Sie möchten Ihre Mitarbeiter:innen beim Lernen im Arbeitsalltag und auf Schulungen besser unterstützen? Lassen Sie das gemeinsame Lernen zur Tagesordnung werden! Lesen Sie in diesem Artikel, wie Lernpartnerschaften funktionieren und welche Vorteile sie mit sich bringen.
Wussten Sie, dass wir bereits 70% von dem behalten, was wir anderen erklären? Wenn wir etwas erklären können, haben wir es in der Regel verstanden. Das gegenseitige Erzählen und Erklären führt dazu, dass wir Lerninhalte langfristig im Gedächtnis verankern können.
Während der Gespräche können Aha-Momente auftreten und wir lernen gegebenenfalls sogar etwas Neues von unserer Partnerin / unserem Partner.
Aus diesen und weiteren Gründen existieren Lernpartnerschaften.
Was ist eine Lernpartnerschaft?
Was ist eine Lernpartnerschaft genau? Eine Lernpartnerschaft ist eine Gemeinschaft aus zwei oder mehreren Personen, die zum Lernen geformt wird. Sie kennen Lernpartnerschaften sehr wahrscheinlich noch aus Schul- oder Studienzeiten. Zusammen wurde für eine Prüfung gelernt oder innerhalb eines Kurses fanden Gruppenarbeiten statt.
Das Ziel ist, gemeinsam zu lernen.
In Unternehmen können Sie ebenfalls Lernpartnerschaften bilden oder Ihre Mitarbeiter:innen LPS bilden lassen!
Was sind die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Lernpartnerschaft?
Lernpartnerschaften sollen später als selbstständige Einheit existieren. Die Partner:innen lernen eigenverantwortlich und motivieren sich gegenseitig. Damit es zu einer erfolgreichen Lernpartnerschaft kommt, können Sie die richtigen Voraussetzungen schaffen.
Ihre Personaler:innen oder Trainer:innen sollten die Lernpartnerschaften einteilen und zum Teil steuern. Hier sind 8 Tipps, wie Sie dabei vorgehen können.
#1 E-Learning und Präsenzschulung mit mehreren Teilnehmer:innen.
Lernpartnerschaften können Sie während eines Online-Kurses oder einer Präsenzschulung bilden. Die Voraussetzung ist dann natürlich, dass der Kurs mehrere Teilnehmer:innen hat.
Existiert zum Beispiel ein E-Learning, dass Mitarbeiter:innen alleine durchlaufen, können Sie festlegen, wann es durchgeführt werden soll. Bringen Sie mehrere Personen zusammen, die den Kurs zur gleichen Zeit abarbeiten. Aus dieser Gruppe heraus können Sie geeignete Lernpartnerschaften zum gemeinsamen Lernen bilden.
#2 Ressourcen für die Lernpartner:innen.
Unterstützen Sie die Lernenden mit Ressourcen. Bei Präsenzveranstaltungen sind das zum Beispiel getrennte Räume, in die sich Personen zurückziehen können oder die Tische werden zu Gruppentischen zusammengestellt.
Eine andere Ressource kann ein Plan mit den wichtigsten Themen und Schwerpunkten sein, den Teilnehmer:innen mit eigenen Notizen ergänzen können.
Wird zusammen an einem Programm geübt und gearbeitet, können Teilnehmer:innen wichtige Schritte per Screen Capture Video aufnehmen. Mynd erklärt, was es damit auf sich hat.
Halten Sie außerdem eine Trainer:in bereit, die elektronisch oder in Person bei Fragen kontaktiert werden kann. Das können Rückfragen bei fachlichen Uneinigkeiten sein oder Fragen zur Organisation sein.
#3 Seien Sie bereit für zusätzliche Unterstützung!
Seien Sie als Personaler:in bereit, die Lernpartnerschaft bei Problemen zu unterstützen. Es kann sein, dass eine Person kein richtiges Commitment zeigt oder die Gruppe Schwierigkeiten hat, sich zu motivieren. Eventuell müssen sie Einzelgespräche führen oder bestehende Lerngemeinschaften durchmischen.
Bei einem klaren Ziel, das Lernende erreichen möchten, ist die Motivation innerhalb einer Lernpartnerschaft jedoch in der Regel groß.
