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E-Learning | 11 Minuten Lesezeit

Adaptives Lernen in der Medizin: Lebenslanges Lernen für Fachkräfte

Liesa

Autor Liesa Wieruch

30. Mai 2024

Auf dem aktuellen Stand der Forschung zu sein ist nirgends wichtiger als in der Medizin. Erfahren Sie hier alles über die Bedeutung des adaptiven Lernens für Gesundheitsfachkräfte und wie es ihnen hilft, ein Leben lang zu lernen.

Lebenslanges Lernen: Herausforderung für die Medizinbranche.

Im Studium der Medizin und in den Gesundheitsberufen müssen Lernende eine enorme Menge an Wissen aufnehmen, das ständig aktualisiert wird. Die Komplexität und der Umfang des benötigten Wissens sind dabei außergewöhnlich hoch.

Gleichzeitig müssen Studierende und Berufstätige jedoch auch in der Lage sein, dieses Wissen praktisch anzuwenden und ständig neue Fähigkeiten zu erlernen. Tatsache ist, dass traditionelle Lernmethoden oft nicht ausreichen, um individuelle Lernbedürfnisse zu erfüllen und den Lernenden dabei zu helfen, mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten.


Area 9 Lyceum stellen die Grundprinzipien des adaptiven Lernens vor. Der Anbieter überzeugt als einer der Marktführer für E-Learnings, insbesondere im adaptiven Feld.

Die Medizin ist ein sich enorm schnell entwickelndes Feld, in dem regelmäßig neue Forschungsergebnisse veröffentlicht werden. Diese kontinuierliche Innovation bedeutet, dass Gesundheitsfachkräfte ständig lernen und ihr Wissen aktualisieren müssen, um die bestmögliche Patient:innenversorgung zu gewährleisten. Die Fähigkeit, auf dem neuesten Stand der Forschung zu bleiben, ist also entscheidend, kann aber angesichts der Fülle an neuen Informationen überfordernd sein.

Stetig neue Forschungsergebnisse & Zeitmangel als zusätzliche Stressoren.

Zusätzlich stehen Gesundheitsfachkräfte oft unter enormem Druck und haben einen eng getakteten Zeitplan, was das regelmäßige und intensive Lernen erschwert. Die hohe Arbeitsbelastung lässt wenig Zeit für traditionelle Fortbildungen oder das Selbststudium. Dieser Zeitmangel ist eine der größten Barrieren für das lebenslange Lernen und die berufliche Entwicklung in der Medizinbranche.

Das hat unter anderem zur Folge, dass der globale Fachkräftemangel die Medizin besonders trifft: Ob in den Pflegeberufen oder in den Studiengängen, insgesamt 57 Länder geben an, dass ihnen Gesundheitsfachkräfte fehlen oder in Regionen abwandern, die bessere Ressourcen zur Verfügung stellen.


Lernen in der Medizin – nicht nur regulär eine Herausforderung. HarvardHumanitarian beleuchtet die Bedeutung in Krisengebieten. Auch hier können digitale Angebote eine Lösung darstellen.

Die Gesundheitsbranche steht also vor einzigartigen Herausforderungen, wenn es um die Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsfachkräften geht. Diese Herausforderungen sind sowohl im Studium als auch im Berufsleben präsent und werden durch die rasante Entwicklung neuer Forschungsergebnisse und den oft herrschenden Zeitmangel aufgrund hoher Arbeitsbelastung verstärkt.

Adaptives Lernen bietet eine innovative Lösung, um diesen Herausforderungen zu begegnen und das kontinuierliche Lernen von Gesundheitsfachkräften zu unterstützen.

Adaptives Lernen als Lösungsansatz.

