Sie kennen Erklärvideos, Imagefilme, Recruitingfilme und viele weitere Umsetzungsformen von Videos. Aber kennen Sie auch alle Details zu den Videoformaten und deren Besonderheiten? Lesen Sie jetzt kurz und knackig alle relevanten Informationen zu den wichtigsten Videoformaten.
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In diesem Artikel lernen Sie...
- alle wichtigen Informationen zu den gängigsten Videoformaten, deren Besonderheiten und Anwendungsfälle.
Springen Sie direkt zu einem der Videoformate:
MPEG-1
MPEG-2
MPEG-4
QuickTime
AVI
WMV / ASF
MKV
HTML5 / WebM
FLV / 3gp
Beim Anschauen eines Imagefilms oder eines Erklärvideos spielt der Gedanke an das Format des Videos in der Regel eine untergeordnete oder sogar gar keine Rolle. Interessant wird das Format allerdings, wenn es um die Vermarktung, Platzierung oder Einbettung des Films in den verschiedenen Kanälen (z.B im Web) geht.
Machen Sie sich daher in unserem Artikel mit den neun wichtigsten Videoformaten vertraut und werden Sie innerhalb kürzester Zeit zum Videoformat-Experten.
Container & Codec.
Bevor wir uns intensiv mit den einzelnen Videoformaten beschäftigen, müssen zuerst zwei Grundlagenbegriffe geklärt werden:
- Container.
- Codec.
Videoformate sind sogenannte Datei Container, die unterschiedliche Inhalte beherbergen. Neben Audio,- und Filmdateien können in einem Container beispielsweise auch Menüstrukturen oder Untertitel integriert sein. Beim Abspielen des Films werden die im Container befindlichen Elemente dekodiert.
Mittels Codecs werden die Dateien innerhalb des Containers komprimiert, was Auswirkungen auf die Qualität sowie die Größe der Datei hat. Wird ein Film abgespielt, werden die im Container beinhalteten Dateien mittels des entsprechend Codecs wieder dekomprimiert. Das Ziel besteht also immer darin eine möglichst gute Qualität und Auflösung zu bieten, diese aber in einem möglichst komprimierten Dateiformat zur Verfügung zu stellen.
Das Wissen über die Funktionen von Containern und Codecs ist entscheidend für das Verständnis der folgenden neun Videoformate.
MPEG-1 (.mpg / .mpeg).
MPEG steht für Motion Picture Expert Group, eine Expertengruppe die sich bereits in den 1980er Jahren mit dem Thema Videokompression auseinandergesetzt hat. MPEG ist Container und Codec zugleich. MPEG-1 ist der Video-CD Standard und demnach nicht mehr zeitgemäß. Der hohe Speicherbedarf und die Tatsache das HD (High Definition) nicht unterstützt wird führen dazu, dass MPEG-1 mit neueren Videoformaten nicht konkurrenzfähig ist.
- Vorteile: Hohe Verbreitung, breite Akzeptanz von Geräten.
- Nachteile: Stark veraltet, schlechte Videoqualität (nicht HD tauglich).
MPEG-2 (.mpg / .mpeg / .vob/ .m2p / .ts).
MPEG-2 ist die Weiterentwicklung von MPEG-1 und stellt die Basis für DVDs dar. Der Codec des MPEG-2 Format nennt sich H.262. Die Dateiendung auf DVDs lautet .vob, während das MPEG Format bei Kameraaufnahmen meist als .ts Datei vorliegt.
- Vorteile: weite Verbreitung, DVD-Standard.
- Nachteile: niedrige Kompression, hohe Dateigröße.
MPEG-4 (.mp4).
Der MPEG-2 Nachfolger ist das MPEG-4 Format. Mp4 Dateien sind auf hohe HD-Bildqualität bei gleichzeitig niedriger Speicherkapazität ausgelegt. Der gängigste Codec ist der Standard H.264. In seltenen Fällen werden die Codecs DivX und Xvid genutzt. MPEG-4 ist bei HD-TV sowie auf Blu-Ray verbreitet. Bei Apple finden sich .mp4 Dateien meist unter dem Kürzel .m4v. Im Internet veröffentlichte Videos besitzen in der Regel das .mp4 Format.
- Vorteile: Standard im Web, hohe Kompression, hohe Qualität, flexibler Einsatz.
