Raketentreibstoff für Ihre E-Learnings: Lesen Sie hier alles darüber, wie interaktive Videos Ihre nächste Lerneinheit abheben lassen und welche konkreten Einsatzmöglichkeiten es gibt.
Interaktive Videos im E-Learning.
Interaktive Videos stellen eine fortschrittliche Form des digitalen Lernens dar, die es Nutzer:innen ermöglicht, direkt mit dem vorgestellten Videomaterial zu interagieren. Diese Technologie revolutioniert derzeit das traditionelle Lernen, indem sie eine dynamischere und aktivere Lernerfahrung als reguläre Videos bietet.
Durch die Integration von interaktiven Elementen in Videos agieren Lernende nicht mehr nur als passive Empfänger:innen von Informationen, sondern nehmen aktiv am Lernprozess teil. Diese Interaktivität kann verschiedene Formen annehmen: Von einfachen Klicks, die den Inhalt beeinflussen, bis hin zu komplexeren Entscheidungspfaden, die den gesamten Verlauf des Videos ändern können.
Interaktive Videos: Definition und Bedeutung.
Interaktive Videos sind multimediale Lernwerkzeuge, die es den Nutzer:innen ermöglichen, durch verschiedene Interaktionsmöglichkeiten direkt mit dem Inhalt zu interagieren. Diese Interaktionen können die Form von Quizfragen, eingebetteten Links, Auswahlmöglichkeiten für den weiteren Verlauf des Videos und anderen multimedialen Elementen annehmen.
Der Hauptzweck interaktiver Videos im E-Learning ist es, eine aktivere Beteiligung der Lernenden zu fördern und dadurch die Effektivität des Lernprozesses zu steigern.
Interaktivität im E-Learning-Universum: Adobe Digital Learning stellt vor, welche Möglichkeiten sich über die Suite Adobe Captivate bieten.
Verbesserung und Ergänzung des traditionellen Lernens.
Interaktive Videos verbessern und ergänzen das traditionelle Lernen gleich auf mehrere Weisen:
Individuelles Lernen.
Interaktive Videos ermöglichen es den Lernenden, ihr Lerntempo selbst zu bestimmen, Pausen einzulegen, Inhalte zu wiederholen und spezifische Abschnitte nach Bedarf zu vertiefen. Dies unterstützt individuelle Lernwege und fördert ein tieferes Verständnis des Lernstoffs – ein Aspekt, der sich vor allem für adaptives Lernen eignet.
Verbesserte Lerneffekte.
Empirische Studien zeigen, dass interaktive Videos im Vergleich zu traditionellen Lernmethoden zu besseren Lernerfolgen führen können. Die aktive Beteiligung und die Möglichkeit, den Lernprozess selbst zu steuern, tragen zu einem effektiveren und nachhaltigeren Lernen bei.
Förderung von analytischem Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
Durch die Einbindung in Entscheidungsprozesse und die Auseinandersetzung mit konkreten Problemstellungen innerhalb des Videos werden analytisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten gefördert.
Erhöhte Motivation.
Durch die Möglichkeit, den Lerninhalt aktiv zu beeinflussen, steigt die Bindung der Lernenden zum Material. Dies führt zu mehr Motivation, sich mit dem Material auseinanderzusetzen und den Lernprozess fortzusetzen – schließlich lässt sich das (Lern-)Ergebnis jederzeit ändern!
Einfach motiviert bleiben? Dank der Locus-Regel, die Improvement Pill hier erklärt, kein Problem. Unternehmen können dies in ihren E-Learnings auch durch interaktive Elemente schaffen.
Einfache Zugänglichkeit und Flexibilität.
Interaktive Videos können jederzeit und überall verfügbar gemacht werden. Das macht sie zu einem flexiblen, mobilen Lernwerkzeug, das sich leicht in den Alltag integrieren lässt.
