KI ist König? Ja und nein! Schauen wir uns an, was Künstliche Intelligenz bei der Videoerstellung beitragen kann und sollte – und was eben besser in menschlicher Hand bleibt.
Moderne Videoproduktion: Anwendungsgebiete & Herausforderungen.
Die Videoproduktion für Unternehmen hat in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen, insbesondere im Kontext des digitalen Marketings und der Markenbildung.
Videos ermöglichen es Marken beispielsweise, komplexe Botschaften auf einfache und verständliche Weise zu kommunizieren. Sie können so dazu beitragen, die Markenidentität zu stärken und eine persönliche Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen, indem sie Geschichten erzählen oder Einblicke in das Unternehmen geben.
Der Weg am Bauchgefühl vorbei führt über Videocontent: Mynd erklärt mithilfe unterhaltsamer Animationen, wie Videos es schaffen, Informationen und Gefühle an Ihre Zielgruppe zu vermitteln.
Durch die Nutzung verschiedener Plattformen wie Social Media, YouTube und Unternehmenswebsites können Videos aber auch eine besonders breite und diverse Zielgruppe erreichen – und potenziell erweitern. Professionell erstellte und hochqualitative Videos sind dabei besonders effektiv, um Aufmerksamkeit zu generieren und Interesse an Produkten oder Dienstleistungen zu wecken.
Da sie vor allem in den Sozialen Netzwerken von den Algorithmen priorisiert werden, können Bewegtbilder im Kontext des Online-Marketings besonders gut Konversionsraten steigern. Diese Chancen lassen sich in der Regel jedoch nur nutzen, wenn Budget oder Ressourcen investiert werden.
Hohes Potenzial bedeutet oft auch hohen Aufwand.
Die Produktion von qualitativ hochwertigen Videos kann teuer ausfallen, insbesondere dann, wenn externe Produktionsfirmen oder besondere Ausrüstung benötigt werden. Dies kann dann für kleine und mittelständische Unternehmen schnell eine große Hürde darstellen. Aber auch die Planung, Produktion und Nachbearbeitung von Videos kann zeitaufwändig sein. Unternehmen müssen also sicherstellen, dass sie über die nötigen Ressourcen verfügen, um selbst Videos zu erstellen, ohne andere Geschäftsbereiche zu vernachlässigen – von den Fähigkeiten und Kenntnissen einmal abgesehen.
Auch wenn der ROI nicht leicht zu messen ist, betont Top Notch Cinema die Wichtigkeit von Videomarketing und den positiven Effekt, den ein steter Video-Output auf die Zielgruppe haben wird.
Es kann zudem schwierig sein, den direkten Return on Investment (ROI) von Videoproduktionen zu messen. Unternehmen müssen klare Ziele definieren und geeignete Analysetools verwenden, um den Erfolg ihrer Videoinhalte zu bewerten. Um die Investitionen übersichtlich zu halten und durch gesparte Zeit oder Ressourcen effizienter Videos zu produzieren, setzen viele Dienstleister und Marken mittlerweile auf die Integration von Künstlicher Intelligenz.
KI in der Videoproduktion: ein Tool im Werkzeugkasten.
Künstliche Intelligenz (KI) kann heutzutage in der Videoproduktion eingesetzt werden, um verschiedene Aspekte des Prozesses zu automatisieren oder zu unterstützen. Zu den bewährten Anwendungsgebieten zählen:
#1 Automatisierung von Aufgaben.
Schreibprozess: KI kann Videoszenen und -drehbücher generieren oder erste Ideen liefern, auf deren Basis Autor:innen dann weiterarbeiten. Tools wie ChatGPT sind zudem bereits in der Lage, für eine Marke passende Themen zusammenzustellen oder Redaktionspläne oder Posting-Kalender zu entwerfen.
Schnitt und Videobearbeitung: Artificial Intelligence kann dabei helfen, den Bearbeitungsprozess zu beschleunigen, indem sie automatisch die besten Takes auswählt, unscharfe oder schlecht belichtete Szenen aussortiert oder eine Farbkorrektur vornimmt.
Audiobearbeitung: KI-Tools können Audiospuren automatisiert reinigen und optimieren. Zudem ist es möglich, Voice-over aus bestehenden Texten oder Untertitel zum Aufgezeichneten zu generieren. Mittlerweile lassen sich sogar Stimmen von Sprecher:innen vollständig digitalisieren, sodass die KI autark neue Voice-over erstellen kann.
