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E-Learning | 11 Minuten Lesezeit

Multikulturelles E-Learning für eine globale Zielgruppe – So gehts

Liesa

Autor Liesa Wieruch

29. August 2024

Hallo, Welt! Während wir im Arbeitsalltag die zunehmende Globalisierung erleben, gewinnt multikulturelles E-Learning immer mehr an Bedeutung. Wie setzen Unternehmen bunte Bildung um?

Was ist multikulturelles E-Learning?

Fangen wir ganz vorn an: Im Allgemeinen bezieht sich E-Learning auf alle Formen des Lernens, bei denen elektronische oder digitale Medien zur Präsentation und Verteilung von Lernmaterialien sowie zur Unterstützung zwischenmenschlicher Kommunikation eingesetzt werden. Es ermöglicht zeit- und ortsunabhängiges Lernen und bietet Flexibilität für Lernende mit unterschiedlichen Bedürfnissen.


Multikulturelle Teams zu leiten ist keine einfache Aufgabe. tco international - accelerating global agility zeigen auf, wie es geht – und zwar in Form eines E-Learnings.

Hier kommt multikulturelles E-Learning ins Spiel: Es ist ein wichtiger Ansatz in der modernen Bildungslandschaft, der versucht, Lernmöglichkeiten für eine globale und kulturell vielfältige Zielgruppe zu schaffen. Dafür kombiniert man die Vorteile des elektronischen Lernens mit der Rücksichtnahme auf kulturelle Unterschiede und Perspektiven. Multikulturelles E-Learning zielt darauf ab, Bildungsinhalte und -methoden so zu gestalten, dass sie für Lernende aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zugänglich, relevant und ansprechend sind.

Relevanz in der globalisierten Welt.

In unserer globalisierten Welt, in der Wirtschaft und Gesellschaft ohne Grenzen funktionieren, kommt multikulturellem Lernen eine besonders wichtige Bedeutung zu. Es ermöglicht unter anderem …

  • die Überwindung geografischer Grenzen: E-Learning ermöglicht es Lernenden weltweit, auf Bildungsangebote zuzugreifen, unabhängig von ihrem physischen Standort.

  • die Förderung kultureller Kompetenz: Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen kulturellen Perspektiven entwickeln Lernende ein besseres Verständnis für globale Zusammenhänge und interkulturelle Kommunikation.

  • die Anpassung an unterschiedliche Lernstile: Multikulturelles E-Learning berücksichtigt, dass in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Lernmethoden bevorzugt werden können.

  • eine stärkere Bindung und bessere Lernergebnisse: Studien zeigen, dass Lernende in ihrer Muttersprache oder Hauptsprache besser lernen. Die Lokalisierung von Inhalten kann diesen Effekt noch verstärken.

  • Innovation und Kreativität: Die Vielfalt der Perspektiven in multikulturellen Lernumgebungen fördert Kreativität und innovative Lösungsansätze.

Der Wert kultureller Vielfalt in Bildungsangeboten.

Die Bedeutung kultureller Vielfalt in Bildungsangeboten ist kaum zu überschätzen. Sie trägt dazu bei, dass Lernende sich in den Inhalten wiederfinden und sich mit ihnen identifizieren können und zudem Stereotype und Vorurteile abgebaut werden.

Das Resultat: Ein breiteres Spektrum an Ideen und Lösungsansätzen fließt in den Lernprozess ein und Lernende werden auf eine zunehmend globalisierte Arbeitswelt vorbereitet.


Auch an der amerikanischen Elite-Universität Columbia weiß man Diversität und Vielfalt in den Bildungsangeboten zu schätzen. Katherine Phillips erklärt für Talks at Columbia, wie sich Inklusion beim Lernen auswirkt.

Um multikulturelles E-Learning erfolgreich umzusetzen, ist es allerdings wichtig, über eine bloße Übersetzung von Inhalten hinauszugehen. Welchen Herausforderungen, aber auch Chancen können Unternehmen dabei begegnen?

Herausforderungen und Chancen beim multikulturellen E-Learning.

