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Video | 16 Minuten Lesezeit

Texteinblendung vs. Voice-Over: Tipps für ein erfolgreiches Video

Liesa

Autor Liesa Wieruch

30. August 2021

Ob Sie Ihre Zuschauer:innen mit einer besonders guten Voice-Over begeistern oder mit Text überzeugen wollen – wir zeigen Ihnen, wann sich der jeweilige Einsatz lohnt.

Videos können Sie auf die verschiedensten Arten produzieren. Sie wählen zum Beispiel ein Format, bei dem Sie ganz ohne Stimme auskommen:

Dieser Werbefilm macht ohne Sprecher auf das Reiseprogramm der ZEIT aufmerksam.

In dem obigen Video sprechen die gezeigten Bilder für sich. Das ZEIT Reiseprogramm wird also ohne Stimme an den Zuschauer:innen vermittelt.

Eine Stimme kann einem Video hingegen noch mehr Persönlichkeit verleihen. Hier werden Sie sofort in den Bann einer warmen und herzlichen Sprecherin gezogen:

milk-design kommen ganz ohne Text aus und setzen auf die Stimme.

milk-design setzen auf eine weibliche Stimme und kommen ganz ohne Text aus. Bei einem Format wie einem Erklärvideo kann sich wiederum der Einsatz einer Kombination aus beidem, Text und Stimme, im Video lohnen.

Bei Dragonflip sehen Sie einen Mix aus Stimme und Text.

Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen. Wenn Sie vor der Wahl zwischen Stimme und Text stehen, können Sie sich an ein paar Anhaltspunkten orientieren.

Wir zeigen Ihnen, wann sich eine Sprecher:innenstimme lohnt und wann Sie am besten mit einem rein betexteten Video fahren.

Komplizierte Produktnamen und Fachbegriffe.

Fangen wir mit technischen, wissenschaftlichen oder anderweitig komplizierten Videos an. Hin und wieder müssen Sie Begriffe verwenden, die der Zuschauer noch nicht kennt.

Es kann sich also eine Überforderung einstellen, wenn zu viel in Fachjargon und von unbekannten Begriffen gesprochen wird. Nehmen wir ein Video, dass dies nur mit einer Sprecherstimme umsetzt und Text ausschließt. Der Viewer erhält in diesem Fall mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Rahmen, um die Inhalte des Videos einzuordnen.

Bullet-Points und in dem Video niedergeschriebene Stichworte würden stattdessen helfen. Sie machen das Gehörte sichtbar und helfen bei dem Lernen neuer Begriffe. Viele Menschen können sich unter einem Wort erst etwas vorstellen, wenn sie es gelesen haben. Unsere Empfehlung daher: Wenn Sie neue Wörter verwenden, sollten diese auf jeden Fall im Videotitel, der Beschreibung oder als Text im Video auftauchen.

Ein anderer Grund, der an dieser Stelle für Text im Video spricht, ist, dass Worte weniger missverstanden werden können.

Was genau meinen wir damit? Nehmen wir an, Sie nennen Ihr Produkt, jemand versteht aber nicht, wie es geschrieben wird. Später möchte er mehr erfahren, kann das Produkt aber nicht auf Anhieb bei Google finden. Oder aber Sie geben in einem Call-to-Action mündlich den Namen Ihrer Webseite an. Hier können sich schnell Tippfehler einschleichen und der Kunde findet die Webseite nicht.

Der Servicename EnerPooling wird dem Zuschauer gleich zu Beginn in Textform präsentiert.

Bei fehlendem Text können Ihnen also Verkäufe entgehen, wenn die Person nicht sofort Ihre Webseite, Ihr Produkt oder Ihre Firma findet. Sie sollten daher gerade bei Wörtern, die missverstanden werden können, diese zusätzlich zur Stimme auch als Text einblenden.

Bestimmte Punkte in einem Video unterstreichen.

Ein weiterer Fall, bei dem sich Text in einem Video lohnt, ist die Hervorhebung einzelner Begriffe. Diese können aus dem Redefluss einer Stimme stammen oder passend zu den zu vermittelten Werten frei gewählt werden.

Hier werden die Attribute wie cool und sexy der Marke Sheego unterstrichen.

