Sie möchten Ihr E-Learning noch erfolgreicher gestalten? Dann sollten Sie einen Blick auf die Möglichkeiten der direkten Ansprache werfen! Wie das genau funktioniert, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Aufmerksamkeit und Motivation der E-Learning User:innen hoch zu halten, ist das A und O um einer gelungenen Weiterbildung. Eine gute Möglichkeit bildet hier die sogenannte "Personalisierung".
Personalisierung im E-Learning bedeutet, dass Bestandteile auf die einzelnen Teilnehmer:innen angepasst werden. Das kann zum Beispiel ein individueller Lernpfad sein, den der Teilnehmer:innen je nach Wissensstand erhält. Oder aber die Lerninhalte werden je nach Tätigkeitsfeld des Mitarbeiters priorisiert.
Eine weitere Möglichkeit der Personalisierung ist die direkte Ansprache.
Mit einer direkten Ansprache treten Sie in den Dialog mit den Teilnehmenden, Dieser hat das Gefühl, nicht mehr nur einen generischen Kurs zu durchlaufen. Stattdessen findet er oder sie sich in einem Gespräch wieder.
Doch warum ist dies so wichtig?
In dem Buch E-Learning and the Science of Instruction gehen Ruth C. Clark und Richard E. Mayer auf die Kunst der Personalisierung ein. Mayer stellt fest, dass Menschen sich besser auf Lerninhalte konzentrieren können, wenn sie sich in einem persönliche Gespräch befinden.
Das liegt daran, dass bei dem Kontakt mit anderen Menschen eine soziale Komponente zum tragen kommt. Unser Gehirn signalisiert uns, dass wir jetzt aufmerksamer sein sollten.
Viele E-Learning-Kurse sind noch in einem sehr förmlichen Stil gehalten. Sie informieren in der Art eines Sachbuches oder Infomaterialien. Stattdessen sollten Kurs-Betreiber jedoch die Kunst des mündlichen Gesprächs für sich nutzen. Mit einem E-Learning-Kurs lässt sich dies besonders gut mit einer persönlichen Ansprache umsetzen.
Während wir bei einem generischen Kurs gerne einmal mit den Gedanken abschweifen, holt uns eine direkte Anrede in die Gegenwart zurück. Wir sind aufmerksamer und bereit für die Aufnahme und Verarbeitung der Lerninhalte.
Im Folgenden besprechen wir daher, wie Sie die persönliche Ansprache auch für Ihr E-Learning am besten umsetzen können.
Wechseln Sie in die 1. und 2. Person.
Dieser Tipp lässt sich sofort verwenden, um ein bestehendes E-Learning aufzupeppen. Oder Sie behalten ihn im Hinterkopf für die Erstellung eines neuen E-Learnings.
Es geht darum, formelle Texte in informelle Gegenstücke zu verwandeln.
Nehmen wir ein Beispiel:
- Formell: Beim Erstellen eines E-Learnings sollte auf eine direkte Ansprache der Teilnehmenden geachtet werden.
- Informell: Beim Erstellen eines E-Learnings sollten Sie auf eine direkte Ansprache Ihrer Teilnehmenden achten.
Während das erste Beispiel sachlich klingt, fühlen wir uns mit dem zweiten Beispiel sofort angesprochen. Es kann also mit der einfachen Verwendung von Pronomen wie “Sie” und “Wir” eine Gesprächssituation hergestellt werden.
Natürlich müssen Sie zuallererst entscheiden, ob Sie die Teilnehmer duzen oder siezen möchten. Anschließend müssen Sie überlegen, ob der digitale Kursleiter sich zur Gruppe dazu zählen soll. Spricht das E-Learning zum Beispiel von “Wir” wenn es an die Bearbeitung einer Aufgabe geht? Oder fordert es die Teilnehmenden in der dritten Person dazu auf.
Drücken Sie sich höflich aus.
