Animation ist eine Art Wunderland. Ein Ort, an dem alles Erdenkliche grafisch abgebildet und animiert werden kann. Ein Spielplatz für jeden Kreativen. Eine Kunst, die sich nicht an die Grenzen der Realität halten muss. ABER (es gibt immer ein aber) wie Pablo Picasso bereits sagte, "Lerne die Regeln wie ein Profi, dann kannst du Sie brechen wie ein Künstler".
Eine vieler Regeln: Charaktere verweilen bei der Animation in der Luft - bis sie nach unten schauen.
Die Idee, ein Regelset oder Guidelines zur Animation festzulegen, ist so alt wie die Animation selbst. Walt Disney erfand hierzu den Ausdruck "The Plaussible Impossible" (dt. das mögliche Unmögliche), der definitorisch dafür steht, wie durch Animationen und Zeichnungen scheinbar unmöglich Dinge visualisiert werden.
Dieses Paradoxon wurde bereits 1980 in dem unter dem Namen "Toon Force" bekannten Artikel O'Donnell's Laws of Cartoon Motion thematisiert. Der Name "Toon Force" ist mittlerweile als weit verbreitetes System bekannt, welches sich mit den physikalischen Gesetzen in der Animation beschäftigt und bei den bekanntesten Filmstudios wie Warner Bros oder Metro-Goldwyn-Mayer Anklang findet.
Ein bekanntes Cartoon-Gesetzt lautet:
"Any body suspended in space will remain in space until made aware of its situation."
Auszug aus O’Donnells Artikel - Cartoons folgen ihren eigenen Gesetzen.
Animatoren setzen sich mit der Welt der Physik, den Effekten der Gravitation, den Regeln des Lichts sowie den Geheimnissen der Anatomie auseinander. Sie wissen daher, wie das Leben und dessen Bewegungen durch Illustration und Animation dargestellt werden können.
"The biggest win is when the audience feels an emotional connection to the character", sagt Charakter Animator Cassidy Curtis von DreamWorks. "Physics is integral to everything we do as animators because when something doesn't feel like it's physically capable of happening, it pops the audience out of the moment. It reminds the audience what they're watching isn't real."
Eine äußerst einflussreiche Arbeit zur Lehre der Bewegung in der Animation stellen die "12 Prinzipien der Animation" dar:
The illusion of life: Die 12 Prinzipien der Animation.
Sind Regeln einmal etabliert, beginnt die Zeit spielerisch mit diesen umzugehen. Hierbei wird die kreative Freiheit, welche mit der Animation einhergeht, voll ausgeschöpft. Es entsteht ein einzigartiges, selbst erschaffenes "Universum", mit eigenen Gesetzmäßigkeiten der Physik, einer individuellen Atmosphäre und eigenen Regeln.
Sie fragen sich jetzt, ob und worin ein Unterschied zwischen Kunst und Design besteht? In unserem Artikel "Kunst vs. Design" erhalten Sie Inspiration für Ihr nächstes Kreativprojekt.
So surreal und verrückt diese Regeln auch sein mögen, sie basieren auf der dafür geschaffenen Architektur der Animation. Ein kleines Detail kann einen magischen Moment auslösen, wodurch der Zuschauer in ihm völlig unbekannte Sphären versetzt wird.
Die Möglichkeiten sind grenzenlos, die eigentliche Herausforderung besteht hierbei darin, den Zuschauer zu überraschen und mit einzubeziehen.
Es geht darum, mit ihm eine Art stillschweigenden Pakt zu schließen, wodurch die selbsterschaffene Wirklichkeit der Animation zu einer "möglichen Unmöglichkeit" wird und den Zuschauer so verführt, dass er das Gesehene verstehen und den künstlerischen Aspekt dahinter genießen kann.
David Blaine zeigt: "Spectacle of the Real".
Headspace nutzt die Kunst der Animation: Hier für das Video: "Kids".
Diese Entwicklung des "möglichen Unmöglichen" wird durch die neuen Technologien und die Erweiterung des kreativen Horizonts ständig weitergetrieben. Die hierbei entstehenden Ergebnisse sind hochinteressant.
Method Studios wagen den Sprung ins kalte Wasser und kreieren das faszinierende Momentum des "möglichen Unmöglichen" durch ein authentisches Zusammenspiel aus Grafiken, Texturen, Lichtern und Bewegungen der Charaktere.
Wir können uns hierbei mit der Anatomie und der Bewegung des menschlichen Körpers auseinandersetzen und erkennen, wie die Elemente zusammengesetzt sind. Die bemerkenswerte und ausgefallene Kunst ist die funktionale Interaktion dieser Elemente, die letztendlich die Animation ausmacht.
Ausgefallene und kreative Umsetzung - Method Studios wagen den unkonventionellen Weg.
Das "mögliche Unmögliche" ist einer der Gründe, die Animationsvideos zu einem der beliebtesten und stärksten Kommunikationsinstrumente unserer Zeit haben werden lassen. Die Animation beginnt im Prinzip auf einer schwarzen Leinwand, die ihr sämtliche Möglichkeiten der kreativen Entfaltung bietet und dadurch ihre Zuschauer begeistert und inspiriert.
Sie interessieren sich mehr für gestalterische Grundprinzipien? Lassen Sie sich nicht entgehen, wie Sie die Macht der Gestaltung nutzen können.
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