Adaptives Lernen bietet eine maßgeschneiderte Lernerfahrung, die auf die individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten und das Tempo der Lernenden abgestimmt ist. Durch den Einsatz von Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) können adaptive Lernsysteme den Wissensstand und die Lernfortschritte der Nutzer*innen in Echtzeit analysieren und den Lerninhalt entsprechend anpassen. Dies ermöglicht eine effizientere und effektivere Wissensvermittlung, die den Lernenden hilft, mit den neuesten medizinischen Erkenntnissen Schritt zu halten und den Lernprozess trotz hoher Informationsdichte und zeitlicher Belastung nicht zu vernachlässigen.


Das adaptive Lernen lässt sich in E-Learnings (wie hier von Mynd gezeigt) vor allem durch die Integration von neuen Technologien, verschiedenen Medientypen und Künstlichen Intelligenzen gewinnbringend einsetzen.

Definition und Prinzipien des adaptiven Lernens.

Adaptives Lernen ist ein pädagogischer Ansatz, der darauf abzielt, die Art der Wissensvermittlung an den individuellen Wissensstand, die Lernpräferenzen und das Umfeld der Lernenden anzupassen. Es geht darum, das Lernangebot so zu differenzieren, dass es den Bedürfnissen der Einzelnen gerecht wird, um einen vergleichbaren Lernerfolg für alle zu erzielen. Dieses Konzept berücksichtigt auch und vor allem, dass Lernende Wissen auf unterschiedliche Weise und in eigener Geschwindigkeit erwerben. Kurzum: Adaptives Lernen ermöglicht es, individuell benötigtes Wissen zum individuell richtigen Zeitpunkt in individueller Geschwindigkeit zu erlernen.

Nutzung von Technologie und KI.

Wer im medizinischen Kontext arbeitet, dem sind moderne Technologien und innovative Lösungsansätze nicht fern. Auch beim adaptiven Lernen spielt die Technologie, insbesondere die künstliche Intelligenz (KI), eine entscheidende Rolle. KI-basierte Systeme können personalisierte Weiterbildungen anbieten, indem sie Lernpfade automatisch an die Profile der Lernenden anpassen. Learning Analytics, also die Analyse von Nutzer:innendaten und Nutzer:innenverhalten, bildet die Basis für die Anpassung des E-Learning-Angebots an die aktuelle Lernsituation. Dazu gehören Indikatoren wie Interaktionen, Beantwortung von Fragen, digitale An- und Abwesenheit, Umfeld und Lerngruppen, die entweder automatisiert oder manuell interpretiert werden können.


Bedarfsanalyse: inside – Ein Unternehmen von Cornelsen stellt vor, wie die Daten von Lernenden analysiert werden, um daraus individuelle Lernpfade zu erstellen.

Anwendung im medizinischen Kontext.

Durch den Einsatz dieser Technologien können Inhalte, Methoden, Strukturen und die Bereitstellung der E-Learning-Inhalte an die Bedürfnisse der einzelnen Lernenden angepasst werden. Dies fördert nicht nur die Relevanz der Lerninhalte, sondern auch die Motivation und damit den Lernerfolg. Darüber hinaus schafft diese Technologie eine flexible Lernumgebung, die es den lernenden Personen erlaubt, jederzeit und überall auf die Lerninhalte zuzugreifen und ihr Lerntempo selbst zu bestimmen.

Adaptives Lernen in der Medizin kann somit eine Schlüsselrolle dabei spielen, Gesundheitsfachkräfte beim kontinuierlichen Lernen zu unterstützen. Es ermöglicht eine flexible und individuelle Lernumgebung, die es den Fachkräften ermöglicht, ihr Wissen effektiv zu erweitern und zu vertiefen, während sie gleichzeitig ihren beruflichen Verpflichtungen nachkommen.


Potenziale und Gefahren: Einen verantwortungsvoller Umgang mit Artificial Intelligence in der Medizin fordert auch KI-Campus, die selbst eine Lernplattform zum Thema Künstliche Intelligenz stellen.

Vorteile von adaptivem Lernen im Gesundheitswesen.

Durch die Bereitstellung von maßgeschneiderten Lernwegen, die auf die neuesten Forschungsergebnisse und die individuellen Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind, kann adaptives Lernen dazu beitragen, die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern und die medizinische Ausbildung insgesamt zu optimieren.

