YouTube bietet Unternehmen eine neue Art der Werbeanzeigen an. Ab sofort können Nutzer durch Produktkataloge scrollen oder ein Lead-Formular ausfüllen. Lesen Sie hier alle Informationen zum neuen Feature.
Keine Lust zu lesen? Kein Problem. Hören Sie einfach unseren Blogcast:
Ja, Sie haben richtig gelesen. Ab sofort ist es möglich, Videoanzeigen mit zwei weiteren Features auszustatten.
Zum einen gibt es ein Feature, das für E-Commerce Unternehmen sehr interessant sein dürfte: Ab sofort können Sie nämlich Ihren Produktkatalog scrollbar unter der Anzeige einblenden. Der Zuschauer kann eines Ihrer Produkte sofort mit wenigen Klicks kaufen.
Das zweite Feature ist von Interesse für Unternehmen, die neue Leads gewinnen möchten. Hier können Sie ab sofort unter einer Werbeanzeige ein entsprechendes Formular einblenden.
Wie genau das funktioniert und ob sich ein solche Videoanzeige für Sie lohnt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Lohnt sich YouTube als Werbeplattform?
YouTube investiert aktuell viel in deren Werbeplattform. Sie haben vielleicht auch ein besonders hohes Aufkommen von Werbeanzeigen in Videos seit den letzten Tagen gemerkt?
Adblocker und Adblocker Plus haben über Jahre hinweg erfolgreich Werbeanzeigen auf YouTube blockiert.Seit einer Woche funktioniert das nicht mehr.
Vorher waren sich Marketingexperten einig, dass Google aus guten Gründen Services zum Blockieren von Werbeanzeigen nicht vehementer umgeht. Der Konsens war, dass Menschen, die keine Werbung sehen möchten, auch nicht mit dieser agieren werden.
Es würde also keinen Sinn machen, jemand eine Anzeige zu zeigen, wenn dieser nicht darauf klickt.
Was aber nicht unterschätzt werden darf, ist die Wirkung von Werbeanzeigen auf das Unterbewusstsein!
- 80% unseres Verhaltens kommt nicht aus dem Verstand, sondern unserem Unterbewusstsein.
- 70% unserer Kaufentscheidungen treffen wir unterbewusst und emotional.
Die Disziplin des Neuromarketings nutzt Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft, um Einfluss auf das Unterbewusstsein zu nehmen.
Ein bekanntes Beispiel ist der Vergleich der Werbemaßnahmen von Coca-Cola und Pepsi. Es fand eine Studie statt, warum sich Pepsi schlechter verkauft als Coca-Cola.
In Geschmackstests entschieden sich mehr Personen für Pepsi als Coca-Cola. Warum also verkaufte sich das Produkt weniger gut?
Die Antwort lag in den Marketingmaßnahmen. Die Marke Coca-Cola regte mit ihrer Werbung den Hippocampus und dorsolateralen präfrontalen Kortex an. Diese sind in unserem Gehirn für Emotionen zuständig.
Hier sehen Sie einen Werbespot für Milon, der den mit Krafttraining verbundenen Adrenalinkick transportiert.
Coca-Cola schaffte es also über Werbung mit positiven Emotionen unser Unterbewusstsein zu beeinflussen.
Die Produkte verkauften sich besser obwohl der Counterpart von Pepsi den Testpersonen in einem blinden Test besser schmeckte.
Was genau bedeutet das für YouTube?
Auf YouTube haben Sie die Möglichkeit verschiedene Arten von Anzeigen zu schalten.
Mit einer Videoanzeige müssen Sie nicht unbedingt auf einen Klick und sofortigen Kauf abzielen. Sie können den Zuschauer vielmehr langsam an Ihre Marke oder Produkt heranführen.
In diesem Fall kommt Ihnen zugute, dass Sie mit nicht funktionierenden Werbeblockern aktuell mehr und mehr Menschen erreichen können.
Hier sehen Sie ein paar aktuelle Statistiken zu YouTube als Werbeplattform:
- YouTube ist nach Google die zweit-meistbesuchteste Webseite im Internet.