Multikulturelles E-Learning bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Entwicklung und Bereitstellung von Bildungsangeboten in einer globalisierten Welt. Eine der größten Herausforderungen ist die Anpassung der Lerninhalte und -methoden an verschiedene kulturelle Kontexte. Es reicht nicht aus, Inhalte einfach zu übersetzen; stattdessen müssen sie umfassend lokalisiert werden, um kulturelle Nuancen, Beispiele und bevorzugte Lernstile zu berücksichtigen.

Die Verfügbarkeit und Qualität der technischen Infrastruktur kann zudem in verschiedenen Regionen stark variieren, was die Bereitstellung einheitlicher E-Learning-Erfahrungen erschwert.


Eine der vielen Herausforderungen bei multikulturellen E-Learnings ist die Lokalisierung von Inhalten, die Transifex hier anhand von Business Cases erläutert.

Trotz zunehmender Englischkenntnisse weltweit können Sprachbarrieren immer noch ein Hindernis darstellen, insbesondere bei komplexen Themen, für die manchen Sprachen womöglich Begrifflichkeiten fehlen. Die Unterschiede in Vorwissen, Lernstilen und kulturellen Hintergründen erfordern dabei flexible und anpassungsfähige Lernansätze.

Die Erstellung solcher qualitativ hochwertigen, kulturell angepassten E-Learning-Inhalte kann dabei aber zeit- und kostenintensiv sein.

Chancen verschiedener kultureller Hintergründe bei E-Learnings.

Aufgewogen werden diese Herausforderungen von vielen Chancen, die Unternehmen beim Erstellen ihrer E-Learnings ergreifen können. E-Learning ermöglicht es, Bildungsangebote über geografische Grenzen hinweg zugänglich zu machen und so eine breitere, globale Zielgruppe zu erreichen.

Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen kulturellen Perspektiven können Lernende ihre interkulturelle Kompetenz und ihr globales Verständnis verbessern – gelingt es, diese im Kundenkontakt oder in der Zusammenarbeit mit der Belegschaft anzuwenden, fördern sie den Unternehmenserfolg.

Die Notwendigkeit, verschiedene kulturelle Bedürfnisse zu berücksichtigen, kann zu kreativen und innovativen Lernformaten führen, die das Lernerlebnis insgesamt verbessern und so die erfolgreiche Teilnahme an E-Learnings im Unternehmen vorantreiben. E-Learning-Plattformen können dafür so gestaltet werden, dass sie sich an individuelle Bedürfnisse und kulturelle Präferenzen anpassen lassen. Trotz anfänglicher Investitionen kann multikulturelles E-Learning langfristig sogar Kosten für Reisen und physische Lernmaterialien reduzieren.


Der Einsatz für Diversität am Arbeitsplatz bringt zahlreiche Vorteile mit sich, wie das Video von HoffsTech eindrücklich zeigt. Unternehmen verstärken sie beispielsweise durch die Anpassung von E-Learnings auf verschiedene lokalisierte Zielgruppen.

Die Berücksichtigung kultureller Vielfalt in E-Learning-Angeboten kann so zu einer reichhaltigeren, effektiveren und globaleren Lernumgebung führen, die Lernende besser auf die Herausforderungen eines zunehmend vernetzten Marktes vorbereitet. Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Chancen zu nutzen, ist es jedoch wichtig, einen ganzheitlichen Ansatz und bewährte Methoden zu verfolgen.

Best Practices für multikulturelles E-Learning.

Die Vorteile von Lokalisierungen gegenüber traditionellen Übersetzungen haben wir bereits angeschnitten. Einige Methoden haben sich insgesamt besonders bewährt, um multikulturelles Lernen so inklusiv und effektiv wie möglich zu gestalten:

#1 Lokalisierung statt bloßer Übersetzung.

Inhalte sollten nicht nur übersetzt, sondern an den kulturellen, sozialen und sprachlichen Kontext der Zielgruppe angepasst werden. Dies umfasst die Anpassung von Beispielen, Bildern und Referenzen, um lokale Relevanz sicherzustellen.

#2 Berücksichtigung verschiedener Lernstile.

E-Learning-Plattformen sollten verschiedene Lehrmethoden anbieten, die unterschiedliche kulturell geprägte Lernstile berücksichtigen und dabei auch die verschiedenen Lerntypen nicht außer Acht lassen.


