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E-Learning | 10 Minuten Lesezeit

Präsenzkurse vs. Digitales Lernen: Wann lohnt der Wechsel?

Attila

Autor Attila Schunke

11. Juli 2024

In unserer zunehmend vernetzten Welt bietet digitales Lernen einen flexiblen, personalisierten und zugänglichen Zugang zur Bildung und stärkt so wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft und Wirtschaft. Finden wir heraus, wann sich ein Wechsel von Präsenzkursen zu digitalem Lernen lohnt.

Artikel-Tipp: So machen Sie aus Bestandsschulungen e-Learnings, die überzeugen. »

Die Chancen des digitalen Lernens.

Die Stärken von digitalem Lernen wachsen mit zunehmender technologischer Entwicklung, verbesserter Internetverfügbarkeit und dem Zugang zu passenden Geräten, die die Überlegenheit des digitalen Lernens angemessen wiedergeben können. Ein großer Vorteil des digitalen Lernens ist dabei dessen hohe zeitliche und räumliche Flexibilität. Lernende können ihre Lernzeiten und -orte selbst bestimmen und sind nicht an feste Stundenpläne oder Präsenztermine gebunden.

Dies ermöglicht es beispielsweise Berufstätigen, Weiterbildungen unterwegs oder gar nach Feierabend zu absolvieren. Studierende können ihr Lernen an individuelle Bedürfnisse anpassen und Lerneinheiten zwischen den Pflichten und Annehmlichkeiten des Alltags unterbringen. Während der morgendlichen Bahnfahrt eine kurze Wiederholungssession einlegen oder neue Inhalte zwischen Feierabend, Restaurantbesuch und Gassigehen unterbringen? Dank des digitalen Lernens kein Problem.


Grundlegende Unterschiede zwischen Präsenzkursen und digitalem Lernen erklärt der kurze Clip „e-Learning vs. Traditional Learning“ von SPi CLASS.

Diese Flexibilität eröffnet auch Menschen mit eingeschränktem Zugang zu Bildungseinrichtungen neue Möglichkeiten. Über Online-Plattformen haben Lernende Zugriff auf eine Vielzahl von Kursen zu unterschiedlichsten Themen – von Sprachen über Mathematik bis hin zu Kunst und Musik; aber auch Themen wie Compliance, Datenschutz, Arbeitssicherheit der Onboarding-Themen. Ob zweiter Bildungsweg oder Wissensauffrischung, der Lernprozess lässt sich auch da beginnen, wo Infrastruktur oder sozioökonomisches Umfeld ansonsten ein Hindernis darstellen.

Breite Verfügbarkeit & individuelle Lerngeschwindigkeit.

Digitale Lernumgebungen können auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten einzelner Lernender zugeschnitten werden – denn in jeder Gruppe gibt es unterschiedliche Lerntypen. Digitale Angebote ermöglichen die Anpassung von Lerninhalten, Lernwegen und -tempo, sodass Lernende in ihrem eigenen Rhythmus und nach ihren eigenen Stärken lernen können.

Digitales Lernen schafft so etwas, das in realen Klassenräumen oftmals zu kurz kommt: Die Stärken des/der Einzelnen zu fördern und die Selbsteinschätzung zu trainieren. Interaktive Elemente wie Videos, Quizze und Übungen vertiefen das Verständnis durch aktive Teilnahme und sind durch die Lernenden an ihre jeweilige Situation anpassbar.


Wie lassen sich individuelle Lerntypen beim Erstellen von E-Learnings berücksichtigen? Antworten auf diese Frage liefert das Video „Webinar – Individual Learning“ der Hochschule Reutlingen.

Vorteile gegenüber Präsenzkursen.

Digitales Lernen fördert im Vergleich zu Präsenzkursen vor allem das lebenslange Lernen unabhängig vom Standort. Diese Retention, Auffrischung und Erneuerung von Wissen spielt nicht nur für Basiswissen eine Rolle: Auch in Berufszweigen wie der Medizin, dem Rechtswesen oder in technischen Berufen sind immer wieder Lektionen gefragt, die Lernende auf den neuesten Stand bringen. Da diese Lektionen unabhängig von Zeit und Ort stattfinden können, sinkt die Hürde für Lernende, die Lerneinheiten zu absolvieren. Gleichzeitig profitieren Unternehmen von einem stetig aktuellen Wissensstand ihrer Angestellten.


