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Kreativität | 6 Minuten Lesezeit

Design for your Brain: Die Macht der Gestaltung und wie Sie sie nutzen

Autor David Bravo

09. November 2018

Sie möchten clevere und wirksame Bildideen entwickeln? Dann begleiten Sie uns in diesem Artikel auf eine Reise zu den psychologischen Prinzipien der menschlichen Wahrnehmung. Wir werden Ihnen einige Phänomene vorstellen, bei denen uns unser Gehirn einen Streich spielt und Ihnen zeigen, welche Potenziale sich hierdurch für Ihre kreativen Arbeit ergeben.

Auszeichnungen Beste Erklätvideos

Als Kommunikations-Experten wissen wir alle, wie komplex (und gleichzeitig so faszinierend!) der Kommunikationsprozess ist. Es muss ein ganzes Universum von Entscheidungen getroffen werden, um Ihr kreatives Projekt intelligent und einzigartig zu machen. Darüber hinaus spielt auch die Verständlichkeit eine große Rolle - denn darum geht es beim Design ja auch letztendlich, oder?

Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, lohnt es sich, einen Blick auf die treibenden Kräfte hinter der menschlichen Wahrnehmungen zu werfen. Ein tolles Design, ein Konzept oder eine Idee sollte schließlich nicht nur clever sein, sondern auch den Betrachter dazu bringen, sich selbst clever zu fühlen. Immerhin lieben es die Menschen, beim Lesen und Interpretieren einer vielschichtigen Nachricht herausgefordert zu werden.

Also: Setzen Sie Neuronen in Bewegung!

Ein wahrer Motivations-Booster: Die "Keep up"-Kampagne der Marke Honda.

Wir alle lieben diese kleinen Herausforderungen für unser Gehirn – diese kleinen, kitzelnden Massagen für unseren Intellekt. Fühlt sich doch ziemlich gut an, oder?

Wir werden nun in eine Reihe von Prinzipien eintauchen, anhand derer sich die natürlichen Denkprozesse der Menschen erklären lassen. Gleichzeitig liefern diese Ihnen einen fantastischen Ausgangspunkt, um großartige Designs zu erschaffen. Und das auf Grundlage einer fundierten, psychologischen Basis!

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Oder warum Sie hier unten einen laufenden Dalmatiner erkennen, obwohl es sich doch eigentlich nur um ein paar wackelnde Punkte handelt?

Animation Dalmatiner

Die Antwort auf diese Fragen basiert auf den Gestaltgesetze der Gruppierung (engl. Gestalt laws of grouping) zu tun – eine Reihe von psychologischen Prinzipien, die bedingen, dass Menschen Objekte als organisierte Muster wahrnehmen. Dies geschieht, weil der menschliche Verstand eine angeborene Veranlagung dazu hat, Muster auf Grundlage bestimmter Regeln wahrzunehmen.

Die scheinbare Bewegung, die durch eine sich ständig verändernde Reihe von Bildern erzeugt wird, geschieht, weil unser Geist automatisch fehlende Informationen ausfüllt – auch bekannt als Phi phenomenon. Und das führt zu nichts geringerem als der Animation selbst.

Warum sollten Sie etwas über Gestaltpsychologie lernen?

Die Gesetze der Gestaltung lassen sich auf sämtliche kreative Felder anwenden und erlauben es Ihnen, sich mit Ihrem Publikum auf einer tiefenpsychologischen Ebene zu verbinden.

Folgenden Gestaltprinzipien wollen wir uns in diesem Artikel widmen:

  • Prinzip Figur und Grund.
  • Prinzip der Ähnlichkeit.
  • Prinzip der Nähe.
  • Prinzip der Geschlossenheit.
  • Prinzip des guten Verlaufs.
  • Prinzip der Symmetrie.

In gerade einmal 2 Minuten erklärt HubSpot die Psychologie der Gestaltung.

Diese Prinzipien bieten eine hervorragende Basis für ausgewogene und professionell aussehende Designs. Genau wie mit jeder großen Leidenschaft geht es auch beim "Gestalt Design" vor allem darum, die Prinzipien zu entdecken, Spaß zu haben und zu versuchen, die Welt aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten.