Durch die aktive Beteiligung der Lernenden und die Möglichkeit, den Lerninhalt zu beeinflussen, werden nicht nur Wissen und Fähigkeiten effektiver vermittelt, sondern auch kritisches Denken und Selbststeuerung im Lernprozess gefördert. Schauen wir uns diese Vorteile näher in Bezug auf die Personen an, die sie betreffen.
Vorteile interaktiver Videos.
Die Vorteile von interaktiven Videos sind für beide Seiten, Lernende und Lehrkräfte, deutlich spürbar. Für Lernende bieten interaktive Videos eine verbesserte Lernerfahrung und höheres Engagement, während Lehrkräfte von den Gestaltungsmöglichkeiten und den gewonnenen Daten profitieren.
Vorteile für Lernende.
Interaktive Videos verbessern die Lernerfahrung und das Engagement von Lernenden durch die folgenden Vorteile:
Anschauliche Darstellung: Interaktive Videos vermitteln Lerninhalte anschaulicher und sind leichter nachzuvollziehen, was die Wissensaufnahme erleichtert und das Gesehene besser im Gedächtnis verankert.
Selbstbestimmung: Interaktive Videos erlauben es Lernenden, ihr Lerntempo selbst zu bestimmen und Inhalte zu wiederholen oder zu vertiefen, was individuelle Lernwege unterstützt.
Aktive Teilnahme: Interaktive Videos lassen Lernenden direkt mit dem Inhalt interagieren, was automatisch zu einer aktiveren Beteiligung und so zu einer höheren Motivation führt.
Personalisierte Erfahrung: Interaktive Videos bieten individuelle und persönliche Lernerfahrungen, was das Engagement und die Aufmerksamkeit steigert – Stichwort adaptives Lernen.
Erhöhte Verweildauer: Interaktive Videos werden im Durchschnitt 44 % länger geschaut als nicht interaktive Videos. Die erhöhte Verweildauer hat einen positiven Effekt auf das Erinnerungsvermögen.
Beispiele für interaktive Abfolgen in E-Learnings zeigt hier Novac Learning. Durch das Einbeziehen in Entscheidungen der Protagonisten gelingt hier eine Art Simulation.
Vorteile für Lehrkräfte und E-Learning-Beauftrage.
Auch bei denjenigen, die die Lektionen erstellen, sorgen interaktive Videos für Verbesserungen:
Engagement und Motivation: Interaktive Videos fördern das Engagement und die Motivation von Lernenden, was die Ergebnisse der E-Learnings und die Lernleistung der Lernenden optimieren kann. Wichtige Leistungskennzahlen können so besser erreicht werden.
Daten und Informationen: Da sich nachvollziehen lässt, wie Lernende ihre Entscheidungen treffen und wo sich Lernpfade grundlegend unterscheiden, lassen sich Kompetenzen und Talente von Einzelnen einordnen. Das kann genutzt werden, um Kenntnisstände zu analysieren oder Mitarbeitende passenden Projekten zuzuordnen.
Differenzierte Unterrichtsformen: Durch interaktive Videos können auch komplexe Themen und Vorgänge visualisiert werden. Umständliche Lektionen und E-Learning-Einheiten können so vereinfacht werden, was Ressourcen und Zeit spart.
Wie genau erstellt man ein interaktives E-Learning? Die Lernmanagement-Plattform iSpring liefert erste Ideen zu Konzept und Durchführung.
Lernende und Lehrende dürfen sich dank interaktiver Videos also über allerhand positive Veränderungen im Lernprozess freuen. Wie genau diese umgesetzt werden, untersuchen wir im kommenden Abschnitt.
Best Practices für die Erstellung interaktiver Videos.
Wo wir uns die Vorteile nun eingehend angeschaut haben, gehen wir nun ans Eingemachte: So erstellen Sie ein gelungenes interaktives Video.
Bewährte Methoden und Techniken zur Gestaltung interaktiver Lernvideos umfassen verschiedene interaktive Elemente wie Quizfragen, Entscheidungsbaumstrukturen und Simulationen.