#4 Feste Zeiten zum Lernen.
Wenn Sie zu Beginn feste, vorgeschriebene Zeiten festlegen oder die Lerngruppe während einem E-Learning / einer Präsenzschulung zusammenkommen lassen, ist der perfekte Anfang gesetzt. Später sollen die Lernpartnerschaften selbstständig weiterlaufen. Die festen Zeiten helfen jedoch für einen einfachen Start, ohne gemeinsam Termine und Motivationslevel managen zu müssen.
#4 Zeit zur individuellen Wissensvertiefung.
Bedenken Sie, dass Themen erst verstanden werden müssen, bevor sie erklärt und diskutiert werden können. Räumen Sie daher Zeit für Einzelarbeit ein, bevor Sie die Lernpartnerschaft zusammenbringen.
#5 Zeitpuffer für extra Themen.
Während der Gespräche können Teilnehmende merken, dass Themen zu kurz gekommen sind oder verschiedene Inhalte fehlen. Hier kann es helfen, einen Puffer im Lernplan zu haben! Halten Sie ein Zeitfenster frei, das spontan gefüllt werden kann.
#6 Wie wäre es mit zusätzlichen gemeinsamen Projekten?
Jetzt geht es an die Überlegung, wen Sie zusammen in eine Lernpartnerschaft stecken. Sie können die Wahl den Teilnehmenden einer Veranstaltung oder eines Kurses zum Beispiel selbst überlassen. Wenn Sie die Personen persönlich kennen, können Sie sie auch nach Charaktereigenschaften einteilen.
Oft ergeben sich Gruppen aus Tätigkeiten, die Personen im Arbeitsalltag ausüben und Positionen, die sie innehaben
Überlappen sich Themen im Arbeitsalltag, können die Personen die Lerngruppe leicht mit ihrer Praxis kombinieren. Aus einer LPS können sich weitere gemeinsame Projekte ergeben:
Tipp: Es steht eine Umstrukturierung an oder ein neues Programm soll eingeführt werden? Die Personen einer Lernpartnerschaft kennen die Arbeitsweise des jeweils anderen bereits und eignen sich als eingespieltes Team!
Besonders in großen Unternehmen können Sie Personen über Lerngemeinschaften zusammenbringen.
#7 Lernpartnerschaften unabhängig von Teams und Abteilungen.
Was uns zum nächsten Punkt bringt: LPS über Team- und Abteilungsgrenzen hinaus. So bekommen Mitarbeiter:innen ein Gefühl dafür, was andere im Unternehmen machen und öffnen ihren Arbeitshorizont. Das Kennenlernen neuer Personen kann die Zusammenarbeit anreichern und spannender machen.
#8 Diversität bei Lernpartnerschaften!
Wichtig bei Lernpartnerschaften ist außerdem die Diversität der Lerngruppen. Zur Diversität gehören gesellschaftlich gesetzte Unterschiede wie Alter, Geschlecht, Behinderungen, ethnische Herkunft, Religion und Weltanschauung, Hautfarbe und sexuelle Orientierungen.
Erfolgreiches Zusammenarbeiten: Testo unterstützt seine Mitarbeiter:innen und sorgt für mehr Verständnis im Umgang miteinander mit Lernvideos von Mynd.
Versuchen Sie, Lernpartnerschaften zu bilden, die der Person gegenüber neue Blickwinkel ermöglichen.
Das setzt voraus, dass Sie die Mitarbeitenden, die Sie einteilen möchten, kennen oder vorab einen Fragebogen aushändigen. Halten Sie den Fragebogen anonym ab, da die Fragen als invasiv und unangebracht aufgefasst werden können. Erklären Sie außerdem, warum Sie diese Fragen stellen und warum es Sinn macht, die Lerngemeinschaften so zu bilden.
Hier kommen Lernpartnerschaften zum Einsatz.
Wenn Sie sich mit den Voraussetzungen auseinandergesetzt haben, geht es an die Überlegung des „Wo”. Im Folgenden sehen Sie 3 Szenarien, für die sich Lernpartnerschaften bestens eignen.
Szenario 1: Vor Ort.