Auch in Cambridge macht man sich Gedanken über die Selbstverwaltung von Lernenden. Jade Blue von der Cambridge University Press ELT erklärt, wie man sie in E-Learnings fördern kann.

Die dabei trainierte Selbstverwaltung (eigene Organisation, Einschätzung des Wissensstandes, Selbstverantwortung zum Absolvieren der Lektionen) stärkt das Selbstbewusstsein und lässt sich auch auf andere Lebenssituationen übertragen. Für Firmen heißt das, dass ihr Personal auch in Stresssituationen autonom agieren kann und bestmöglich vorbereitet ist. Zusätzlich verstärkt wird dieser Effekt durch adaptive Lerntechnologien. Sie tragen dazu bei, dass Lernende motiviert bleiben und ihre Bildungsziele erreichen. Bestmöglich funktioniert dies durch die Einbindung animierender Technologien und Medienformate.

Rolle der effizienten Nutzung von Technologie und Multimedia.

Digitale Lernumgebungen nutzen eine Vielzahl von Medienformaten, darunter Videos, Animationen, Simulationen und interaktive Übungen, um den Lernprozess zu unterstützen. Diese multimedialen Ansätze können komplexe Konzepte anschaulich und verständlich machen und das Engagement der Lernenden erhöhen. Die Kombination aus visuellen, auditiven und interaktiven Elementen fördert ein tieferes Verständnis und eine bessere Behaltensleistung.


Devlin Peck, bekannter YouTuber und E-Learning-Designer, erklärt die „Mayer's Principles of Multimedia Learning“.

Künstliche Intelligenz (KI) – vor allem im Rahmen adaptiver Lernsysteme – spielt ebenfalls eine immer wichtigere Rolle im digitalen Lernen. Diese Technologien können Lernfortschritte analysieren, individuelle Schwächen identifizieren und maßgeschneiderte Lernpfade vorschlagen. Dadurch wird der Lernprozess effizienter und effektiver, da die Lernenden gezielt an ihren Schwächen arbeiten und ihre Stärken weiter ausbauen können. Große Ziele, die mitunter viel Veränderung voraussetzen; ob in Unternehmen oder Bildungseinrichtungen. Ob das überhaupt funktionieren kann?

Ideale Szenarien für den Wechsel zu digitalem Lernen

Einige Voraussetzungen sollten Organisationen, Unternehmen oder Bildungsangebote erfüllen, damit der Wechsel zum digitalen Lernen bestmöglich gelingt. Sehen wir uns die wichtigsten Aspekte an:

#1 Technologische Infrastruktur.

Eine stabile und schnelle Internetverbindung ist eine Grundvoraussetzung für effektives digitales Lernen. Dazu gehören auch die Verfügbarkeit von geeigneten Endgeräten wie PCs, Laptops, Tablets und Smartphones sowie die notwendige Software und Plattformen, die den Zugang zu digitalen Lerninhalten ermöglichen. Unternehmen, die sich durch die Bildung ihrer Mitarbeitenden einen (wirtschaftlichen) Vorteil erhoffen, sollten diese Infrastruktur unbedingt zur Verfügung stellen.


Je nachdem, wer in Ihrem Unternehmen wie lernen wird, kann ein „mobile first“-Design für Ihre E-Learnings sinnvoll sein. Learning LAB LMS LXP zeigt auf, wie solche Lektionen gestaltet werden sollten.

#2 Digitale Kompetenzen.

Sowohl Lehrende als auch Lernende müssen über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen. Dies umfasst die Fähigkeit, digitale Werkzeuge und Plattformen zu nutzen, sowie ein Verständnis für Datenschutz und Online-Sicherheit. Fortbildungen und Schulungen für Lehrkräfte an Bildungsinstituten sind beispielsweise essenziell, um diese Kompetenzen zu entwickeln und zu vertiefen. Gleiches gilt für Personal aus HR-Abteilungen oder andere Angestellte, die mit dem Erstellen von digitalen Lerneinheiten beauftragt werden.