- Jeder Besucher verbringt im Schnitt täglich 11 Minuten und 24 Sekunden auf YouTube.
- YouTube erreicht sowohl Teenager, als auch junge Erwachsene, Erwachsene und Personen über 56.
- In 2019 investierten 48% der Marketer in YouTube-Werbeanzeigen.
- Überspringbare YouTube Pre-Roll-Ads wurden von den Marketern als am erfolgreichsten bewertet.
- 78.8% der Befragten dieser Studie bewerteten YouTube als effektivere Marketing-Plattform als Facebook mit 58,5% der Stimmen.
- 62% der Marketer planen ihr Investment in Video-Werbeanzeigen auf YouTube zu erhöhen.
YouTube gewinnt als Werbeplattform immer mehr an Bedeutung. Das neueste Feature der Video Ads zum Scrollen eröffnet neue Möglichkeiten. Zugleich zeigt es, dass YouTube daran interessiert ist, neue Marketing-Potentiale für Unternehmen zu schaffen.
Bevor wir auf das neue Feature eingehen, haben wir hier noch einen kurzen Überblick über die verschiedenen YouTube Ads für Sie:
Ein kurzer Überblick über YouTube Ads.
YouTube bietet Ihnen die Möglichkeit, verschiedene Arten von Anzeigen zu schalten.
Beginn wir mit den Displayanzeigen. Diese werden rechts neben dem Video über den Video-Vorschlägen angezeigt. Sie sind nur für Personen sichtbar, die YouTube über einen Computer aufrufen. Nutzer mit Mobilgeräten sehen diese nicht.
Hier befindet sich eine YouTube Displayanzeige.
Als nächstes gibt es die Overlay-Anzeigen. Diese Art der YouTube Werbung wird im unteren Bereich eines Videos eingeblendet. Es ist ein halbtransparenter Banner, der weggeklickt werden kann. Auf dem Banner lässt sich Bild- oder Textmaterial platzieren.
So sieht eine YouTube Overlay-Anzeige aus.
Die dritte Möglichkeit sind gesponserte Infokarten (auf Englisch “Sponsored Cards”). Der Nutzer sieht für wenige Sekunden einen Teaser im Video oben rechts für diese Infokarten. Klickt er auf das Symbol, werden die Infokarten angezeigt.
Das sind die gesponserten Infokarten.
Zum Schluss bietet YouTube drei Arten von Videoanzeigen, die direkt im Videoplayer des Nutzers auftauchen:
- Überspringbare Videoanzeigen
- Nicht überspringbare Videoanzeigen
- Bumper-Anzeigen
Überspringbare Videoanzeigen kann der User nach fünf Sekunden überspringen. Als Unternehmen haben Sie die Möglichkeit, eine solche Anzeige vor, während oder nach dem Video einzublenden. Diese Ads funktionieren sogar auf dem Fernseher oder Spielekonsolen.
Das Gegenteil zu den überspringbaren sind die nicht überspringbaren Videoanzeigen. Ein Nutzer muss sich die Anzeige ansehen, bevor er das Video (weiter) anschauen kann. Sie können die nicht überspringbaren Video Ads vor, während und nach einem Video platzieren. Je nach regionalem Standard gilt eine Grenze von 15 oder 20 Sekunden.
Was kosten eigentlich YouTube Ads? Jason Wahling liefert einen Einblick.
Die dritte Anzeigenart des Gespanns sind die Bumper Anzeigen. Diese erscheinen ausschließlich vor der Wiedergabe eines Videos. Bei der Länge gibt YouTube ein Maximum von 6 Sekunden vor.
Dann gibt es bei der beliebten Videoplattform noch den Begriff TrueView. Bei TrueView Anzeigen bezahlen Sie für tatsächlich angesehene Werbeanzeigen.
TrueView In-Stream Ads, also Anzeigen im Videoplayer, müssen dabei mindestens 30 Sekunden oder bis zum Ende der Anzeige angesehen werden. Wenn die Anzeige kürzer als 30 Sekunden ist, gilt das Ende des Werbeclips als Richtlinie. Sie bezahlen außerdem, wenn jemand auf ein Element in dieser Anzeige klickt.