In dem Werbespot sehen Sie ein solches Beispiel. Hier wird eine Marke durch plakativ dargestellte Wörter charakterisiert und für den Zuschauer greifbarer gemacht.

Videos, die Emotionen wecken.

Ein Einsatzgebiet, bei dem die Sprecherstimmen die oberhand vor Text haben sind die emotionsgeladenen Videos.

Mit einer Sprecherstimme können Sie am besten emotionalisieren.

Das liegt daran, dass der Klang der Stimme sowie deren Sprechweise uns bereits ein Bild machen lassen. Hinzu kommt, dass wir einer Stimme anhören können, wie sie sich gerade fühlt. Begeisterung ist so zum Beispiel ansteckbar, genauso wie ein Gefühl der Geborgenheit oder Gelassenheit und Ruhe.

Außerdem bietet ein Video ohne Text die Chance, dass sich die Zuschauer:innen ausschließlich auf die gezeigten Bilder mit Ton konzentrieren können. Sie müssen sich so nicht anstrengen, um zusätzlichen Text zu lesen und zu verarbeiten. Die Aufmerksamkeit der Viewer kann leichter gelenkt werden.

In ein Video ohne Text kann sich die Person einfach fallen und mitreißen lassen. Ein paar wenige Wörter als angezeigter Text sind denkbar. Es sollte jedoch nicht in zu große Textabschnitte ausarten. Emotionen können am besten mit Stimmen und Musik erzeugt werden.

Mit Stimme oder Text Charakter ausdrücken.

Was passiert, wenn Sie keine Emotionen, sondern einen bestimmten Charakter/eine bestimmt Person ausdrücken möchten? Das Video wird beispielsweise aus der Sicht einer Mutter erzählt. Hört der oder die Zuschauer:in eine passende Stimme, kann er sich die Person sofort vorstellen oder mit den Bildern aus dem Video verbinden. Doch gelingt dies auch mit Text?

Meine Bank setzen auf eine vertrauensvoll wirkende, männliche Stimme.

In dem Imagefilm oberhalb bedient sich Meine Bank zum Beispiel einer Sprecherstimme. Diese wirkt vertrauensvoll, gebildet und passt perfekt zu dem Image der Bank.

Falls möglich, und passend zum Video, kann natürlich auch eine Stimme aus dem Unternehmen gewählt werden. So haben Sie die Möglichkeit, dieses noch persönlicher zu gestalten. Das folgende Video wird zum Beispiel von der Stimme des Geschäftsführers begleitet:

Stefan Hipp leiht seine Stimme für diesen Hipp Imagefilm über gesunde Böden.

Aber auch mit Text lässt sich ein bestimmter Charakter ausdrücken. Nehmen Sie zum Beispiel eine Schreibschrift, die aussieht als stamme Sie aus der Vorkriegszeit. Mit diesem Text wirkt es, als spreche eine ältere Person. Wählen Sie stattdessen eine verspielte Schriftart, wirkt Ihr Text jung.

Zusätzlich zur Schriftart haben Sie die Möglichkeit mit der Anordnung, Farben und Groß- und Kleinschreibung zu spielen. Sie möchten beispielsweise, dass der Text wie von einem Experten Ihrer Branche wirkt? Dann sollten Sie recherchieren, welche Texte wie auf Webseiten, in Videos und Social Media Grafiken zum Einsatz kommen. Nutzen Sie die Erkenntnisse für Ihre Videos!

Hier sehen Sie ein Video mit einem modernen Text aus dem Web Design Umfeld!

In diesem Video sehen ein Beispiel eines Mobile Apps, Design und Web Development Unternehmens. Die Schrift passt perfekt zu derzeit gängigen Web Designs. Besonders die Hervorhebung durch einen Kasten hinter einem Wort wird gerne genutzt. Der Text in dem Video vermittelt also einen modernen Eindruck unterstützt von einer spritzigen Farbwahl.

Sie sehen also, Sie können sowohl ein Voice-Over als auch Text dafür verwenden, eine bestimmte Person zu simulieren oder dem Video Charakter zu erteilen.

Doch was passiert, wenn Sie als eine diverse, größere Einheit, wie zum Beispiel als Unternehmen sprechen möchten? Dann kann sich der alleinige Einsatz von Text in dem Video lohnen:

In unserer Weihnachtsbotschaft haben wir bewusst eine Sprecherstimme außen vor gelassen.