Es gibt nicht nur verschiedene Lerntypen – hier von thinkdev anhand des VARK-Modells erläutert –, sie können auch je nach Region variieren. Eine Anpassung auf regionale Besonderheiten lohnt sich häufig.

#3 Einsatz von visuellen und interaktiven Elementen.

Umfassend verständliche visuelle und interaktive Elemente sollten genutzt werden, um ein kulturübergreifendes Verständnis zu fördern. Nicht jedes Gif aus einer bekannten TV-Serie wird weltweit erkannt, und Emojis können je nach Generation unterschiedlich interpretiert werden.

#4 Sprachliche Vielfalt.

Obwohl Englisch oft als Hauptsprache verwendet wird, sollten Sprachaufnahmen und Untertitel in verschiedenen Akzenten und Sprachen angeboten werden.

#5 Kulturell vielfältige Fallstudien und Beispiele.

Die Integration von Fallstudien und Beispielen aus verschiedenen kulturellen Kontexten kann unterschiedliche Perspektiven auf ein Thema bieten. Sie können beispielsweise Protagonist:innen mit diversen geografischen Hintergründen, Geschlechteridentitäten oder Behinderungen zeigen.


Wollen Unternehmen global ansprechende E-Learnings erschaffen, sollten sie Inhalte kreiere, die eine diverse Belegschaft abbilden. Was Repräsentation außerdem leistet, beschreibt Aisha Thomas bei TEDx Talks.

#6 Förderung interkultureller Zusammenarbeit.

Gruppenaktivitäten und Projekte sollten so gestaltet sein, dass sie den Austausch zwischen Lernenden aus verschiedenen Kreisen und Kulturen fördern.

#7 Vielfältige Repräsentation.

Genauso sollten bei der Erstellung von Inhalten Autor:innen und Expert:innen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen einbezogen werden, um eine breitere Perspektive zu gewährleisten.

#8 Kulturelle Sensibilitätstrainings.

Sowohl für Lehrende als auch für Lernende sollten Trainings zur Förderung des kulturellen Verständnisses angeboten werden.


Der Weg zur kulturellen Sensibilisierung ist weit. GreggU beschreibt, wie die Etappen Kulturkompetenz, -bewusstsein und Einstellung ans Ziel führen.

#9 Feedback-Mechanismen.

Unternehmen sollten interaktive Plattformen schaffen, die es den Lernenden ermöglichen, Feedback zu geben. Sie können helfen, kulturelle Missverständnisse zu identifizieren und zu beheben.

#10 Technologische Zugänglichkeit.

E-Learning-Plattformen sollten für verschiedene technologische Umgebungen optimiert sein, einschließlich Regionen mit geringer Bandbreite und vorwiegender Nutzung mobiler Geräte.

#11 Integration lokaler Geschichte und Traditionen.

Das Einbeziehen von kulturspezifischen Weisheiten, Geschichten und Methoden kann neue Perspektiven eröffnen und das Lernen bereichern.

Terra Translations gibt an, wie Inhalte anhand von Lokalisierungen erfolgreich für verschiedene Märkte und Regionen adaptiert werden können.

#12 Feiern internationaler Tage und kultureller Feste.

Lernen darf Spaß machen: Die Anerkennung und Feier internationaler Tage und kultureller Feste kann das Gefühl einer globalen Gemeinschaft stärken.

#13 Nutzung von KI und maschinellem Lernen.

Diese Technologien können eingesetzt werden, um Inhalte automatisch an kulturelle Präferenzen anzupassen und personalisierte Lernerfahrungen zu schaffen.

#14 Fokus auf interkulturelle Kommunikation.

Besondere Aufmerksamkeit sollte der Vermittlung von Fähigkeiten zur effektiven schriftlichen und mündlichen Kommunikation über kulturelle Grenzen hinweg gewidmet werden.


Wie beeinflussen interkulturelles Verständnis und Kommunikation den Arbeitsplatz? Expertin DrDeborahSwallow veranschaulicht es anhand dieses Clips.


Diese Best Practices helfen Ihnen dabei, ein inklusives, effektives und bereicherndes E-Learning-Umfeld für alle Teilnehmer:innen zu schaffen, unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund. Durch die Implementierung dieser Methoden können E-Learning-Anbieter kulturelle Barrieren überwinden und eine wirklich globale und vielfältige Lernumgebung schaffen. Welche Tools und Plattformen sich zur Umsetzung eignen, schauen wir uns im Folgenden an.

