert auf ein strukturiertes, übersichtliches Curriculum gelegt wird. Kann sich eine Teilnehmer:in nicht mehr an bestimmte Inhalte erinnern, findet sie das Modul leicht wieder. Es kann sich so auch mit anderen Teilnehmenden über die Kapitel und Inhalte unterhalten werden.
Dadurch, dass alle Teilnehmenden des E-Learnings eine einheitliche Lernerfahrung geboten bekommen, können sie sich ideal gemeinsam unterstützen und gemeinsam lernen.
Lineares E-Learning lässt Teilnehmer:innen zusammenkommen: Ein strukturierter Durchlauf eines Curriculums. (Quelle: Campaign Creators auf Unsplash)
Werden zum Beispiel Übungsaufgaben zusammen bearbeitet, können Personen, die die Lösung gefunden haben, ihren Nachbar:innen helfen. Der lineare Ansatz fördert die Gemeinschaft, während der individuelle Ansatz eher mit Personen isoliert arbeitet.
Wenn Sie daran denken, Ihr E-Learning mit Präsenzveranstaltungen (à la Blended Learning) zu kombinieren, vereinfacht die lineare Form Ihnen den Prozess. Trainer:innen wissen, was Teilnehmende bereits an Wissen vermittelt bekommen haben und führen alle zusammen durch den Kurs.
Eine einheitliche Lernerfahrung kann auch wichtig sein, wenn zum Beispiel Abläufe oder Prozesse präsentiert werden, die keine Abweichungen dulden. Mitarbeitende lernen nach einem Schema, das sie in der Praxis genau so auch anwenden sollen. Beispielsweise erhalten Mitarbeiter:innen eines Call-Centers im Rahmen des Onboardings eine Schulung. Hier lernen sie, wie auf welche Fragen geantwortet werden soll und an wen sie das Telefonat bei Abweichungen weiterleiten sollen.
Strukturiert und für alle gleich – eine Schulung für gleichbleibende Aufgaben, die wenig Mitdenken erfordern. (Quelle: Alex Kotliarskyi auf Unsplash)
Ein anderes Beispiel ist eine Maschine, die genau in der richtigen Reihenfolge bedient werden muss. In einem linearen E-Learning wird der Prozess verdeutlicht.
Exploratives und adaptives E-Learning.
Wenn es um komplexe Themen und Fachkenntnisse geht, kann ein adaptives E-Learning sowohl den Lernenden als auch den Lehrenden Zeit ersparen. Es wird wirklich nur das gelehrt, was relevant ist und jeder Wissensstand wird berücksichtigt. Das Training kann sich auf individuelle Bedürfnisse anpassen und so schneller in die Tiefe gehen.
Das Lernen komplexer Themen benötigt Zeit. Ein individuell angepasstes E-Learning führt im passenden Tempo zum Erfolg. (Quelle: Sigmund auf Unsplash)
Bei einem adaptiven E-Learning haben Sie die Möglichkeit, den Teilnehmenden ein maßgeschneidertes Lernerlebnis zu bieten.
Adaptives Lernen berücksichtigt die Stärken, Schwächen, Vorwissen und Lerngeschwindigkeit des Lernenden. Stellen Sie sich ein maßgeschneidertes Kleidungsstück vor, das perfekt zu Ihrer Figur passt, im Gegensatz zu einer Einheitsgröße, die für alle gleich ist. Das adaptive Lernen ist genau das – ein maßgeschneiderter Bildungsansatz.
Schulungen, die als sehr schwer, nicht relevant oder aus anderen Gründen nicht als erstrebenswert angesehen werden, erhalten so den richtigen Touch. Die angepassten Methoden und ein selbstgesteuertes Lernen erhöhen die Motivation der Teilnehmer:innen.
Adpative E-Learnings sind außerdem erstrebenswert, wenn Sie eigenverantwortliches Lernen, Denken und Arbeiten fördern möchten. Der Kurs kann Teil eines fortwährenden Lernprozesses sein.
Schnelllebige Umgebungen: Individuelles E-Learning kann als Teil der Lernkultur im Unternehmen Mitarbeitende begleiten. (Quelle: Mike Kononov auf Unsplash)
Soll das Lernen zum Beispiel begleitend zum Arbeitsalltag stattfinden, hilft der adaptive Ansatz dabei, je kleine Häppchen oder größere Lerneinheiten unterzubringen. Die Person lernt, wenn es gerade passt. Je nach Lernumgebung und Befinden kann die Konzentration steigen oder sinken. Mit dem individuellen E-Learning können Sie die unterschiedlichen Voraussetzungen berücksichtigen.
Als Unternehmen, das auf seine Mitarbeiter:innen eingeht, bieten adaptive oder explorative Ansätze, Möglichkeiten, alle Lerntypen zu berücksichtigen. Mit dieser Kultur, jedem Menschen den Lernerfolg in ihrem oder seinem Tempo zu ermöglichen, kann im Recruiting geworben werden.
Fazit: Lineares oder Adaptives E-Learning für Ihre Lernenden.
Abschließend lässt sich sagen, dass sowohl lineares als auch adaptvies E-Learning ihre eigenen Vorzüge haben und in unterschiedlichen Situationen zum Einsatz kommen können. Die Entscheidung, welche Form des E-Learnings für Ihre Lernenden geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie den Lernzielen, der Zielgruppe und den verfügbaren Ressourcen.
Es ist wichtig, eine gründliche Bedarfsanalyse durchzuführen und die spezifischen Anforderungen Ihrer Mitarbeiter:innen zu berücksichtigen. In einigen Fällen kann eine Kombination aus beiden Ansätzen die beste Lösung sein, um die Vorteile von Struktur und Flexibilität zu vereinen.
Sie haben Fragen zum linearen oder Adaptivem Ansatz? Wir sind nur einen Telefonanruf entfernt.
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