In dem Video sehen Sie eine Weihnachtsbotschaft für unsere Kunden ohne individuelle Stimme. Hier wollten wir uns nicht für eine männliche oder weibliche Sprechstimme entscheiden. Auch nicht eine eher junge oder eine eher älter wirkende Stimme wählen oder dem Video sonst eine Persönlichkeit erteilen. Reiner Text ist in diesem Fall perfekt.

Der Zuschauer sieht den Text als Botschaft des Unternehmens, ohne dabei auf eine Person anhand einer Stimme eingeschränkt zu werden.

Kommen wir jetzt zu dem Fall, wenn Sie ein Video in mehreren Sprachen benötigen:

Wenn ein Video in mehreren Sprachen benötigt wird.

Was passiert, wenn Sie das Video nachher in mehr als einer Ausgabe benötigen? Ist es einfacher, den Text oder die Stimme im Video anzupassen?

Die Antwort: beides ist möglich. Am einfachsten anzupassen ist Text in Form von Untertiteln. Bei anderweitig vorkommendem Text wird es schwieriger. Hier ist ein unterschiedliches Voice-Over pro Video einfacher.

Untertitel sind ein guter Weg, Ihrem Video zu Mehrsprachigkeit zu verhelfen. Selbst, wenn das Video eine Sprecher:innenstimme enthält, kann die reine Übersetzung des Textes schon ausreichen, ohne, dass das Voice-Over angefasst werden muss. Bei größeren Unternehmen sind wir es oft sogar gewohnt, Werbe- oder Imagefilme in Englischer Sprache vorgesetzt zu bekommen.

Zu diesem Werbeclip bietet Nike bei YouTube 26 verschiedensprachige Untertitel an.

Die Kampagne wird zunächst für den Mutterkonzern auf Englisch erstellt und anschließend (falls nötig) mit Übersetzungen in andere Länder ausgerollt.

Untertitel zu übersetzen ist einfach, weil der Rest des Videos davon nicht betroffen ist. Anders sieht es aus, wenn Sie im Video integrierten Text übersetzen möchten.

In 5 Schritten zur optimalen Sprecherstimme für Ihr Video – So klappt's »

Jetzt kann es vorkommen, dass sich Bildanordnungen verschieben und der angestrebte (ästhetische) Eindruck verloren geht. Deutsche Begriffe sind zum Beispiel oft länger als englische. Bei drei Stichpunkten untereinander benötigen Sie mit der Übersetzung unter Umständen eine vierte.

Es kann also Sinn machen, in mehrsprachigen Videos eher auf eine Sprecherstimme zu setzen. Diese Stimmen führen durch das Video und werden pro Sprache komplett ersetzt. Oder aber Sie begrenzen den Text auf ein Minimum:

Hier sehen Sie einen Werbefilm zu 21 Buttons auf Deutsch.

In diesen zwei Videos wurde auf einen minimalen Einsatz von Text kombiniert mit einer Sprecherstimme gesetzt. Sowohl Text als auch Stimme wurden anschließend in mehrere Sprachen übersetzt.

Dieses Video zeigt denselben Werbespot auf Französisch.

Wenn Sie ein Video in mehreren Sprachen ausrollen möchten, sollten Sie also überlegen, wie viel Text das Video benötigt. Und ob sich das Geplante nicht besser mit unterschiedlichen Voice-Overs oder Untertiteln umsetzen lässt. Bei wenig Text ist auch eine Anpassung des gesamten Videos denkbar.

Da wir gerade von Untertiteln sprechen, lassen Sie uns einen Blick auf Videos an Orten ohne Ton werfen!

Wird das Video später auch ohne Audio abgespielt?

Auf manchen Social Media Kanälen werden Videos default-mäßig ohne Ton abgespielt! Das ist zum Beispiel bei Facebook oder Instagram der Fall.

Wenn Sie sich für eine Sprechstimme und gegen Text entscheiden - versteht man Ihr Video auch notfalls ohne Ton? Oder müssen Sie Untertitel hinzufügen? Wenn Ihr Video, oder Ausschnitte daraus, später nicht auf diesen Kanälen gepostet werden sollen, sind die Fragen natürlich unrelevant.

Dieses Montagevideo der Animations Maschine funktioniert auch ohne Sprecherstimme.