Vorteil #1: Effiziente Nutzung der Lernzeit.

Adaptives Lernen ermöglicht eine effiziente Nutzung der Lernzeit, indem es den Lernenden erlaubt, sich auf die Bereiche zu konzentrieren, in denen sie den größten Bedarf haben. Durch die Anpassung der Lerninhalte an den individuellen Wissensstand und die Lerngeschwindigkeit der Lernenden wird verhindert, dass Zeit für das Wiederholen von bereits bekannten Inhalten verwendet wird. Dies ist besonders wichtig in einem Berufsfeld, in dem die Zeit eine knappe Ressource darstellt.


Kurz aber oft lernen, das schlägt Sprouts Deutschland vor, die durch E-Learning-Videos die Lernwelt revolutionieren wollen. Auch adaptives Lernen kann dabei helfen, Lernzeit effizient zu nutzen.

Vorteil #2: Verbesserte Ergebnisse durch individuelle Lehrinhalte.

Individuell angepasste Lehrinhalte führen zu verbesserten Lernergebnissen, da sie den spezifischen Bedürfnissen und dem Wissensstand der Lernenden entsprechen. Adaptives Lernen berücksichtigt die individuellen Stärken und Schwächen sowie die bevorzugten Lernstile der Lernenden, was zu einer tieferen Verarbeitung des Lernstoffs und einem besseren Verständnis führt.

Dies ist in der Medizin von entscheidender Bedeutung, wo ein möglichst umfassendes Verständnis der Materie für die Patientenversorgung erforderlich ist. Werden Informationen nicht gut verarbeitet, so kann das schlimmstenfalls fatale Folgen haben.

Vorteil #3: Kontinuierliche Leistungsüberwachung.

Die kontinuierliche Leistungsüberwachung ist eine weitere Stärke des adaptiven Lernens. Durch die Nutzung von Technologie und KI können Lernfortschritte in Echtzeit überwacht und analysiert werden. Dies ermöglicht eine sofortige Rückmeldung an die Lernenden und die Anpassung der Lerninhalte an ihre Fortschritte. Die kontinuierliche Bewertung hilft auch dabei, Wissenslücken frühzeitig zu identifizieren und gezielt zu schließen.

Vorteil #4: Spezialisierung auf Fachgebiete und Berücksichtigung der Vorbildung.

Adaptives Lernen ermöglicht eine Spezialisierung auf Fachgebiete, die der Vorbildung und den Interessen der Lernenden entsprechen. Dies ist besonders in der Medizin wichtig, wo Fachkräfte oft Nischenwissen benötigen.

Durch die Anpassung der Lerninhalte an die individuellen Fachgebiete, Karriereziele und Vorkenntnisse der Lernenden können diese effektiver auf ihre spezifischen Rollen und Verantwortlichkeiten vorbereitet werden.


Wie eine Leistungsüberwachung und Lernanalyse die Lernenden in den Fokus rückt, erläutert dieses Video von iMooX.at. Die österreichische Lernplattform arbeitet unter anderem mit der Universität Graz und Wien zusammen.

Beispielszenario: Dank adaptiven Lernens schafft Britta ihre berufsbegleitende Zertifizierung.

Versetzen wir uns einmal in die Lage einer jungen Pflegefachkraft:

Britta arbeitet in der Dialyse als Pflegerin. Zwischen 14-Stunden-Schichten und privaten Verpflichtungen absolviert sie derzeit ein berufsbegleitendes Bachelorstudium im Gesundheitsmanagement.

Ihr Arbeitgeber, eine Dialysestation in ihrem örtlichen Krankenhaus, eröffnet Britta eines Tages, dass der Träger des Krankenhauses für ihre Gehaltsklasse eine zusätzliche Zertifizierung verlangt, die sie aber über das krankenhausinterne E-Learningsystem absolvieren kann.