Aber genug der langen Vorrede: Lassen Sie uns nun endlich einen näheren Blick auf die Gestaltprinzipien des Designs werfen.

#1 Prinzip Figur und Grund.

Nach Ansicht der Gestaltpsychologen ordnet die menschliche Wahrnehmung optische Sinneseindrücke in die Kategorien Figur und Grund. "The Guardian" präsentiert hier ein "Figur und Grund-Design", das gleichzeitig ein perspektivisches Spiel beinhaltet. Die Figur (Element im Fokus) und der Grund (der Hintergrund hinter der Figur) wechseln sich ab und erzählen uns somit jeweils eine vollkommen andere Geschichte.

The Guardian GestaltpsychologieZwei komplett verschiedene Aussagen: Das Wende-Cover von "The Guardian".

#2 Prinzip der Ähnlichkeit.

Farbe, Textur, Größe, Ausrichtung und Form: Ähnlichkeiten wie diese lassen verschiedene Objekte als Ganzes erscheinen. Das schwedische Möbelhaus IKEA versorgt unsere Gehirne mit der nötigen Portion Spaß und gruppiert die einzelnen Elemente zu einer versteckten Botschaft (und ganz nebenbei wird uns hier noch eine Schublade verkauft).

IKEA Kampagne GestaltpsychologieNutzt das Prinzip der Ähnlichkeit: Werbeanzeige von IKEA.

#3 Prinzip der Nähe.

Nah beieinander liegende Elemente werden als Einheit wahrgenommen. Neben Autoreifen erkennen wir in diesem Bild das Gesicht eines Pandas – ein Zeichen für Umweltfreundlichkeit. Dies geschieht, weil unser Geist nah beieinander liegende Elemente als Ganzes wahrnimmt, während unser Gehirn alle uns bekannten Formen abklappert – bis es uns endlich an das Gesicht eines Pandas erinnert.

Pirelli Reifen Werbung Gestaltpsychologie

Werbung des Reifenherstellers PIRELLI.

#4 Prinzip der Geschlossenheit.

Wir sehen einzelne Elemente als Einheit an, wenn sie Teil einer geschlossenen Form sind. Schauen wir uns die schwarzen Flächen an, können wir zwei Jungs beim Fußballspielen zusehen. Betrachten wir stattdessen die negative Fläche des Designs, erkennt unser Gehirn den Umriss Afrikas.

Prinzip der Geschlossenheit Fußballspielende Kinder2 Bilder ein einem: Dieses Design führt unterschiedliche Formen zusammen.

#5 Prinzip des guten Verlaufs.

Einzelne Elemente werden einander zugeordnet, wenn sie miteinander ausgerichtet sind. Auf diese Weise werden verschiedene Konturen als eine zusammenhängende Figur erkannt.

Guiness Kampagne Prinzip des guten VerlaufsDieses Design nutzt das Prinzip des guten Verlaufs: Die Werbe-Kampagne von GUINNESS.

#6 Prinzip der Symmetrie

Ausrichtung und Symmetrie stellen attraktive und wesentliche Elemente des Designs dar. Der amerikanische Filmregisseur, Produzent und Drehbuchautor Wes Anderson hat die Geheimnisse dieses Prinzips gemeistert und Ordnung und Symmetrie zu seinem eigenen Markenzeichen und einem wesentlichen Teil seines visuellen Erzählstils gemacht.

Achsensymmetrisch: Wes Anderson spielt in seiner Video-Collage mit den Prinzipien der Gestaltpsychologie.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Haben Sie sich von unseren Prinzipien inspiriert gefühlt?

Jetzt, wo Sie die Regeln kennen, können Sie diese für sich nutzen und neue Möglichkeiten finden, um Ihre kreative Arbeit auf die nächste Ebene zu bringen.

Appellieren Sie an die Psychologie des Betrachters durch die Prinzipien der Ähnlichkeit, Nähe, Geschlossenheit, Kontinuität, Ordnung oder Figur-Hintergrund-Beziehung.

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