Diese Elemente können auf spannende Weisen integriert werden, um die Lernerfahrung zu verbessern und das Engagement der Lernenden zu steigern. Sehen wir uns an, wie diese Elemente in der Praxis aussehen können:
Methode #1: Quizfragen.
Quizfragen sind ein effektiver Weg, das Wissen von Lernenden zu testen und zu evaluieren. Die Fragen können direkt im Lernvideo eingebettet oder als separate Quiz-Module eingefügt werden.
Quizfragen sind deshalb effizient, weil sie die Lernenden dazu auffordern, ihren Wissensstand zu überprüfen und selbst zu analysieren – diese Eigenverantwortung steigert die Motivation und das Engagement der Mitarbeitenden.
Gar nicht so einfach: Im digitalen Klassenzimmer ist es schwer, die Aufmerksamkeit der Lernenden zu halten, wie Vyond zugibt. In Form von interaktiven E-Learnings lässt sich das Engagement der Teilnehmenden jedoch steigern.
Beispiel zur Integration von Quizfragen.
Nachdem es bei vergangenen E-Learnings immer wieder hohe Abbruchraten gegeben hatte, wird in einer Compliance-Schulung eines großen Handwerksbetriebs ein interaktives Video integriert.
Die Schulung ist besonders wichtig, da der Betrieb in Zukunft auf Baustellen arbeiten wird, die bestimmten Normen entsprechen müssen.
Anstatt die Vorgaben als Präsentation vorzulegen, werden sie nun in Form von Fragen vertieft: Nachdem eine Vorgabe zur maximalen Gerüstbelastung gezeigt wurde, müssen die Mitarbeitenden im interaktiven E-Learning eine Frage zum zulässigen Gewicht beantworten. Auf der Baustelle können sie sich später gut an die Fragen erinnern.
Methode #2: Entscheidungsbaumstrukturen.
Entscheidungsbaumstrukturen sind interaktive Elemente, anhand derer die Lernenden den Verlauf des Lernvideos beeinflussen. Diese Elemente ermöglichen es Ihrer Belegschaft, ihre eigenen, individuellen Lernpfade zu gestalten und die Handlung aktiv mitzugestalten.
Beispiel zur Integration von Entscheidungsbaumstrukturen.
Weil sie den Kolleg:innen einen komplexen Sachverhalt verdeutlichen möchte, baut die Personalerin Anke Hering in das nächste Video-Learning einen Entscheidungsbaum ein.
Um das E-Learning abzuschließen, müssen die Mitarbeitenden alle Zweige des Baumes durchlaufen haben. So kommen sie immer wieder an den wichtigen Schnittstellen – den Entscheidungen des Baumes – vorbei, die für den Lernerfolg der Lektion unabdingbar sind.
Im Anschluss an das Learning fällt das Feedback positiv aus, da das Personal den Eindruck hat, den Sachverhalt aus verschiedenen Perspektiven kennengelernt zu haben.
Methode #3: Simulationen.
Simulationen sind interaktive Stilmittel, die die Lernenden in virtuelle Umgebungen versetzen, in denen sie verschiedene Situationen und Probleme lösen können. Simulationen sind effektiv, weil sie die Lernenden dazu bewegen, aktiv mitzuwirken und ihre Fähigkeiten und Wissen situativ anzuwenden.
Beispiel zur Integration von Simulationen.
Im Versand eines Lebensmittelherstellers soll der Umgang mit temperaturempfindlichen Nahrungsmitteln geübt werden. Damit keine wertvollen Produkte verschwendet werden, geschieht dies anhand eines interaktiven E-Learnings.
In Form einer Simulation müssen Angestellte dabei die Lebensmittel aus der Kühlung entnehmen, angemessen verpacken, beschriften und verladen. Sie üben den Vorgang so lange, bis sich die wichtigen Schritte eingeprägt haben. Der Hersteller vermeidet so Produktschäden.