Liam Evans automatisiert mithilfe von Künstlicher Intelligenz große Teile seiner Online-Präsenz. Der Jungunternehmer teilt seinen Workflow, Tools und Tipps zu den Möglichkeiten.
#2 Unterstützung bei der Analyse.
Inhaltsanalyse: KI kann Videos analysieren, um zu verstehen, welche Inhalte am besten performen, und kann Empfehlungen für zukünftige Videos geben.
Auswertung der Performance: Viele Social-Media-Tools bieten an, die Performance von Videos beziehungsweise Posts KI-gestützt zu analysieren. Sie sind zudem in der Lage, auf Basis der gewonnenen Daten Empfehlungen für zukünftige Strategien und Inhalte auszusprechen.
Viele gängige Videobearbeitungsprogramme bieten mittlerweile Schnittstellen für die Integration von AI – und umgekehrt.
KI-Tools können mit anderen Tools wie Adobe Premiere Pro, Wondershare Filmora oder Runway integriert werden, um eine breite Palette an Funktionen zu bieten. Diese Anwendungsgebiete stellen für Profis eine willkommene Unterstützung in der Videoproduktion dar, denn sie ermöglichen rundere Prozesse, die Minimierung von Fehlern und sogar schnellere Turnover.
In den Medien und im öffentlichen Bewusstsein dient KI häufig jedoch nicht als eins von vielen Tools im Werkzeugkasten der Videoproduktion, sondern löst gleich die ganze Branche ab. Warum das (vorerst) nicht passiert und wo die Grenzen von Artificial Intelligence liegen, sehen wir uns im folgenden Abschnitt an.
Grenzen der KI in der Videoproduktion.
Beeindruckende KI-Quantensprünge wie die generative AI Sora, die aus einfachen Textprompts verblüffende Kurzvideos erstellt, gehen regelmäßig und zurecht um die Welt. Politik und Medien vergleichen die Ära der Künstlichen Intelligenz gar mit der Erfindung der Dampflok oder unumkehrbaren wissenschaftlichen Durchbrüchen wie denen des Manhattan Project. Bei all den Parallelen helfen Realitätschecks, die technologische Entwicklung einzuordnen. Schließlich gibt es einiges, das AI (noch) nicht kann – und vorerst auch nicht können wird.
KI kann nicht… kreativ sein.
Spätestens seit dem Launch von GPT-3 hält sich das hartnäckige Gerücht, Künstliche Intelligenz ersetze bald die Berufe aller Kreativköpfe. Während KI zwar in der Lage ist, bestimmte Aufgaben zu automatisieren sowie Informationen abzurufen und nach bestimmten Parametern zu sortieren, fehlt ihr die menschliche Kreativität, die für die Erstellung einzigartiger und ansprechender Inhalte notwendig ist.
Be Smart macht mit diesem Clip über einen Versuch Hoffnung, in dem ChatGPT gegen kreative Köpfe antrat. Laut dem Video schlug die Performance der kreativeren Menschen die des AI-Tools deutlich.
Auch geschehen in der sogenannten generativen Erstellung von KI-basiertem Bild-, Ton- und Videomaterial nach wie vor Fehler wie fehlende Körperteile oder ungewohnte Betonungen. Um sie zu korrigieren, braucht es Menschen, die sich in die Projekte eindenken, Missstände erkennen und diese kreativ lösen können.
KI kann nicht… mitdenken.
KI kann Schwierigkeiten haben, unstrukturierte Daten zu verarbeiten, was zu Fehlern in der Analyse und der Generierung von Inhalten führen kann.
Für zufriedenstellende Ergebnisse brauchen Nutzer:innen daher große Mengen qualitativ hochwertiger Daten, deren Erzeugung ungeplante Ressourcen in Anspruch nehmen kann.
Auch kann AI Schwierigkeiten haben, was die Interpretation und das Verständnis von Inhalten anbelangt, insbesondere wenn sie sehr komplex oder kontextabhängig sind. Bei Übersetzungen zwischen zwei Sprachen können hier beispielsweise Fehler entstehen, indem Sprichwörter nicht idiomatisch übersetzt werden.
Was KI nicht hat? Gesunden Menschenverstand – zumindest laut Informatikerin Yejin Choi, die diese These in ihrem TED-Talk aufstellt. Für Sie beherrscht die aktuelle AI-Generation zwar Sprache, nicht aber Wissen.
KI kann nicht… emotional sein.