Die andere TrueView Option sind Videovorschläge für Nutzer (auf Englisch “Discovery Ad”). Ihr Video wird in Suchergebnissen, auf der Startseite oder in empfohlenen Videos eingeblendet. Klickt jemand auf das Video, bezahlen Sie für den Klick.
Das fasst im Groben die Möglichkeiten für Werbeanzeigen auf YouTube zusammen.
Kommen wir also jetzt auf die neuen YouTube Video Ads zum Scrollen zu sprechen!
Das neue Feature: Video Ads zum Scrollen.
YouTube gab vor wenigen Tagen bekannt, dass sie ein neues Feature unter den Begriffen “direct response solutions” und “video action campaigns” herausbringen.
Dieses ermöglicht es, einen scrollbaren Produktkatalog oder ein Lead-Formular bei einer Werbeanzeige einzublenden.
Von dem Feature verspricht sich die Videoplattform höhere Konvertierungsraten. Es wird einfacher für den Benutzer, Produkte einzukaufen. Zugleich wird es mit den Lead-Formularen einfacher, einen Service zu buchen oder sich für weitere Informationen einzutragen.
Generell bekundete YouTube außerdem, dass sie es leichter machen möchten, online Umsatz und Leads zu generieren.
Das Coronavirus bringt für viele Unternehmen einen Shift in deren Business Strategie mit sich. Der digitale Konsum hat zugenommen und damit die Möglichkeiten für den Onlineverkauf.
Sie bekunden zudem, dass die Online-Anzeigen auch den Verkauf in Geschäften positiv beeinflussen kann. In einer Studie fanden Sie heraus, dass 70% eine Marke kauften, nachdem sie ein Video auf YouTube gesehen hatten.
Wir zeigen Ihnen jetzt im Detail, wie das aussehen kann.
Video-Ads mit scrollbaren Produkten.
Einer der Testkunden für diese Art von Werbeanzeigen war nach Aussage von YouTube der amerikanische Bekleidungshersteller Aerie.
Sie suchten nach einer Möglichkeit, zugleich Emotionen für Ihre Marke auszulösen und auf die Frühjahrs-Angebote aufmerksam zu machen. Dies wurde mit den neuen Video-Ads möglich.
Das Ergebnis: Im Vergleich zum Vorjahr erzielte Aerie einen um 25% höheren ROI auf ihre Werbeausgaben.
In dem Videoplayer des Nutzers läuft weiterhin wie gewohnt Ihre Videoanzeige.
Unterhalb der Videoanzeige neben Ihrem Kanal-Namen und dem “Shop Now”-Button befindet sich jetzt ein Drop-Down-Menu.
Auf diesen Pfeil können User ab sofort klicken.
Bei einem Klick auf das Symbol öffnet sich eine Bestseller-Liste mit Produktbildern und Preisen.
User können ab sofort Produkte während einer Videoanzeige shoppen.
Wenn Sie dies umsetzen möchten, benötigen Sie einen Account bei dem Google Merchant Center.
Das Google Merchant Center stellt sicher, dass Ihre Produktinformationen wie Preise und Verfügbarkeit auf allen Google Plattformen stets aktuell sind. Innerhalb des Centers stellt Ihnen Google Möglichkeiten zur Verfügung, Werbekampagnen und Verkäufe zu analysieren.
Kunden aus dem europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz können das Merchant Center zusammen mit einem Preisvergleichsportal verwenden.
Sobald Sie einen Account besitzen und Ihre Produkte online sind, können Sie den Google Merchant Feed mit einer Video Ad kombinieren.
Präsentieren Sie dort Ihre Bestseller und regen Sie den Zuschauer zu einem Kauf an.
Dieses neue YouTube Ad Feature eignet sich natürlich besonders gut für E-Commerce Unternehmen
Für Unternehmen, denen es um die Generierung von Leads geht, bringt YouTube diese neue Art der Werbeanzeigen heraus:
Video-Ads mit einem Lead-Formular.