Fünf Tools für mehr Interaktivität: Evgenii Permiakov teilt seine Favoriten für die technische Umsetzung von interaktiven E-Learnings.
Interaktive Elemente und ihre Funktionen.
Interaktive Elemente können also unterschiedliche Funktionen verfolgen, die die Interaktion innerhalb des Lernvideos fördern können. Um die gewünschte Funktionsweise zu wahren, gibt es bei der Erstellung von interaktiven E-Learning-Videos einige wichtige Aspekte, die beachtet werden sollten:
Konzentrieren auf ein einziges Thema: Ein einziges Thema pro Video erhöht die Relevanz und vereinfacht den Produktionsprozess.
Zielgruppe ansprechen: Die Zielgruppe sollte in den Vordergrund gestellt werden, indem Interessen, Probleme und Ziele berücksichtigt werden.
Verständnisüberprüfung als interaktives Element: Ein Assessment des Verstehens sollte regelmäßig durchgeführt werden, damit Lektionen wiederholt oder abgeschlossen werden können.
Diese Erkenntnisse haben sich in der Praxis bereits häufig bewährt – wo, stellen wir im Folgenden vor.
Anwendungsbeispiele und Erfolgsstories.
Es gibt Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die bereits erfolgreich interaktive Videos im E-Learning einsetzen. So ist die Universität Passau ein Beispiel dafür, wie gut interaktive Videos im E-Learning funktionieren.
Sie haben sogar ein Autorentool für interaktive Videos entwickelt, das es Lehrkräften ermöglicht, Videos im Alleingang interaktiv zu gestalten und spezifische Bereiche hervorzuheben.
Außerdem wird in Fallstudien über den Einsatz interaktiver Videos in verschiedenen Bildungskontexten und deren Auswirkungen berichtet.
Ein interaktives Recruitment-Video von Deloitte wurde von Bewerber:innen und Branchenexperten als hochwertiges Beispiel für Interaktivität genannt – und 2014 sogar zum besten Unternehmensvideo gewählt.
Black-Mirror-Erfinder Charlie Booker erklärt Netflix gegenüber, wie aufwändig der Dreh zur Folge „Bandersnatch“ war. Ein interaktives E-Learning muss nicht ganz so üppig ausfallen.
Netflix hat zudem das Genre der interaktiven Videos und Filme für sich entdeckt. Serienepisoden wie „Black Mirror: Bandersnatch“ aus dem Jahr 2018 haben es geschafft, Gaming und Streaming zu verbinden.
Zwar fand das Ereignis nicht im Bildungssegment statt, aber sein Erfolg lässt durchaus Rückschlüsse auf die Beliebtheit von Interaktivität zu:
Mehr als 90 Prozent der Zuschauenden haben ab der ersten Entscheidungsmöglichkeit der Folge begonnen, sich aktiv mit den Inhalten und dem Verlauf der Episode auseinanderzusetzen, berichtet Variety.
Für Netflix Grund genug, dem Genre in Zukunft mehr Raum und Budget zuzuweisen. In puncto interaktive Videos hat man für die Bear-Grylls-Reihe „You vs. Wild“ bereits einen interaktiven Trailer auf YouTube hochgeladen.
Trotz der einschränkenden Technologie, die YouTube vorgab, gelang es Netflix, einen interaktiven Trailer zu veröffentlichen. Steht auch für die Videoplattform eine Entwicklung hin zur Interaktivität an?
Fazit: Interaktive Videos sorgen dafür, dass Ihre E-Learnings im Gedächtnis bleiben.
Die Erfolgsrate von interaktiven Videos im E-Learning hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Qualität der Videos, der Anpassung an die Zielgruppe und der Verwendung interaktiver Elemente wie Quizfragen, Entscheidungsbaumstrukturen und Simulationen. Es ist wichtig, dass die Videos präzise und ansprechend sind, um das Engagement der Lernenden zu steigern und das Lernen effektiver zu gestalten.
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