AI-basierte Voice-over können dank Tools wie ElevenLabs erstellt werden und ganze Stimmen innerhalb von nur fünf Minuten in die KI eingespeist werden. Für viele professionelle Sprecher:innen und Künstler:innen eine Entwicklung, der sie argwöhnisch entgegenblicken. Gleiches gilt für KI-generierte Versionen von bestehenden Aufnahmen, ob nun als Audio oder Video. Zwischen Juli und November 2023 streikte unter anderem deswegen in den USA die gesamte Schauspielendengewerkschaft.
Anpassungsfähigkeit und kulturelle Intelligenz gehören laut Alux.com zu den Fähigkeiten, die Artificial Intelligence nicht abbilden kann. Für das präzise und teils emotionale Messaging in Videocontent sind diese Skills unersetzbar.
KI versteht bisher jedoch nicht die Komplexität menschlicher Emotionen und kann diese daher auch nicht abbilden oder gar witzig sein. Stimmlich und optisch lässt sich höchstens eine Nachahmung erreichen. Schlimmstenfalls mündet dies darin, dass das Publikum den sogenannten „Uncanny Valley“-Effekt durchlebt: Das bedeutet so viel, dass Menschen beim Anblick von menschenähnlichen Abbildungen, die den Kern des Menschseins letztlich verfehlen, ein deutliches Unwohlsein empfinden. Der Robotik-Forscher Masahiro Mori prägte den Begriff in den Siebzigerjahren, seitdem nutzen ihn sogar Horrorfilme, um besonders verstörend zu wirken. Ein Ergebnis, das sich Videoproduzent:innen und Marken eher nicht wünschen dürften.
KI kann nicht… fair sein.
Die ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz sind derzeit noch wenig bis gar nicht ausgelotet. Einerseits liegt das daran, dass die Technologie selbst noch in den Kinderschuhen steckt und sich schneller entwickelt, als Gesetzgeber Parameter vorgeben können. Andererseits bildet das digitale Urheberrecht ein zentrales Thema, das in der Rechtskunde ohnehin als Grauzone bekannt ist. Auch das Thema der fairen Vergütung für Künstler:innen, deren Werke beispielsweise zum Anlernen von Künstlichen Intelligenzen genutzt werden, bleibt bisher offen.
Statt sich auf AI-Verschwörungen zu konzentrieren, sollten wir lieber akute Probleme lösen, die die Technologie aufwirft – bestätigt Forscherin Sasha Luccioni in ihrem TED-Talk. Zu diesen Problemen zählen auch rechtliche Fragen.
Fakt ist: Artificial Intelligence lernt auf der Basis von Inhalten, die Menschen erdacht oder kreiert haben. Bis klar ist, wie wir zwischen Eigentumsrecht und öffentlichem Interesse unterscheiden können, müssen diejenigen, die bereits mit KI arbeiten, mit deutlichen Änderungen der Rechtslage rechnen.
Fazit: KI in der Videoproduktion – ein kreatives Werkzeug mit Grenzen.
KI bietet in der Videoproduktion eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Prozess zu beschleunigen, zu verbessern und zu unterstützen. Wer das Werkzeug richtig einsetzt, kann nicht nur ein beeindruckendes Ergebnis erzielen, sondern auch Teil der Entwicklung einer bahnbrechenden Technologie sein.
Es ist jedoch wichtig, KI nicht als Ersatz für menschliche Kreativität und Fähigkeiten zu sehen, sondern als ein Hilfsmittel, das die Arbeit unterstützt und ergänzt.
Für uns bei Mynd ist es von großer Bedeutung ist, die Möglichkeiten der KI-Technologie zu erkennen und zu nutzen. Aus diesem Grund haben wir intern eine eigene Abteilung ins Leben gerufen, die sich gezielt mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt. Unser Ziel ist es, unseren Kunden stets optimale Lösungen anzubieten, und wir sind fest davon überzeugt, dass die Integration von KI in unsere Prozesse dazu beitragen kann.
Von der Beschleunigung von Brainstorming-Sitzungen bis hin zur Generierung von Untertiteln – die Vorteile liegen auf der Hand. Durch die bewusste Nutzung von KI können wir effizienter arbeiten und gleichzeitig die Qualität unserer Dienstleistungen steigern. Wir sehen es als unsere Verpflichtung, stets auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und freuen uns darauf, unseren Kunden auch weiterhin innovative Lösungen bieten zu können.
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