Bei Lernpartnerschaften vor Ort im Unternehmen oder während einer externen Schulung können sich Teilnehmende face-to-face kennenlernen. Mimiken und Gesten tragen zu einem Gesamteindruck und einem besseren Verständnis untereinander bei, was bei Online-Veranstaltungen fehlen kann.
Diese Art der Lernpartnerschaft eignet sich, um leicht persönliche Kontakte zu knüpfen.
Sie können die LPS mit einem Online-Dokument oder Programm unterstützen. So führt eine Person zum Beispiel Protokoll oder es werden Informationen gemeinsam hinzugefügt.
Eine Lernpartnerschaft mit Präsenz eignet sich außerdem für Themen, die schwer online besprochen werden können. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn etwas in Person veranschaulicht oder gemeinsam ausprobiert und erfahren werden soll.
Wie können Mitarbeiter:innen ihr Mindset am Arbeitsplatz ändern? Collaborative Coaching macht auf den Schulungsbedarf bei inneren Themen aufmerksam.
Für sensible Themen, wie die Arbeit an der eigenen Psyche, benötigst du LPS, die sicher sind. Personen können sich vor Ort besser kennenlernen und Vertrauen aufbauen – ohne den Bildschirm als Barriere. So kann es zu einem ehrlichen und produktiven Austausch in informellen Gesprächen kommen!
Szenario 2: Blended Learning.
Blended Learning kombiniert Präsenz- und Online-Veranstaltungen. Sie können zum Beispiel den Austausch in Person fördern und das Gelernte später mit einem digitalen Quiz abfragen. Eine andere Möglichkeit ist, die Phasen der Einzelarbeit mit einem E-Learning zu unterstützen. Bestens vorbereitet treffen sich die Teilnehmer:innen anschließend zum Lernen in der Lerngemeinschaft.
Der Einsatz von Video: Erklären Sie mit einem Video, damit Mitarbeitende Themen besser verstehen können, wie in diesem Dimate-Videoclip von Mynd.
Welche Einheiten Sie mit elektronischen Mitteln unterstützen, ist Ihnen überlassen. Bei dem Blended-Learning-Ansatz können Sie das Beste aus beiden Welten miteinander verbinden. Stellen Sie einen Plan auf, der berücksichtigt, wann und wie die Lerngemeinschaften zusammenkommen sollen.
Szenario 3: Vollkommen im E-Learning.
Auch bei einem vollständigen E-Learning kann es helfen, einen Lernpartner oder eine Lernpartnerschaft zu haben. Gemeinsam werden dieselben Lektionen durchgegangen und Lernfortschritte verglichen. Das hebt die Motivation, am Ball zu bleiben!
Man hat außerdem eine:n Ansprechpartner:in, um Fehler und Probleme zu bereden. So fühlen sich Teilnehmende des E-Learning sicherer während der Bearbeitung und hinterfragen mehr. Der Austausch kann zu neuen Erkenntnissen und Aha-Momenten führen.
In Unternehmen können durch LPS in E-Learnings zudem Kontakte geknüpft werden, besonders in Zeiten von Corona und Remote Work ist das wichtig.
Legen Sie als Personaler:in fest, wann und wie das erste Meeting stattfinden soll. In diesem Zeitfenster treffen alle Teilnehmer:innen ihre Lernpartner:innen. Die erste Hürde ist so gemeistert.
Die Vorteile von Lernpartnerschaften auf einen Blick.
Warum sollten Sie Lernpartnerschaften in Ihrem Unternehmen einführen?
Motivation zum Lernen.
Eine Lernpartnerschaft motiviert zum Lernen, da man die Person gegenüber nicht enttäuschen oder im Stich lassen möchte. Eventuell sieht man auch den Lernfortschritt bei der / dem Partner:in und möchte Gleiches erreichen. Die Lernpartnerschaft führt also zu einem größeren Verantwortungsbewusstsein und Zielen, die es zu erreichen gilt.
Die LPS kann ebenfalls eine Beschäftigung sein, zu der man gerne kommt. Der Spaß an den Treffen kann die gemeinsame Motivation heben.
Eigenständige und selbstständige Arbeit.
Lernende können sich außerdem Arbeitsweisen bei der / dem Partner:in abschauen oder zusammen neue lernen. Die Lerngemeinschaft fördert das selbstständige Arbeiten zum einen in der Gruppe und zum anderen als Vorbereitung auf die Gruppenarbeit.