Das Montagevideo oberhalb kommt ohne Sprecherstimme und im Zweifelsfall auch ohne Ton klar. Hier müssen Sie sich keine Gedanken um den späteren Einsatzort machen. Das Video funktioniert zu jeder Gelegenheit.

Der angezeigte Text betitelt die Komponenten, während eine Kombination aus Nah- und Großaufnahmen bei dem Verständnis hilft.

Ikea setzt auf eine Kombi aus Text und Sprechstimme.

Ikea bedient sich hingegen in dem Montagevideo aus einer Kombination aus Stimme und Text. Der Text gibt dabei exakt das wieder, was die Person erzählt. Das Video funktioniert also ebenfalls sowohl mit als auch ohne Audio.

Aber auch an anderen Orten abseits von Social Media macht das Starten eines Videos ohne Ton Sinn. Auf einer Webseite kann der sofortige Start mit Ton zum Beispiel nervig wirken. Der Besucher der Webseite hört gerade eigene Musik, ist gar nicht an dem Video interessiert oder gestresst, weil er oder sie nicht sofort den Pause-Button findet.

Hier wäre es taktvoller, das Video erst bei Klick zu starten oder wenn automatisch, dann ohne Ton. Die Bilder und Untertitel oder Text der ersten Sekunden sind dabei so unterhaltsam gestaltet, dass der Zuschauer das Video gerne unmuted.

Texteinblendung oder Voice-Over in Erklärvideos?

Im vorangegangen Video haben wir zwei Montagevideos gesehen. Ersteres setzt auf Text, während das zweite sowohl Text als auch Stimme verwendet.

Eine Stimme kann das Verständnis des Gezeigten für manche vereinfachen. Zuschauer:innen haben das Gefühl, sich in einem Gespräch zu befinden und passen so besser auf. Ein Video mit reiner Musik ohne Sprecherstimme kann eventuelle einschläfernd wirken. Es wird schwieriger für den Zuschauer aufzupassen.

Man kann jedoch auch argumentieren, dass in einem Erklärvideo wie dem gezeigten Montagevideo keine Extras benötigt werden. Der Zuschauer hat ein Interesse daran, dem Video aufmerksam zu folgen, weil er den Aufbau seines Möbelstücks verstehen möchte. Die Mehrkosten für eine Sprecherstimme sind also unter Umständen nicht gerechtfertigt.

Eine Stimme macht Sinn, wenn der Zuschauer noch mehr begeistert werden soll und ein Image des Unternehmens oder der Marke aufgebaut werden soll. Das Video ist also zugleich Image- und Erklärfilm. Ikea setzte daher in ihrem Montagevideo alle verfügbaren Waffen ein und bietet dem Nutzer sowohl visuelle als auch auditive Möglichkeiten zu Lernen.

Dieses Erklärvideo für Lidl setzt auf eine Stimme.

Erklärvideos mit einfachen Inhalten kommen sogar ganz ohne Text aus. Hier kann eine Stimme geschickt durch das Video führen. Das Video wirkt so wie eine Empfehlung einer realen Person und baut eine emotionale Bindung auf.

Ob Sie eine Stimme oder Text in Ihrem Erklärvideo benötigen hängt also davon ab, welche Intention Sie mit diesem verfolgen. Soll es einem Kunden ausschließlich in einer Situation aushelfen oder noch weitere Dinge bezwecken, wie einen Marken-Wiedererkennungswert oder das Erzeugen von Emotionen?

Ferner bestimmt natürlich auch die Komplexität des Gezeigten, ob Sie Text, Stimme oder beides verwenden sollten. Bei komplexen Themen, sollten Sie sowohl auditiven als auch visuellen Lerntypen die Möglichkeit geben, das Video zu verstehen. Sie wählen also eine Kombination aus beiden.

Fazit: Was ist einem Video wichtiger: Text oder Stimme?

Ob sich der Einsatz einer Sprecherstimme lohnt oder Sie besser mit einem betexteten Video fahren, hängt ab von

  • dem späteren Einsatzort des Videos.
  • wie die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen geleitet werden soll.
  • ob Emotionen aufgebaut werden sollen.
  • Der Komplexität der Inhalte.
  • welche Informationen die Person später im Gedächtnis behalten soll.
  • einem bereits existierenden Branding.

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