Mitarbeiter:innen weltweit, Vertriebspersonal und mehr sollten in 29 Sprachen geschult werden. Deren digitale Kompetenzen hat Mynd beim Erstellen des Bayer-E-Learnings in Betracht gezogen.

#3 Anpassungsfähige Lernumgebungen.

Digitale Lernplattformen sollten flexibel und anpassungsfähig sein, um den individuellen Bedürfnissen der Lernenden gerecht zu werden. Dies beinhaltet personalisierte Lernpfade, interaktive Inhalte und die Möglichkeit, in eigenem Tempo zu lernen. Gerade Unternehmen sollten lernen, dabei Spielraum zuzulassen. Die Erwartungshaltung, dass Mitarbeitende zum Beispiel innerhalb von Zeitraum „X“ die ersten fünf Lektionen absolvieren sollen, steht im starken Gegensatz zu den eigentlichen Zielen und Vorteilen des digitalen Lernens. Die Parameter, durch die Erfolge definiert werden, sollten also gegebenenfalls unter die Lupe genommen werden.

#4 Unterstützung und Betreuung.

Auch im digitalen Lernen ist die Unterstützung durch Lehrkräfte und/oder Vorgesetzte wichtig. Regelmäßige Feedback-Schleifen und die Möglichkeit zur Interaktion und Kommunikation mit Lehrenden und anderen Lernenden fördern den Lernprozess und helfen, Motivation und Engagement aufrechtzuerhalten.


Study Coaches können in Form von Menschen – wie hier Marcel von der ELG E-Learning Group zeigt –, aber auch automatisiert als AI-Coach auftreten.

Für Berufstätige bietet digitales Lernen so die Möglichkeit, Weiterbildung und berufliche Qualifizierung flexibel in den Arbeitsalltag zu integrieren. Online-Kurse und -Programme können abends, am Wochenende oder in anderen freien Zeitfenstern absolviert werden, ohne dass physische Präsenz erforderlich ist. Besonders ermöglichen digitale Kurse aber denjenigen Menschen Zugang zu Bildungsangeboten, die eingeschränkt mobil sind oder abgelegen wohnen. Lernende, die in ländlichen Gebieten leben, bekommen Zugang zu einer Vielzahl von Kursen und Bildungsressourcen, die sonst möglicherweise nicht verfügbar wären. Dies reduziert die Notwendigkeit, lange Anfahrtswege in Kauf zu nehmen, und ermöglicht eine gleichberechtigte Teilnahme an Bildungsangeboten.

Für Menschen mit körperlichen oder Sinnesbehinderungen bietet digitales Lernen barrierefreie Zugänge zur Bildung. Digitale Plattformen können auf die speziellen Bedürfnisse dieser Lernenden zugeschnitten werden, z.B. durch die Bereitstellung von Untertiteln, Screenreadern oder speziellen Eingabegeräten. Dies fördert die Inklusion und Chancengleichheit im Bildungsbereich. Natürlich gibt es aber auch im digitalen Lernen Herausforderungen, denen es zu begegnen gilt.

Lösung von Herausforderungen im digitalen Lernen.

Schwierigkeiten im digitalen Lernen können mitunter den ersehnten Erfolg sabotieren. Gerade Unternehmen sollten also aufmerksam die Prozesse beobachten und zügig einschreiten, wenn Herausforderungen die Lernleistung beeinträchtigen können. Diesen Herausforderungen beugen Firmen vor, indem sie ...

#1 … Online-Communitys zur Reduzierung sozialer Isolation aufbauen.