Technologische Unterstützung und Plattformen.

Sie überlegen, in Ihrem multikulturellen Unternehmen E-Learnings einzuführen oder bestehenden Lerneinheiten einen globalen Neuanstrich zu verpassen? Die folgenden Technologien und E-Learning-Plattformen unterstützen bunte Bildungsangebote:

  • Learning Management Systeme (LMS): Plattformen wie Moodle, Blackboard oder Canvas bieten Möglichkeiten zur Erstellung und Verwaltung von Online-Kursen. Die Systeme unterstützen in der Regel mehrere Sprachen und können an verschiedene kulturelle Kontexte angepasst werden.

  • Videokonferenz-Tools: Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet ermöglichen synchrone Online-Treffen und fördern den interkulturellen Austausch zwischen Lernenden aus verschiedenen Regionen.

  • Kollaborationsplattformen: Tools wie Google Workspace oder Microsoft 365 unterstützen die gemeinsame Arbeit an Dokumenten und Projekten über kulturelle Grenzen hinweg.

  • Virtuelle Realität (VR) und Augmented Reality (AR): Diese Technologien können immersive interkulturelle Erfahrungen ermöglichen, wie z.B. virtuelle Reisen oder kulturelle Simulationen.

  • Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen: KI kann bei der Personalisierung von Lerninhalten und der Anpassung an kulturelle Präferenzen helfen.

  • Gamification-Optionen: Anwendungen wie Kahoot! oder Quizizz können genutzt werden, um spielerische Elemente in multikulturelle Lernumgebungen zu integrieren.

  • Authoring-Tools: Software wie Articulate Storyline oder Adobe Captivate ermöglichen die Erstellung interaktiver und kulturell angepasster E-Learning-Inhalte.

Inhalte für multikulturelles E-Learning leicht gemacht: elearningspread demonstriert, wie E-Learnings wie die von Articulate Storyline lokalisiert werden können.

Ein besonderer Fokus bei multikulturellen Bildungsangeboten wird auf der Lokalisierung von Inhalten liegen. Folgende Tools können dabei hilfreich sein:

  • Dienste wie Google Translate, Deepl oder professionelle Lokalisierungstools, die die Übersetzung und kulturelle Anpassung von Inhalten unterstützen

  • Übersetzungsmanagement-Systeme (TMS) wie Phrase oder SDL Trados

  • Lokalisierungs-Plattformen wie Crowdin oder Transifex

  • Kulturelle Anpassungstools wie Hofstede Insights für die Analyse kultureller Dimensionen

  • Bildbearbeitungssoftware wie Adobe Photoshop für die visuelle Anpassung von Inhalten

  • Screencast-Tools wie Camtasia für die Erstellung lokalisierter Video-Tutorials

Bei der Entwicklung multikultureller E-Learning-Angebote können Unternehmen diese Technologien und Tools gezielt einsetzen, um eine inklusive und kulturell sensible Lernumgebung zu schaffen.

Dabei sollte allerdings der pädagogische Ansatz im Vordergrund stehen, während die Technologie als unterstützendes Mittel dient.

Fazit: Multikulturelles E-Learning lässt sich mithilfe von Best Practices und bewährten Tools überall umsetzen.

Während die Umsetzung mit Herausforderungen wie kultureller Anpassung, technischer Infrastruktur und Sprachbarrieren verbunden ist, bietet multikulturelles E-Learning gleichzeitig enorme Chancen für globale Reichweite, interkulturelle Kompetenzentwicklung und innovative Lernformate.

Best Practices wie umfassende Lokalisierung, vielfältige Repräsentation und die Berücksichtigung verschiedener Lernstile sind entscheidend für den Erfolg. Moderne Technologien und E-Learning-Plattformen, von Learning Management Systemen bis hin zu KI-gestützten Personalisierungstools, unterstützen die Entwicklung und Bereitstellung kulturell sensibler Bildungsangebote.

Multikulturelles E-Learning trägt also dazu bei, Lernende besser auf die Herausforderungen einer zunehmend vernetzten Welt vorzubereiten und fördert gleichzeitig das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit über kulturelle Grenzen hinweg.

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