Alle Stimmen werden gehört.
Es können Themen, Blickwinkel und Fragen aufkommen, die sie als Verantwortliche:r des Trainings vielleicht gar nicht bedacht hatten. Zusammen lernen bedeutet, mehr Raum für Meinungen, Ideen und Kreativität zu bieten.
Die neuen Erkenntnisse helfen Ihrem Unternehmen dabei, den richtigen Kurs einzuschlagen.
Als Verantwortliche:r werden die Themen gebündelt und effizienter an Sie herangetragen, nachdem sie in der Lernpartnerschaft diskutiert wurden.
Neue berufliche Kontakte knüpfen.
Ein Anreiz, Lernpartnerschaften in Ihrem Unternehmen zu ermöglichen, ist die Vernetzung untereinander. Mitarbeitende, die sich kennen, können besser zusammen arbeiten. Sie erhalten außerdem einen besseren Überblick über Tätigkeiten, Aufgaben und Prozesse anderer Personen des Unternehmens.
Kurzum: Man kennt sich besser in dem eigenen Unternehmen aus. Es können Themen, die alle betreffen, erkannt werden und man fühlt sich als Teil der Firma.
Lernpartnerschaften bei Ausflügen? Bringen Sie Menschen zusammen, wie bei diesem Ereignis, das für TeamViewer von Mynd begleitet wurde.
Mitarbeiter:innen können die Zusammenarbeit als Chance, neue berufliche Kontakte zu knüpfen, sehen. Es kann auch etwas Spannendes und Neues sein, das den Arbeitsalltag bereichert.
Zufriedene Mitarbeiter:innen.
Wichtig für ein Unternehmen sind vor allem zufriedene Mitarbeitende. Mit Lerngemeinschaften erleichtern Sie den Lernprozess für Ihr Personal.
Tipp: Tätigkeiten, die eine Person sehr gut verstanden hat und beherrscht, führt Sie später lieber aus als unsichere Aufgaben. Durch die LPS können sich Mitarbeitende sicherer und unterstützt fühlen.
Mitarbeitende haben einen Raum, um ihre Ideen und Meinungen zu diskutieren. Sie fühlen sich gehört. Die Lernpartnerschaften können Spaß machen und den Arbeitsalltag bereichern. Zufriedene Mitarbeiter:innen arbeiten besser und treten Kund:innen und Partner:innen mit einer positiven Einstellung gegenüber.
Das hilft Ihnen als Unternehmen, Ihr Image zu verbessern, Mitarbeitende langfristig zu beschäftigen und Geschäftsziele zu erreichen.
Produktive Mitarbeiter:innen.
Zuletzt wird das Lernen mit Lernpartnerschaften produktiver. Setzen Sie nur auf selbstständige Einzelarbeit, kann das Lernen zu kurz kommen. Termine und Deadlines der Arbeit sind wichtiger, das Lernen wird vergessen.
Ist jedoch eine andere Person an dem Lernprozess beteiligt, gilt es auch, sich für jemand anderes an Lernziele und -termine zu halten.
Die besseren Lernfortschritte machen sich schlussendlich im Arbeitsalltag bemerkbar. Tätigkeiten, zu denen gelernt wurde, können effizienter durchgeführt werden. Zudem werden neue Prozesse und Aufgaben mit einer größeren Bereitschaft angegangen.
Fazit: Lernpartnerschaften in Ihrem Unternehmen.
Auch Sie sollten Lernpartnerschaften in Ihrem Unternehmen in Erwägung ziehen. Es hilft Ihren Mitarbeitenden beim Lernen am Ball zu bleiben, sorgt für eine zufriedene und produktive Arbeitsatmosphäre und hilft Ihnen dabei, Mitarbeiter:innen im Unternehmen zu vernetzen.
Setzen Sie Lernpartnerschaften im E-Learning, Blended Learning oder vor Ort ein. Stellen Sie Partnerschaften aus zwei oder mehreren Personen zusammen und unterstützen Sie bei der Planung der Treffen.
Schreiben Sie uns bei Fragen zur Planung und Umsetzung gerne unverbindlich an »
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