    Eine der größten Herausforderungen im digitalen Lernen ist die soziale Isolation, die durch den Mangel an direkter Interaktion mit anderen Lernenden und Lehrenden entstehen kann. Der Aufbau von Online-Communitys kann helfen, diese Isolation zu reduzieren. Plattformen, die Lernchats, Foren und Videokonferenzen anbieten, ermöglichen es den Lernenden, sich auszutauschen, gemeinsam zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Solche Communitys fördern das Gefühl der Zugehörigkeit und können die Motivation und das Engagement der Lernenden steigern.


    Wahrnehmung und Erfahrungen teilen – ein wichtiger Aspekt von Online-Communitys bei digitalen Lernprozessen, wissen auch Research Shorts.

    #2 … Lernprogramme strukturieren und Zeitmanagement-Tools zur Verfügung stellen.

    Ein weiteres Problem im digitalen Lernen ist die Notwendigkeit eines effektiven Zeitmanagements. Strukturierte Lernprogramme und Zeitmanagement-Tools können den Lernenden helfen, ihre Lernaktivitäten besser zu planen und zu organisieren. Diese mitunter AI-basierten Tools bieten Funktionen wie Kalender, Erinnerungen und Fortschrittsverfolgung, die den Lernprozess strukturieren und sicherstellen, dass die Lernenden ihre Ziele erreichen. Ein kluges Zeitmanagement mit einem soliden Puffer ist unerlässlich, um auf technische Probleme oder andere unvorhergesehene Zwischenfälle reagieren zu können.

    Marie-Jo Leroux gibt Tipps zur animierenden Strukturierung von E-Learnings.

    #3 … Unterstützung durch (digitale) Tutor:innen und Online-Hilfe anbieten.

    Die Verfügbarkeit von Hilfsangeboten ist entscheidend, um Lernende bei Schwierigkeiten zu unterstützen und ihnen bei der Bewältigung von Lernproblemen zu helfen. Online-Tutoring bietet eine flexible und ortsunabhängige Möglichkeit, Unterstützung zu erhalten. Lernende können bei Bedarf Kontakt zu Tutor:innen aufnehmen, die ihnen bei spezifischen Fragen oder Problemen helfen können. KI-gestützte virtuelle Tutoren können ebenfalls eine wertvolle Unterstützung bieten, indem sie personalisiertes Feedback und individuelle Lernpfade bereitstellen.

    Als eines der führenden Lernmanagementsysteme gibt ParadisoLMS Auskunft darüber, wie AI-Tutoren Lernerfolge bei E-Learnings unterstützen können.

    Eine stabile technologische Infrastruktur und die Entwicklung digitaler Kompetenzen sind außerdem grundlegende Voraussetzungen für erfolgreiches digitales Lernen. All diese Maßnahmen tragen dazu bei, die soziale Isolation zu reduzieren, den Lernprozess zu strukturieren und den Lernenden die notwendige Unterstützung zu bieten, um ihre Bildungsziele zu erreichen. Kann ein Unternehmen oder eine Bildungseinrichtung diese Punkte abbilden, verspricht eine Umstellung von Präsenzkursen zu digitalem Lernen den größtmöglichen Erfolg.

    Fazit: Strategien zur Förderung des digitalen Lernens erleichtern den Wechsel.

    Die Entwicklung interaktiver und benutzerfreundlicher Lernplattformen, die Integration von KI-basierten Lernassistenten sowie die fortlaufende Weiterbildung und technische Unterstützung für Lernende können das digitale Lernen erheblich unterstützen. Interaktive Lerninhalte, automatisierte Tests und Feedback-Systeme, personalisierte Lernpfade und spannende Inhalte, wie zum Beispiel Gamification-Elemente, werden den langfristigen Lernerfolg in Ihrer Organisation sicherstellen.

    Zusätzlich können KI-basierten Lernassistenten personalisierte, effiziente und skalierbare Lernlösungen bereitstellen, während Sie durch eine fortlaufende Weiterbildung und technische Unterstützung die Vorteile des digitalen Lernens voll ausschöpfen.

    Mynd hilft Ihnen bei der Umsetzung von Lernangeboten und der Einführung ins Unternehmen.

    Gerne beraten wir Sie unverbindlich zu Ihren Optionen. Nehmen Sie jetzt Kontakt auf! »


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