In jedem Fall sollten Sie jedoch höflich bleiben! Denn, die höflichen Formulierungen helfen Ihnen dabei, den Lernerfolg der E-Learning-Teilnehmer zu erhöhen.
Eine direkte Formulierung wäre zum Beispiel “Ihre Antwort ist falsch. Versuchen Sie es noch mal.” Das höfliche Pendant dazu ist “Ihre Antwort ist leider falsch. Möchten Sie es noch einmal versuchen?”.
Höflichkeit im Gespräch ist wichtig, wie hier von Annas German to Go gezeigt.
Mit dem höflichen Umgangston erreichen Sie, dass sich der Teilnehmer oder die Teilnehmerin wertgeschätzt fühlt. Sie erstellen einen sicheren Raum, in dem der Lernende sich frei entfalten kann. Schroffe und zu direkte Tonfälle würden hier abschrecken.
Das gilt besonders für Teilnehmende mit einem geringen Wissensstand. Diese sind unter Umständen bereits verunsichert und stehen dem E-Learning zögernd gegenüber. Nutzen Sie also eine gehörige Portion Höflich- und Nettigkeit, um ihnen diese Angst zu nehmen. Die Teilnehmer sollen schließlich gerne an dem Kurs arbeiten und sich wohl fühlen. So steigern Sie die Lernbereitschaft sowie ihren Erfolg.
Gestalten Sie das E-Learning im Dialog.
Als nächstes geht es bei der Personalisierung Ihres E-Learnings darum, einen Dialog aufkommen zu lassen.
Das bedeutet konkret: Stellen Sie Fragen und direkte Kommentare an die Teilnehmenden der Schulung. Das kann in Textform passieren, als Sprach- oder aber auch als Videonachricht.
Beispielsweise würden Sie eine Erklärung zu einem Thema nicht sofort mit einer trockenen Definition beginnen Stattdessen leiten Sie mit einer Frage wie “Wussten Sie, dass …” ein. Oder Sie beginnen mit “Lassen Sie uns einen Blick auf … werfen”.
Mit diesen Formulierungen verwandeln Sie einen formellen Text in ein Gespräch und leiten den Teilnehmer oder die Teilnehmerin des E-Learnings durch dieses. Die Fragen regen dabei zusätzlich die Gehirnaktivität der User an. Sie sollen sich etwas vorstellen oder sich zu etwas Gedanken machen. Ihnen wird ganz einfach vorgeschrieben, dass sie jetzt aktiv werden und aktiv mitdenken sollen.
Wenn Sie zusätzlich noch die Person mit ihrem Namen ansprechen, haben Sie sich die Aufmerksamkeit dieser gesichert. Verwenden Sie diese, um das Wissen oder die zu erlernende Fähigkeit erfolgreich zu vermitteln!
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Nutzen Sie menschliche Stimmen.
Nach den direkten Fragestellungen und Kommentaren folgt ein weiterer Tipp: die menschliche Stimme. Für ein personalisiertes E-Learning ist diese nämliche genauso wichtig.
Wenn Sie also darüber nachgedacht hatten, Ihre Texte mit einer App in Sprache umwandeln zu lassen, sollten Sie dies überdenken. Das liegt daran, dass Personen besser von einer menschlichen anstelle von einer computergenerierten Stimme lernen. Mayer fand heraus, dass Inhalte effektiver von Teilnehmenden aufgenommen werden, wenn die Vermittlung über eine reale Stimmt stattfand.
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Besitzen Sie geeignetes Equipment für eine gute Tonaufnahme, kann ein Mitarbeitender die Texte einlesen. Dieser sollte etwas Erfahrung mit dem Einsprechen von Texten besitzen. So kann er oder sie die richtigen Stellen betonen und die E-Learning-Inhalte erfolgreich vermitteln.
Andernfalls haben Sie ebenfalls die Möglichkeit, jemand externes für ein Voice-Over zu beauftragen.