- Nachteil: intensive Rechenleistung bei Kodierung und Dekodierung.
QuickTime (.mov).
QuickTime ist ein Standard, welcher von Apple entwickelt wurde. Die QuickTime Architektur stellt die Basis für verschiedene Videoschnitt Programme wie beispielsweise Adobe Premiere oder Final Cut (Apple Schnittprogramm) dar. MOV Dateien dienen in erster Linie zur Bearbeitung, weniger dem tatsächlichen Gebrauch. Das Format wird abgesehen vom QuickTime Player von wenigen Multimedia Wiedergabe Programmen unterstützt.
- Vorteil: Standard für professionellen Videoschnitt.
- Nachteil: Geringe Akzeptanz an Endgeräten.
AVI (.avi).
Audio Video Interleave (AVI) Dateien waren Microsofts Antwort auf Apples QuickTime Architektur. Die gute Bildqualität kostete in den Anfangsjahren des Formats hohe Speicherkapazitäten, was durch neue Codecs wie DivX ein Stück weit verbessert werden konnte. AVI wird von sehr vielen Endgeräten akzeptiert und abgespielt, erweist sich allerdings bei vielen technischen Details als sperrig. So ist kein direktes Streaming möglich, Menüs und Kapitel werden nicht unterstützt und es existiert keine automatisierte Möglichkeit, dass korrekte Seitenverhältnis zu speichern.
- Vorteile: hohe Verbreitung, große Akzeptanz.
- Nachteile: Unflexibel, sperrig.
WMV / ASF (.wmf / .asf).
ASF ist der Nachfolger des AVI Formats. Bekannt ist es allerdings unter dem Namen des WMV (Windows Media Video) Codecs. Der Microsoft Codec ähnelt dem MPEG-4, ist jedoch weniger verbreitet. Streaming ist hierbei im Gegensatz zum Vorgänger AVI problemlos möglich.
- Vorteile: Hohe Kompression, gute Videoqualität.
- Nachteil: Geringere Verbreitung.
MKV (.mkv).
Matroska ist ein Container Format mit der Dateiendung .mkv. Sein Namensgeber sind die russischen Matrjoschka Puppen, welche sich platzsparend und gut aussehend ineinander stapeln lassen. Ebendieses Prinzip ist das Ziel des Containers. Das Videoformat erlaubt unterschiedliche Codecs und Zusatzinformationen. Diese Flexibilität kann beim Abspielen, je nach Endgerät, auch zum Problem werden.
- Vorteile: Gute Videoqualität, hohe Kompression, hohe Flexibilität.
- Nachteil: Einschränkungen bei Endgeräten möglich.
HTML5 / WebM (.webm).
Das Containerformat WebM nutzt die Google Codecs VP8 und VP9. Es basiert auf Matroska und wurde zur Verwendung mit dem Website Standard HTML5 entwickelt. WebM kann unter HTML5 ohne Verwendung zusätzlicher Plugins für Websites verwendet werden. Es benötigt wenig Platz und ist schonend für den Prozessor.
- Vorteile: Hohe Kompression, gute Videoqualität, optimiert fürs Web.
FLV / 3GP (.flv / .3gp).
Flash Video (FLV) ist ein von Adobe entwickelter Container, der vordergründig auf die Internetnutzung ausgelegt ist. Bild- und Tonqualität leiden unter der Kompression. 3gp wurde zur Nutzung auf Smartphones und Tablets entwickelt, mit dem Ziel eines möglichst geringen Datenverbrauchs. Beide Formate waren in erster Linie für die mobile Nutzung vorgesehen, werden aber immer mehr durch HTML5 und WebM abgelöst.
- Vorteile: hohe Kompression, auf mobilen Geräten abspielbar.
- Nachteile: Geringe Bild- und Tonqualität.
Wir hoffen, es sind keine Fragen offen geblieben.
Nach diesen Artikel kennen sie jetzt die Unterschiede der verschiedenen Videoformate. Wir hoffen, wir konnten somit ein wenig Licht ins Dunkle bringen. Falls sich bei Ihnen allerdings doch noch eine Frage aufgetan hat, können Sie uns gerne einen Kommentar unter diesem Artikel hinterlassen, oder uns direkt kontaktieren.
Welche Formate es im Bildbereich gibt, können Sie außerdem hier nachlesen.
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