Unter dem Begriff “video action campaigns” bringt YouTube eine neue Anzeigenart für die Leadgenerierung heraus.
Als einer der ersten Testkandidaten nennt YouTube Mos.
Mos ist ein Start-up, das Studenten in den USA dabei hilft, Unterstützung von Universitäten für Studiengebühren zu beantragen.
Mit einer Videoanzeige zielten sie genau auf ihre Zielgruppe, angehende Studenten, ab. Unter der Werbeanzeige wurde eine Formular eingeblendet, um mehr Informationen zu beantragen.
Nach Kampagnenende konnte Mos 30% mehr Verkäufe verzeichnen bei einem Drittel der Werbekosten (im Vergleich zu vorherigen Kampagnen mit YouTube).
Doch wie sieht das ganze aus?
Ab sofort können Sie unter der Werbeanzeige, unterhalb Ihres Kanal-Namens einen Button einfügen. Klickt der Zuschauer auf diesen Button, öffnet sich ein Formular. Dieses kann der User ausfüllen und absenden.
Wrangler bietet unter seiner Werbeanzeige eine Probefahrt mit einem der Fahrzeuge an.
In diesem Beispiel mit Wrangler können Sie angeben, dass Sie sich für eine Probefahrt interessieren.
Ein Klick auf den Button “Test Drive” lässt folgendes Formular erscheinen:
Hier sehen Sie ein YouTube Ad Lead-Formular.
Den Abschluss bildet eine Einblendung, bei der Sie sich für das Interesse bedanken können.
So schließt das Lead-Formular nach erfolgreichem Absenden ab.
Sie können also unterhalb einer Videoanzeige Informationen des Users abfragen und einen Prozess zur Leadgenerierung ansteuern.
Zuletzt gab Google noch bekannt, dass YouTube jetzt in den sogenannten Google Ads attribution reports auftaucht.
Das bedeutet für Sie, dass Sie ab sofort eine höhere Transparenz in Marketingkampagnen mit der Google-Suche und YouTube erhalten.
Google fand heraus, dass viele Personen gleichzeitig ein Produkt mit der Google-Suche und auf YouTube recherchieren. Verbraucher möchten mehrere Meinungen einholen und am besten sogar noch ein Video dazu ansehen.
Mit den neuen Werbemöglichkeiten haben Sie die Möglichkeit, diese Personen zu erreichen. Sie sehen genau, wie der Pfad Ihres Kundens bis hin zum Kauf aussah.
Ihre nächsten Schritte.
Als erstes benötigen Sie natürliche eine passende Videoanzeige.
Wie wir eingangs erwähnt haben, macht es Sinn, Emotionen des Zuschauers anzusprechen. Verbinden Sie Ihre Produkte oder Ihren Service mit positiven Gefühlen, die sich im Unterbewusstsein verankern.
Während der Werbespot läuft, soll der User unterhalb mit der Anzeige interagieren.
Hier sehen Sie einen Video-Werbespot für den Möbelhersteller Massivmoebel24.
Die Videoanzeige darf daher nicht zu anspruchsvoll sein. Wählen Sie einen guten Mix zwischen einer Anzeige, die fesselt und einer Anzeige, die weitere Handlungen erlaubt. Geben Sie dem Zuschauer die Möglichkeit, durch den Produktkatalog zu scrollen oder Ihr Formular auszufüllen.
An zweiter Stelle benötigen Sie einen YouTube- sowie einen Google-Merchant-Center Account.
Sie möchten einen YouTube-Kanal starten? Wir zeigen Ihnen hier wie! »
Und dann können Sie mit der Kampagne auch schon loslegen!
Wir bei Mynd spezialisieren uns auf die Anfertigung von Videos und Videoanzeigen wie in dem Werbespot oben.
Sie können sich also gerne bei uns melden und wir produzieren die passende Videoanzeige für Sie! Kontaktieren Sie uns einfach hier über unser Kontaktformular »
Möchtest du erfolgreicher sein?
Erreiche deine Ziele per Video – lass uns reden!