Gehen Sie auf eines der vielzähligen Freelancer-Portale und hören Sie sich die Sprachproben der Person an. Lassen Sie diese mit Blick auf Ihr E-Learning ablaufen. Welche Stimme passt am besten zu den Inhalten? Und von welcher könnten die Teilnehmenden am besten lernen?
Erstellen Sie Ihr E-Learning mithilfe einer Agentur, wird diese Sprecherstimmen für Sie bereithalten und Sie bei der Auswahl beraten. Wir arbeiten beispielsweise gerne mit diesen Sprechern zusammen.
Egal, ob Sie sich für jung oder alt, weiblich oder männlich, aufgeregt oder eher sachlicher entscheiden, wir empfehlen, dass Sie eine menschliche der Computerstimme vorziehen. Zumindest für Ihr E-Learning.
Als nächstes geht es daran, die Stimme und den Sprecher sichtbar werden zu lassen:
Simulieren Sie eine Interaktion mit einem sichtbaren Sprecher.
Lassen Sie die Stimme nicht aus dem Nichts heraus zu den Teilnehmenden sprechen! Simulieren Sie stattdessen lieber einen sichtbaren Sprecher. Dieser Sprecher oder Sprecherin kann dabei eine reale Person oder animiert sein.
Beispielsweise kann ein Bild von einem sprechenden Hut erscheinen, sobald eine Audiodatei abläuft. Oder das Bild zeigt eine reale Person, die direkt zu der Person hinter dem Bildschirm spricht. Wenn es etwas aufwendiger sein darf, verwenden Sie nicht nur ein statisches Bild. Stattdessen setzen Sie einen kurzen Videoclip, bei dem die Stimme als Voice-over zum Einsatz kommt.
Doch warum ist dies so wichtig?
Der oder die Teilnehmende soll eine Beziehung zu dem zu vermittelnden Thema aufbauen. Dies passiert am einfachsten in einem persönlichen Gespräch. Hat der Lernende einen Sprecher vor sich, kann er sich einfacher in dieses Gespräch reinversetzen. Es wirkt realer.
Zusätzlich kann der sichtbare Sprecher das E-Learning für die Beteiligten angenehmer gestalten. Sie nehmen die Person eventuell als Kursteilnehmende war und haben so das Gefühl, nicht alleine zu sein. Sie werden durch den Kurs geführt, fühlen sich wahrgenommen und wertgeschätzt.
Die Wahrnehmung, dass es jemand gibt, der den Kurs begleitet, führt außerdem zu einer höheren Lernleistung. Der oder die Teilnehmende ist motivierter, die Inhalte aufzunehmen und dem Erklärten zu folgen. Es funktioniert genau wie in dem persönlichen Gespräch: man muss aufmerksam bleiben, um zu jeder Zeit mit Antworten reagieren zu können.
Die Fragestellungen, bei denen der oder die Teilnehmende antworten kann, implementieren Sie ganz einfach über ein Quiz oder einen Test am Ende der Lerneinheit.
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Bei fortgeschrittenen E-Learning-Programmen können Sie die Teilnehmenden Sprachnachrichten aufnehmen lassen. Diese muss später jemand auf Korrektheit der Antworten prüfen. Oder aber eine künstliche Intelligenz übernimmt diesen Job.
Falls nur schriftliche Antworten möglich sind, ist dies jedoch auch kein Problem. Unser Gehirn reagiert auf das im E-Learning so simulierte Gespräch fast genauso aufmerksam wie auf ein persönliches Gespräch im realen Leben.
Verwenden Sie den Namen der E-Learning-Teilnehmenden.
Als letztes sollten Sie überlegen, das E-Learning mit einer persönlichen Ansprache der Teilnehmer:innen zu versehen.
Sie bringen dafür zunächst in Erfahrung, mit wem Sie es zu tun haben. Bevor der Kurs beginnt, müssen die Teilnehmer:innen ein Benutzerkonto erstellen. Hier gibt die Person Vor- und Nachnamen oder einen Usernamen an.