Britta weiß zunächst nicht, wie sie alles unter einen Hut bringen soll. Als sie das erste Mal das Lernsystem bemüht, merkt sie jedoch schnell, dass die Einheiten sich optimal in ihren Alltag integrieren lassen.

Dank der Analyse von Brittas Werdegang und bisherigen Qualifikationen weiß die KI des adaptiven Systems, dass Britta bei der Zertifizierung mit einem großen Wissensvorsprung startet. Auch speichert das System, dass Britta häufig nur vor Dienstbeginn zwischen 15 und 20 Minuten in die Lerneinheiten investieren kann – so lange sitzt sie in der Bahn, um zu Krankenhaus zu gelangen.


Microlearnings: Die kurzen, individualisierbaren Lerneinheiten lassen sich auch in den hektischsten Alltag integrieren. Mynd erklärt, wie’s geht.

Das Lernsystem vermittelt Britta das nötige Wissen von nun an in Microlearnings, die bestehendes Wissen abfragen und neue Informationen vermitteln. Ihre Zertifizierung schafft Britta so innerhalb kürzester Zeit und ohne dass ihre Arbeitsleistung nachlässt.

Anwendungsfälle: So funktioniert das adaptive Lernen für Gesundheitsfachkräfte.

Im Gesundheitswesen finden verschiedene Anbieter von adaptiven Lernsystemen Anwendung, um eine effektive und personalisierte Wissensvermittlung zu ermöglichen. So hat es beispielsweise die Thieme-Gruppe mit dem dazugehörigen Verlag zur Aufgabe gemacht, Weiterbildung im Gesundheitssektor so unkompliziert wie möglich zu gestalten und setzt dabei auch auf adaptive E-Learnings. Zugrunde liegt die Technologie von Area9 Lyceum.


Die Thieme Gruppe begleitet Mediziner:innen beispielsweise durch das Studium, wie das Video zeigt. Aber auch Videos und E-Learnings zu Weiterbildungszwecken stellt der Verlag zur Verfügung.

Auch die European Heart Association liefert auf ihrer Lernplattform adaptive E-Learnings, die primär Pflegefachkräfte bilden sollen. Darüber hinaus bieten digitale Lernplattformen wie goFLUENT adaptive Lernsysteme an, die eine personalisierte Sprachbildung in Echtzeit ermöglichen. Sie finden bereits bei Pharmaunternehmen wie AstraZeneca Anwendung. Diese Systeme passen sich an den Kenntnisstand, die Ziele und die Vorlieben der Lernenden an, um das Lernen effizienter und individueller zu gestalten.

Die Anwendungsgebiete sind also vielfältig, und Harvard Medicine, das Magazin der Harvard Medical School, schrieb adaptiven Lernsoftwares schon 2019 eine große Bedeutung in der Zukunft des Gesundheitswesens zu.

Ein Blick in die Zukunft lässt noch umfassendere digitale Lehrmethoden erahnen: 2018 konnte eine Künstliche Intelligenz in China erstmals die Aufnahmeprüfung für ein Medizinstudium bestehen – und schnitt dabei um Längen besser ab als die übrigen Prüflinge. In der Mathematik gibt es in Australien zudem bereits die Erkenntnis, dass die Einbindung von AI in den Lernprozess „die Erfolgsquote bei Prüfungen um 18% erhöhte und die Zahl der Kursabbrecher um 47% senkte“.

Fazit: Adaptives Lernen wird den speziellen Anforderungen der Medizinbranche und der Gesundheitsfachkräfte gerecht.

Zusammenfassend bietet adaptives Lernen in der Medizin eine Reihe von Vorteilen, die es zu einer wertvollen Methode für die Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsfachkräften machen. Durch die effiziente Nutzung der Lernzeit, verbesserte Lernergebnisse, die Möglichkeit zur Spezialisierung und die kontinuierliche Leistungsüberwachung kann adaptives Lernen dazu beitragen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und die Fachkräfte auf die Herausforderungen eines sich ständig weiterentwickelnden Gesundheitswesens vorzubereiten.

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