Anschließend können Sie diese Information über Ihr Programm abfragen und in den Text im E-Learning einbetten.
Der Teilnehmer:innen fühlen sich so direkt angesprochen und bauen eine Beziehung zu der Sprecherstimme auf. Er hat das Gefühl, sich in einer realen Schulung zu befinden und passt aufmerksamer auf.
Die Einbettung der persönlichen Anrede erfolgt ganz einfach über sogenannte Token oder Platzhalter:
So funktioniert die technische Umsetzung der personalisierten Ansprache.
Persönliche Anrede haben Sie vermutlich bereits an verschiedenen Stellen automatisiert benutzt. Mit der Serienbrief-Funktion, können so beispielsweise automatisch Word-Dokumente aus einer Datenbank heraus mit personalisierten Anreden versehen werden.
In der Ansprache steht “Sehr geehrte(r)” gefolgt von einem Platzhalter für den Namen. Die Namen befinden sich in einer Datenbank, zu der eine Verbindung hergestellt wird.
Hier hat SATSifaction eine einfache Personalisierung mit Python programmiert.
Genauso funktioniert es auch bei dem Verschicken von personalisierten Newslettern. Würden Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen im Betreff nicht viel eher wahrnehmen als eine mit langweiliger Betreffzeile?
Im E-Learning hat diese Art der Ansprache ebenfalls bereits Einzug gehalten.
Je nachdem, welches Programm Sie für die Erstellung verwenden, können Sie ganz einfach mit der vorgegebenen Syntax arbeiten. E-Learning-Programme werden häufig als Learning Management System (LMS) bezeichnet. Hier finden Sie Schnittstellen (sogenannte APIs), die die Anbindung eines Content Management Systems oder einer Datenbank ermöglichen.
Bei dem Learning Management System der IMC ist zum Beispiel eine Anbindung zu Typo 3 möglich. Sie können den Mitarbeiter hiermit nicht nur persönlich anreden, sogar personalisierte Benutzeroberflächen sind möglich. Der Nutzer kann sich außerdem eigene, personalisierte Denkstützen als zusätzliche Hilfestellung anlegen.
educause stellt Möglichkeiten der E-Learning-Personalisierung vor.
Sie haben also die Chance, direkt bei Erstellung des E-Learnings die Personalisierung zu beachten. Je nachdem, mit welchem LMS Sie arbeiten, ergeben sich die verschiedenen Möglichkeiten zur Individualisierung. Die persönliche Ansprache können jedoch die meisten mit einfachen Platzhaltern umsetzen.
Anschließend existiert noch die Option, den User selbst Hand anlegen zu lassen. Der Teilnehmer kann so zum Beispiel seinen Namen oder einen Fantasy-Usernamen angeben. Er oder sie kann außerdem ein Profilfoto hochladen und fühlt sich so noch stärker wahrgenommen.
TalentLMS zeigt, was der User bei ihnen alles personalisieren kann.
Mit weiteren Feldern wie einem persönlichen Hintergrund oder einer individuellen Farbgebung, verleiht der Teilnehmende seiner Persönlichkeit noch weiter Ausdruck. So hat er oder sie das Gefühl, wahrgenommen zu werden. Sie fühlen sich in einer Identität bestätigt und sind kein anonymer E-Learning-Nutzer mehr. Stattdessen werden die Ergebnisse und Handlungen auch mit ihnen in Verbindung gebracht.
Es entsteht der Anfang für ein persönliches Gespräch.
E-Learnings personalisieren: Mehr Erfolg dank direkter Ansprache!
Und jetzt sind Sie dran. Was können Sie tun, um Ihr E-Learning noch persönlicher zu gestalten? Welche Tricks können Sie noch heute für die Planung Ihres E-Learning vorsehen?
Gerne helfen wir Ihnen bei der Umsetzung, vor allem, wenn es um videobasiertes Lernen geht!
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